Wildschweine stellen ein gefährliches Reservoir für das Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP) dar. Deshalb ist es wichtig, dass die Schwarzwildbestände, die in den letzten Jahren regelrecht explodiert sind, durch intensive Jagd wirksam reduziert werden. Das gelingt jedoch nur, wenn die Jäger das Wildfleisch auch zu lukrativen Bedingungen vermarkten können und die Verbraucher entsprechend viel Wildfleisch nachfragen.
24 % mehr Wildfleisch verzehrt
Aktuelle Auswertungen des Deutschen Jagdverbandes (DJV) zeigen, dass die Deutschen in der Jagdsaison 2019/20 fast 34.000 t Wildbret verzehrt haben. Das ist knapp ein Viertel (+ 24 %) mehr als im Jahr zuvor. Rund 20.000 t davon stammen von Schwarzwild. Besonders viel Wildschwein haben die Jäger aus Bayern, Brandenburg und Rheinland-Pfalz geliefert: Insgesamt mehr als 7.650 Tonnen. Das sind 36 Prozent aller vermarkteten Wildschweine bundesweit.
Bei einer Umfrage im Auftrag des DJV gaben 55 % der Befragten an, mindestens einmal jährlich Wild zu essen. Über die Hälfte (51 %) waren dafür im Restaurant. Ein knappes Viertel (23 %) kauft Wildbret beim Metzger, jeder fünfte direkt beim Jäger (18 %). Besonders in der Weihnachtszeit kommen wilde Gerichte auf den Tisch.
Auf deutsche Herkunft achten!
Der DJV empfiehlt, auf die Herkunft zu achten: Besonders in Supermärkten wird oft sogenanntes Wildfleisch aus Osteuropa und Übersee verkauft. Es stammt größtenteils von Tieren aus Gatterhaltung. Auf der Internet-Plattform Wild-auf-Wild.de hingegen sind über 4.000 regionale Wildanbieter registriert. Die Postleitzahlensuche ermöglicht eine schnelle Suche – auch nach Restaurants. Verbraucher finden auf der Plattform zudem mehr als 350 Wildgerichte zum einfachen Nachkochen.