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Zukunft der Nutztierhaltung

Isermeyer wünscht sich schlüssiges Gesamtpaket in Tierwohldebatte

Vor den Mitgliedern des Veredelungsausschusses im Landvolk Niedersachsen forderte Thünen-Präsident Isermeyer mehr "Druck- und Sog-Instrumente", um das Tierwohl zu verbessern.

Lesezeit: 3 Minuten

Für eine tragfähige und umfassende Nutztierstrategie hat sich der Präsident des Thünen-Instituts, Prof. Folkhard Isermeyer, ausgesprochen. „Wir tun hier was und dort was, aber das ist bisher nicht kraftvoll genug“, sagte Isermeyer vor den Mitgliedern des Veredelungsausschusses im Landvolk Niedersachsen. Der Nutztiersektor werde nur dann aus der Defensive kommen, wenn die gesamte Nutztierhaltung in Deutschland in den nächsten 20 Jahren auf ein hohes Tierwohlniveau gebracht werde. Um dieses Ziel zu erreichen, müsse die Politik Investitionshilfen und laufende Tierwohlprämien zahlen und außerdem den ordnungsrechtlichen Rahmen anpassen. „Es geht hier um ein schlüssiges Gesamtpaket. Wir benötigen Druck- und Sog-Instrumente zur Verbesserung des Tierwohls. Außerdem muss das mit dem Bau- und Umweltrecht zusammenpassen“, betonte Isermeyer.

Gesellschaftsvertrag notwendig

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Er wies darauf hin, dass sich die Borchert-Kommission zu den Kriterien für die einzelnen Haltungsstufen bisher noch keine abschließende Meinung gebildet habe. Auch zum Platzbedarf pro Schwein könne es noch Änderungen gegenüber jenen Zahlen geben, die bei der Diskussion des staatlichen Labels veröffentlicht worden seien. Die Landwirtschaft sei nicht gut beraten, hier auf möglichst niedrige Standards für die Tierwohlstufen abzuzielen, gab der Wissenschaftler zu bedenken.

Nach der Borchert-Systematik würden höhere Standards auch entsprechend höhere Zahlungen auslösen, so dass sie nicht zu einem Einkommensnachteil führten. Die Standards müssten so hoch sein, dass letztlich die Mitte der Gesellschaft mit dem Ergebnis zufrieden sei. „Wir brauchen für die Zukunft der Tierhaltung einen breiten Konsens - einen Gesellschaftsvertrag, in dem sich alle Beteiligten, auch Tierschutzorganisationen, wiederfinden können“, so Isermeyer.

Landvolk sieht Debatte kritisch

Der Thünen-Präsident verwies auf weiterhin offene Fragen in der Debatte. So sei noch unklar, ob Deutschland von der EU die Erlaubnis erhalte, mit den Landwirten Verträge abzuschließen, die die Zahlungen für längere Zeitraum - möglichst 20 Jahre - garantierten. Hier gebe es aber inzwischen Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Unklar sei außerdem die Anpassung des tierhaltungsbezogenen Ordnungsrechts. Isermeyer empfahl der Politik, hier eng mit der Initiative Tierwohl (ITW) zusammenzuarbeiten.

Der Landvolk-Vizepräsident und Vorsitzende des Veredelungsausschusses, Jörn Ehlers, sieht die Debatte um das Thema Tierwohl kritisch. Er befürchtet immer neue Forderungen an die Landwirtschaft. Entscheidend sind für ihn eine für die Landwirte wirtschaftlich auskömmliche Höhe der Tierwohlprämien sowie eine verbindliche Herkunfts- und Haltungskennzeichnung.

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