Das Düsseldorfer Landwirtschaftsministerium hat empfohlen, möglichst keine Lebern von Wildschweinen zu verzehren, die in Nordrhein-Westfalen erlegt wurden. Damit reagierte das Ministerium auf die Ergebnisse einer Untersuchung von Wildschweinlebern, die im vergangenen Jahr durchgeführt wurde. Bei einem hohen Anteil von Proben seien die Schwermetalle Blei und Cadmium in Konzentrationen nachgewiesen worden, die über den EU-weit festgelegten Höchstwerten lägen. Außerdem seien stark erhöhte Werte an Perfluorierten Tensiden (PFT) festgestellt worden. Laut Ministerium gibt es für PFT keine Grenzwerte. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfehle jedoch eine tägliche tolerable Aufnahme von 1,5 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht. Mit den höchsten Werten, die man bei den Untersuchungen gemessen habe, würde ein erheblicher Teil der Jahresmenge, die noch tolerabel sei, mit einer einzigen Mahlzeit aufgenommen.
Durch ihre Lebensweise seien Wildschweine besonders auffällige Indikatoren für Umweltbelastungen, so das Ministerium. Die Verzehrsempfehlung beziehe sich ausdrücklich nur auf die Lebern, die Giftstoffe besonders stark anreicherten. Man habe weitere Untersuchungen in Auftrag gegeben, um festzustellen, ob der Verzehr von Wildschweinfleisch weiterhin unbedenklich sei. Mit diesen Untersuchungsergebnissen wolle man nicht die Jagd und den Verzehr von Wildschweinfleisch verleiden. Bevor jedoch die Lebern auch in Erzeugnissen wie Wildschweinleberwurst oder Ähnlichem verarbeitet würden, müsse geprüft werden, ob nicht zu hohe Belastungen vorlägen.