Die Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST) empfiehlt ihren Mitgliedern, das Narkosemittel Isofluran, das bei der Ferkelkastration zur Anwendung kommt, nicht zu verschreiben oder abzugeben. Die GST beruft sich dabei nach Angaben des lid auf das Tierwohl und auf die Bedenken, die das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic kürzlich geäußert hat. Man habe wiederholt klar zum Ausdruck gebracht, dass die chirurgische Kastration von Ferkeln überholt sei. Nachdem sich die Impfung als sicherer Weg zur Produktion von Fleisch ohne unerwünschten Ebergeruch bewährt habe, könne und müsse auf einen so massiven Eingriff, wie ihn die chirurgische Kastration darstelle, verzichtet werden, schreibt die GST. Bei der chirurgischen Kastration unter Inhalationsnarkose werde das Tier zwar kurzfristig geringer belastet, die Schmerzen nach der Operation würden aber nur dann reduziert, wenn zusätzlich Schmerzmittel verabreicht würden. Swissmedic hatte darauf hingewiesen, dass die Bedienung eines Narkosegerätes medizinische Fachkenntnisse erfordere. Zudem belaste das zur Anwendung kommende Narkosemittel Isofluran Umwelt und Klima. Es sei als Treibhausgas um ein Mehrfaches stärker klimawirksam als CO2.
Zum Thema Ferkelkastration gibt es eine Leserdiskussion im Schweinetreff .