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Polen: 24 Schweinehalter geben pro Tag auf

Schwankende Preise, ASP und die hohe Abhängigkeit von Importferkeln zwingen viele polnische Schweinehalter zur Aufgabe.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Umbruch in der polnischen Schweinehaltung setzt sich auch in diesem Jahr fort. Zwar stieg der Schweinebestand laut den Ergebnissen der Stichtagszählung am 30. Juni innerhalb eines Quartals um 720.000 Tiere. Dieser Zuwachs dürfte aber nur eine Momentaufnahme sein, weil zuletzt mehrere Großbetriebe ihre Kapazitäten erweiterten. Schwerer ins Gewicht fällt, dass die Anzahl der Schweinebetriebe zwischen dem ersten und zweiten Quartal um 900 Betriebe sank. Damit waren Ende Juni noch 52.900 Landwirte in der Schweinehaltung aktiv.

Bestand in vier Jahren massiv eingebrochen

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Seit dem Jahr 2019 hat sich die Zahl der Schweinebestände fast halbiert. Laut einem Bericht der polnischen Agentur für Umstrukturierung und Modernisierung in der Landwirtschaft (ARMA) geben täglich 24 Schweinehalter auf. Dabei trifft es vor allem die Kleinbetriebe, die in der polnischen Schweineproduktion nach wie vor präsent sind. So werden immerhin noch 2,25 % aller Schweine im Land in Beständen unter 20 Tieren gehalten. Dementsprechend fand das Bestandswachstum im zweiten Quartal laut ARMA zu 97 % im Segment der Großbetriebe mit mindestes mehreren Hundert Tieren statt. Weiter runtergebrochen zeichneten sich die Betriebe mit mehr als 1.000 Schweinen für 60 % des Wachstums verantwortlich.

„Der Anstieg des Bestandes im zweiten Quartal ist eine typische Entwicklung im volatilen polnischen Schweinemarkt“, erklärte Piotr Karnas, Direktor der Schweineabteilung bei Gobarto Breeder, gegenüber der polnischen top agrar. Als vor einigen Monaten die Großhandelspreise in die Höhe schnellten, entschieden sich zahlreiche Mastbetriebe dazu, die vielversprechende Marktdynamik zu nutzen. Das wird sich Karnas Einschätzung zufolge aber bald rächen. „Der Markt bereitet sich auf die Auswirkungen zweier sich überschneidender Trends vor. Einerseits wird erwartet, dass die EU-Schweinepreise im August und September sinken. Andererseits wird ein überdurchschnittlich großer Schweinebestand in Polen zusätzlichen Druck auf die regionalen Märkte ausüben“, so der Branchenexperte.

Teure Importferkel

Neben dem turbulenten Markt kämpfen die polnischen Schweinehalter auch noch mit anderen Problemen. Dazu zählen die heftigen Auswirkungen der im Land grassierenden Afrikanischen Schweinepest (ASP). Einem polnischen Fachmagazin zufolge verursachte die Seuche in den letzten fünf Jahren einen Schaden von annähernd 3 Mrd. €. Kritisch für die polnische Veredlung ist auch die hohe Abhängigkeit von Importferkeln. Aktuell stammen 90 % der aufgestallten Läufer aus dem Ausland. Insbesondere Dänemark, aber auch andere EU-Länder wie die Niederlande und Belgien, sind zu sehr wichtigen Lieferanten geworden. Allerdings wissen die ausländischen Ferkelexporteure um ihre starke Verhandlungsposition und nutzen diese bei der Preisfindung voll aus.

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