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Rind, Schwein, Geflügel

Laufstall, Vollspalten und Bodenhaltung sind dominierende Haltungsformen

Die Landwirtschaftszählung 2020 zeigte, dass 83 % der Rinder in Deutschland überwiegend im Laufstall stehen. 79 % der Schweine wurden auf Vollspaltenboden gehalten und zwei Drittel der Legehennen sind in Bodenhaltung.

Lesezeit: 5 Minuten

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis der endgültigen Ergebnisse der Landwirtschaftszählung mitteilt, wurden am 1. März 2020 83 % der Rinder im Laufstall und 79 % der Schweine auf Vollspaltenboden gehalten. Mit einem Anteil von 65 % dominierte bei der Haltung von Legehennen weiterhin die Bodenhaltung.

2010 lagen die Anteile bei 74 % (Rinder im Laufstall), 67 % (Schweine auf Vollspaltenboden) und 66 % (Legehennen in Bodenhaltung).

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Rinder: Deutlicher Rückgang der Anbindehaltungsplätze um 62 %

Am 1. März 2020 gab es in Deutschland 99.300 Betriebe, die ihre Rinder in Stallungen hielten, mit insgesamt rund 11,5 Mio. Stallhaltungsplätzen. Mit einem Anteil von 83 % aller Haltungsplätze war die Laufstallhaltung die vorherrschende Haltungsform. Lediglich bei 10 % der Haltungsplätze waren die Rinder in Anbindehaltung untergebracht und 7 % entfielen auf weitere Haltungsverfahren, wie z.B. Kälberiglus.

Insgesamt verringerte sich die Anzahl der Haltungsplätze für Rinder seit dem Jahr 2010 um 2,6 Mio. (-18 %). Den deutlichsten Rückgang von Haltungsplätzen verzeichnete die Anbindehaltung: Deren Zahl sank von 3,0 Mio. (2010) auf 1,1 Mio. (2020) und damit um rund 62 %. 7 % aller Haltungsplätze hatten 2020 einen Zugang zu einem Laufhof.

Im Laufe des Jahres 2019 konnten 3,6 Mio. Rinder und damit rund 31 % aller Rinder in Deutschland auf Weiden grasen. Im Zehnjahresvergleich zeigt sich ein Rückgang der Weidehaltung, da 2010 noch 37 % der Rinder die Möglichkeit zum Weidegang hatten.

Regional gibt es große Unterschiede in der Weidehaltung: In Bayern, dem Bundesland, in dem die meisten Rinder gehalten werden, lag der Anteil der Weidenutzung mit 17 % deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. In Niedersachsen, dem Land mit dem zweitgrößten Rinderbestand hatten 34 % der Rinder eine Möglichkeit zur Weidenutzung.

Schweine: 96 % der Haltungsplätze mit Spaltenboden ausgestattet

Zum Stichtag 1. März 2020 hatten in Deutschland 34.800 Betriebe rund 27,8 Mio. Stallhaltungsplätze für Schweine. 2010 waren es noch 65.200 Betriebe (-47 %) mit 28,5 Mio. Stallhaltungsplätzen (-3 %).

Der Vollspaltenboden ist 2020 weiterhin das dominierende Haltungsverfahren. Im Zehnjahresvergleich hat die Ausstattung der Ställe mit Vollspaltenboden von 67 % auf 79 % zugenommen, während nur noch 17 % der Haltungsplätze für Schweine 2020 aus Teilspaltenböden bestanden (2010: 25 %).

Andere Haltungsverfahren, wie beispielsweise Haltungsplätze mit Tief- oder Einstreu, waren mit 4 % (2010: 8 %) kaum noch vertreten. Nur 1 % der Haltungsplätze für Schweine war mit einem Zugang zu einem Auslauf versehen.

Legehennen: Freilandhaltung gewinnt weiter an Bedeutung

46.700 Betriebe hatten im Jahr 2020 insgesamt 60,9 Mio. Haltungsplätze für Legehennen. Dies entspricht durchschnittlich 1.302 Haltungsplätzen pro Betrieb. Die Anzahl der Haltungsplätze für Legehennen stieg in den vergangenen zehn Jahren um 43 %, während die Anzahl der Betriebe mit Legehennenhaltung in diesem Zeitraum um 11.600 Betriebe (-20 %) abnahm.

