Initiative Tierwohl

ITW: Niedersächsische Schweineerzeuger fordern Nachbesserungen für dritte Runde

Der Landesverband der Niedersächsischen Schweineerzeuger (LNS) sieht erhebliche Umsetzungsprobleme bei der neuen Programmphase der Initiative Tierwohl, die im Januar 2021 startet.

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Der Landesverband der Niedersächsischen Schweineerzeuger (LNS) hat sich auf seiner Mitgliederversammlung mit den Details der dritten Programmphase zur Initiative Tierwohl (ITW) beschäftigt. Demnach sehen Schweinehalter erhebliche Umsetzungprobleme bei der dritten Runde, die im Januar 2021 anlaufen wird. Zum einen ist nach derzeitiger Einschätzung nicht geklärt, wie der im Lebensmitteleinzelhandel entstehende Mehrerlös gerecht auf alle an der Prozesskette beteiligten Partner verteilt werden könne. So kritisierte LNS-Vorsitzender Heinrich Lütjens, dass nach gegenwärtiger Lage nur die großen Schlachtunternehmen in der Lage seien, den Tierwohlbonus an die Erzeugerstufe auszuzahlen. Notwendig sei, dass auch kleinere und mittelständische Unternehmen der Fleischwirtschaft nachhaltig in das ITW-System eingebunden werden könnten, so Lütjens weiter.

Tierwohlaufschläge kritisiert

Als völlig unzureichend bewertete der Vorsitzende des LNS allerdings die in Aussicht gestellten Vergütungssätze für Tierwohlleistungen der Schweinehalter. Er erkenne nicht, dass für einen Bonus von 5,28 € pro Mastschwein sämtliche Kosten und Arbeitsaufwand abgegolten würden, zumal die Basisvergütung in Höhe von 500 € je Betrieb nunmehr entfallen werde. In keiner Weise marktgerecht sei der verringerte Tierwohlaufschlag von nur noch 3,07 € je Ferkel. Bei der vorherigen Programmphase habe dieser noch 4,25 € betragen. Schließlich sei jetzt schon die Akzeptanz des ITW-Programmes bei Sauenhaltern weniger stark entwickelt als in der Schweinemast. Mit den nunmehr gestiegenen Anforderungen an die Sauenhalter seien kaum noch neue Betriebe zu motivieren, die unter den gegebenen Voraussetzungen investieren würden.

Caroline Juecker Caroline Jücker

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