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topplus Kommentar

Schweinepreiskrise: Schnelle Hilfe statt lähmender Hickhack!

Die Schweinehalter haben keine Zeit mehr für blumige Worte. Sie brauchen jetzt endlich eine planbare Perspektive sowie schnelle und pragmatische Unterstützung. Ein Kommentar.

Lesezeit: 3 Minuten

Deutschlands Schweinehalter gehen seit Monaten auf dem Zahnfleisch. Sie bekommen die Auswirkungen der Corona-Pandemie mit voller Wucht zu spüren. Weil Stadt- und Schützenfeste, Kneipenpartys und Konzerte ausfallen, ist die Nachfrage nach Schweinefleisch weggebrochen. Zusätzlich belasten die Betriebe die explodierenden Kosten für Betriebsmittel: Futter, Energie und Arbeit werden immer teurer. Und ein Ende der Kostenspirale ist derzeit nicht in Sicht.

Für Ernüchterung auf vielen Höfen sorgt auch die zögerliche Haltung von Agrarminister Cem Özdemir. Fulminant gestartet, ist der Minister zuletzt abgetaucht. Wie und wann er den Umbau der Nutztierhaltung finanzieren und Genehmigungshürden abbauen will und wann handfeste Ergebnisse zu erwarten sind – niemand weiß es.

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Schweinehalter haben das Nachsehen

Dass die Politik zögert, nutzt der Lebensmitteleinzelhandel schamlos aus. Er zementiert auf privatwirtschaftlicher Basis nicht nur höhere Haltungsstandards. Er legt auch den Zeitrahmen fest, bis wann Tierhalter die Ställe umbauen müssen und wie viel Geld sie erhalten. Maßstab dafür ist die Zahlungsbereitschaft der Verbraucher und nicht die Produktionskosten. Das Nachsehen haben die Schweinehalter.

Der finanzielle Druck auf den Betrieben wird durch die zögerliche Haltung der Politik Tag für Tag größer. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und die Ressortchefs der Länder die bis März laufende Corona-Überbrückungshilfe IV jetzt um drei Monate bis Ende Juni verlängert haben. Es mangelt immer noch an der zügigen Auszahlung der Gelder! Seit Wochen hängen viele schweinehaltende Betriebe in der Luft und warten auf die Auszahlung der dringend benötigten Corona-Überbrückungshilfe III.

EU-Nachbarländer bringen Hilfspakete auf den Weg

Während man hierzulande rauf und runter diskutiert, ob und in welchem Umfang die ASP für die Umsatzeinbrüche verantwortlich ist, haben einige EU-Mitgliedsländer längst unbürokratische Hilfspakete für ihre Schweinehalter geschnürt:

Frankreichwill insgesamt Direkthilfen von bis zu 270 Mio. € an die Schweinehalter auszahlen. Österreich stellt ein zweites Hilfspaket in Höhe von 20 Mio. € für Schweinehalter zur Verfügung. In Polen greift man den stark betroffenen Sauenhaltern mit umgerechnet rund 88 Mio. € unter die Arme. Italien gibt grünes Licht für ein 500 Mio. € schweres Hilfspaket für die Agrarbranche.

Der Blick in unsere Nachbarländer zeigt, dass schnelle Unterstützung möglich ist, wenn man sich nicht im Klein-Klein verliert. Wenn die Politik jetzt nicht die Ärmel hochkrempelt, werden immer mehr landwirtschaftliche Familienbetriebe ihre Stalltüren schließen müssen. Dann sieht es düster aus. Denn ohne die deutschen Schweinehalter haben wir auch keine Hoheit mehr über die Haltungsform, den Tier- und Umweltschutz, die Hygienestandards und die Produktqualität.

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