Die Zahl der durchschnittlichen Haltungsplätze je Legehennenbetrieb ist im Zehnjahresvergleich somit um fast 80 % von 729 (2010) auf 1.302 Haltungsplätze gestiegen.

Zwischen 2010 und 2020 ist die Zahl der Bodenhaltungsplätze von 28,1 Mio. auf 39,4 Mio. um 40 % angestiegen, wodurch die Bodenhaltung in 2020 mit einem Anteil von 65 % weiterhin die dominierende Haltungsform bei Legehennen ist (2010: 66 %). Der Anteil der Freilandhaltung hat in den vergangenen zehn Jahren von 17 % auf 31 % zugenommen und war damit 2020 die zweitwichtigste Haltungsform.

Nur noch 4 % der Haltungsplätze für Legehennen (2,6 Mio. ) waren in der ausgestalteten Käfighaltung vorhanden. 2010 waren es noch 17 %. Ein wesentlicher Grund hierfür liegt im Verbot und der nahenden Auslauffrist dieser Haltungsform im Jahr 2025.

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Detaillierter Blick auf Baden-Württemberg

Auch das Landesstatistikamt aus Baden-Württemberg hat parallel seine Zahlen veröffentlicht:

Die Rinderhaltung wies in Baden-Württemberg eine Kapazität von insgesamt 983.600 Haltungsplätzen auf. Davon entfielen 345.800 Plätze (35 %) auf die Milchviehhaltung, 637.700 Plätze (65 %) standen den übrigen Rindern (u.a. Kälber und Jungrinder, Mastbullen, Mutterkühe) zur Verfügung.

Der Umfang der Anbindehaltung nahm bei Milchkühen sowie den übrigen Rindern in den letzten zehn Jahren gleichermaßen um über 60 % ab. Im Jahr 2020 waren noch 17 % der Milchkühe und 11 % der übrigen Rinder im Stall fixiert. Sowohl beim Milchvieh als auch den übrigen Rindern blieb das Laufstallsystem mit einem Anteil von inzwischen 83 % weiterhin die vorherrschende Haltungsform. Diese hat jedoch von dem Rückgang der Anbindehaltung profitiert, da sich die Kapazität im Laufstall nur unwesentlich verändert hat. Andere Stallhaltungsverfahren, wie Tretmistställe, spielten mit einem Anteil von 5 % an den Rinderhaltungsplätzen eine untergeordnete Rolle.

In der Schweinehaltung waren 64 % der insgesamt 1,68 Mio. Haltungsplätze mit Vollspaltenböden versehen. Da die Kapazität der gesamten Schweinehaltung (−30 %) im Land seit 2010 im Vergleich zur Haltung auf Vollspalten (−20 %) prozentual stärker zurückgegangen ist, stieg ihr Anteil um 8 Prozentpunkte an.

Haltungsplätze mit Teilspaltenböden wurden um 34 % reduziert, ihr Gesamtanteil verharrte mit 27 % auf dem Niveau des letzten Jahrzehnts. Ställe mit planbefestigtem Boden und Einstreu haben an Bedeutung verloren. Während 2010 noch 12 % der Haltungsplätze diesem System zugeordnet wurden, waren es 10 Jahre später nur noch knapp 7 %. Tiefstreuställe oder andere Verfahren kamen zusammen auf einen Anteil von 3 % und belegten damit nur eine Nische.

In der Legehennenhaltung wurde eine Stallkapazität von 3,70 Mio. Haltungsplätzen und damit ein Anstieg um über 40 % seit dem Jahr 2010 ermittelt. Vor zehn Jahren hatte nur jede fünfte Henne einen Freilandzugang, im Jahr 2020 bestand die Möglichkeit sogar für mehr als jede dritte Henne (36 %). Das dominierende Haltungsverfahren blieb jedoch die Bodenhaltung mit einem Anteil von 63 % an den gesamten Haltungsplätzen. Die erlaubten Formen der Käfighaltung haben nur noch eine marginale Bedeutung in Baden-Württemberg.

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