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Schweinefleischerzeugung

Corona bremst Schweineschlachtungen

Von Januar bis Oktober 2020 wurden in Deutschland rund 1,5 Mio. weniger Schweine geschlachtet als im Vorjahreszeitraum

Lesezeit: 3 Minuten

Die coronabedingten Einschränkungen der Schlachtkapazitäten haben im Oktober 2020 deutliche Spuren hinsichtlich der deutschen Schweinefleischerzeugung hinterlassen. Laut amtlichen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kamen im Berichtsmonat bundesweit 4,46 Mio. Tiere an den Haken; das waren rund 96.000 Tiere bzw. 2,1 % weniger als im Vormonat, obwohl normalerweise die Schlachtaktivitäten Anfang Herbst immer zunehmen. Noch deutlicher ist der Rückgang im Vergleich mit dem Vorjahresmonat, der sich auf fast 450.000 Schweine oder 9,1 % beläuft. Für den gesamten Zeitraum von Januar bis Oktober 2020 wird im Vorjahresvergleich von Destatis eine Abnahme der Schweineschlachtungen um 1,54 Mio. Tiere oder 3,3 % auf 44,46 Mio. Stück ausgewiesen.

Rückgang vor allem in Niedersachsen

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Die Schweinefleischerzeugung verringerte sich dagegen „nur“ um 2,5 % auf 4,25 Mio. t. Grund war, dass die Tiere, auch aufgrund verzögerter Anlieferung, schwerer an die Verarbeitungsbetriebe geliefert wurden. Das durchschnittliche Schlachtgewicht lag mit 95,61 kg um 850 g beziehungsweise 0,9 % über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Für das Gesamtjahr ist die geringste Schweinefleischerzeugung in Deutschland seit mehr als zehn Jahren zu erwarten. Im Oktober hatten insbesondere die niedersächsischen Werke von Vion in Emstek und die zur Tönnies-Gruppe gehörende Weidemark Fleischwaren in Sögel mit coronabedingten Produktionsausfällen zu kämpfen. Dies führte laut amtlicher Statistik dazu, dass die Schweineschlachtungen in Niedersachsen um 208.400 Tiere oder 13,7 % geringer als im Vormonat ausfielen. Im Vergleich mit Oktober 2019 wurden dort sogar 15,7 % weniger Schweine zerlegt. In Nordrhein-Westfalen, wo Tönnies in Rheda-Wiedenbrück ebenfalls seine Kapazitäten nicht voll nutzen konnte, stiegen die Schweineschlachtungen gegenüber September zwar etwas an, doch kamen im Vergleich mit dem Vorjahresmonat 164.200 beziehungsweise 9,9 % weniger Tiere an den Haken.

Deutlich weniger Auslandsschweine

Trotz der coronabedingten Einbußen im Oktober behielt Niedersachsen seine Führungsposition bei den Schweineschlachtungen in Deutschland, da diese dort in den ersten zehn Monaten 2020 im Vorjahresvergleich nur um 0,4 % auf 14,88 Mio. Stück rückläufig waren. Sehr viel stärker war das Minus in Nordrhein-Westfalen mit 1,28 Mio. Tieren oder 8,4 % auf rund 14,0 Mio. Schweine. Mitverantwortlich hierfür waren temporäre Lockdowns von Schlachtstätten wegen Corona-Infektionen bei Mitarbeitern, darunter im Westfleisch-Werk in Coesfeld und vor allem bei Deutschlands größtem Schweineschlachtbetrieb, dem von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück. Deutschlandweit resultierte das geringere Schlachtaufkommen zum einen aus dem kleineren Angebot aus heimischen Ställen, das um 744 500 oder 1,7 % auf 42,40 Mio. Stück zurückging. Zum anderen verringerte sich die Zahl der hierzulande geschlachteten ausländischen Schweine kräftig, und zwar um 792 300 oder 27,8 % auf 2,06 Millionen Tiere.

Unterschiedliche regionale Entwicklung

Die Destatis-Schlachtstatistik macht auch die räumliche Konzentration der Schweineschlachtung in der Bundesrepublik deutlich, denn 65 % aller Tiere kommen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen an den Haken. Auf dem dritten Rang liegt Sachsen-Anhalt mit 4,16 Mio. verarbeiteten Tieren in den ersten zehn Monaten 2020; das waren entgegen der Entwicklung in Gesamtdeutschland 8,6 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Im Tönnies-Werk in Weißenfels kamen offenbar mehr Schweine an den Haken, die eigentlich für den Standort Rheda-Wiedenbrück vorgesehen waren.

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