Das Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg in Baden-Württemberg stellt derzeit seine Fütterung auf GVO-freie Ware um. Wie Dr. Klaus Winterhalder von der LSZ Boxberg berichtet, war der Entscheidung eine Debatte für ein gentechnik-freies Baden-Württemberg im Stuttgarter Landtag vorausgegangen. Dabei hatte Landwirtschaftsminister Alexander Bonde angekündigt, die Landesanstalten mit Tierhaltung aufgrund ihrer Vorbildfunktion möglichst bald auf eine ausschließlich GVO-freie Fütterung umzustellen. Als GVO-frei werden Futtermittel bezeichnet, deren GVO-haltiger Anteil nicht höher ist als 0,9%, wenn dieser zufällig oder technisch unvermeidbar ist.
Futtertechnik komplett gereinigt
Unter Berücksichtigung bestehender Vereinbarungen mit Futtermittellieferanten konnte im Laufe des Sommers abschnittsweise mit der Umstellung im laufenden Betrieb begonnen werden. Alle in der Futterzentrale vorhandenen Vorratssilos mussten komplett „leergefahren“ und anschließend sowohl von innen als auch von außen trocken gereinigt werden, bevor sie mit zertifiziert GVO-freien Futtermitteln (v. a. Sojaextraktionsschrot) neu befüllt werden konnten.
Neben den Vorratssilos wurden auch die komplette Förder-, Misch-, Verteil- und Dosiertechnik gründlich trocken gereinigt. Bis auf wenige, dezentrale, noch nicht leere Vorratssilos sind die Reinigungsarbeiten abgeschlossen. Der Aufwand für die komplette Reinigung der Futterlagerung, -aufbereitung und -verteilung betrug ca. 450 Arbeitsstunden.
Seit Ende September werden nur noch ausschließlich GVO-freie Futtermittel mit deutlichen Preisaufschlägen vor allem beim Sojaextraktionsschrot bezogen. Die Lieferanten bescheinigen die GVO-Freiheit mit entsprechenden Zertifikaten. Bis Ende des Jahres wird voraussichtlich die Umstellung auf GVO-freie Fütterung abgeschlossen sein. (rk)