Auf der Weide fressen Kühe, Schafe oder Ziegen nicht nur Gras. Auch nehmen sie dort leichter parasitische Würmer auf. Diese nisten sich im Magen-Darmtrakt ein und beeinträchtigen so Gesundheit und Leistung der Tiere. Ein regelmäßiges Entwurmen ist daher beim Weidegang gängige Praxis. Doch wann und wie oft diese Maßnahme erfolgen sollte, lässt sich nur schwer einschätzen.
Um den Landwirten eine Hilfestellung zu geben, hat das Thünen-Institut für Ökologischen Landbau zusammen mit der Universität Utrecht kürzlich vier Entscheidungsbäume zur Parasitenbekämpfung erarbeitet. Diese sind auf den Weidegang junger Rinder in der intensiven Milchviehhaltung, Jungtiere in der Mutterkuhhaltung, Schafe oder Ziegen zugeschnitten.
Anhand mehrerer Fragen, z.B. über die Dauer der Beweidung oder die Häufigkeit des Weidewechsels, ermittelt das kostenlose Online-Tool zunächst die jeweilige Weidesituation. Zu dieser macht es Vorschläge, wann mithilfe von Kotproben die Parasitenbelastung zu kontrollieren ist. Daraus ergeben sich dann Art und Zeitpunkt der Behandlung. Ziel ist es, übermäßiges Entwurmen zu vermeiden.
In einem 2-jährigen Projekt der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung testen nun 80 Betriebe das Online-Tool unter Praxisbedingung. Wer es zudem schon einmal auf seinem Betrieb einsetzen möchte, findet es im Internet unter www.weide-parasiten.de