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Tönnies: „Wir kündigen nur einen Bruchteil unserer ITW-Verträge“

Die Meldung, dass Tönnies ITW-Verträge kündigt, sorgt für mächtig Unruhe im Markt. top agrar hat nachgehakt, wie groß die Kündigungswelle tatsächlich ist.

Lesezeit: 2 Minuten

Rund um das Thema Tierwohlfleisch herrscht momentan viel Aufregung und Verunsicherung. Ein Auslöser sind Schreiben aus der Branche, u.a. der Firma Tönnies, Lieferverträge für ITW-Schweine zu kündigen. Was sich zunächst nach einer Kündigungswelle anhört, ist nach Meinung des Hauses Tönnies weitaus weniger dramatisch als dargestellt.

Wie das Schlachtunternehmen aus Rheda-Wiedenbrück gegenüber top agrar bestätigt, wurden nur bei einem Bruchteil der rund 10.000 Lieferbetriebe die Verträge nicht verlängert. „Bezogen auf die ITW-Lieferanten liegen wir im unteren einstelligen Prozentbereich“, betont Tönnies-Pressechef Fabian Reinkemeier.

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Die Kündigung erhalten haben zum Beispiel Landwirte, die in den letzten Wochen und Monaten deutlich weniger ITW-Schweine geliefert haben als vertraglich zugesichert. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Betriebsleiter aufgrund der desolaten wirtschaftlichen Lage zuletzt keine oder weniger Schweine aufgestallt haben. In anderen Fällen haben die Schweinehalter ihre Höfe komplett aufgegeben, sodass die Lieferverträge über ITW-Schweine nur noch pro forma liefen.

Tönnies will an ITW und 5xD festhalten

Wie Tönnies betont, läuft der Markt für Tierwohlfleisch momentan schleppend und man müsse sich im Hinblick auf den Schlachttiereinkauf den Gegebenheiten anpassen. Marktexperten gehen bei ITW-Ware von Überhängen in der Größenordnung zwischen 15 und 30 % aus.

Mit dem Absatzproblem steht das Unternehmen nicht alleine da. Die gesamte Fleischbranche leidet derzeit unter den massiven Marktverwerfungen. Das liegt unter anderem an der anhaltend hohe Inflationsrate. Sie führt dazu, dass Verbraucher wieder stärker zu günstigerem Fleisch greifen bzw. ihren Fleischkonsum einschränken. So sinkt der Pro-Kopf-Verbrauch weiter dramatisch. Bei Schweinefleisch liegt der Verzehr aktuell nur noch bei knapp über 30 kg pro Kopf und Jahr. Im Jahr 2011 waren es noch rund 40 kg.

Experten rechnen mit einem weiteren Abwärtstrend. Das liegt unter anderem daran, dass das Geld in deutschen Haushalten immer knapper wird. So zeigt eine Studie der Sparkassen, dass bald 60 % der Verbraucher am Monatsende kein Geld mehr übrig haben, um Reserven anzulegen. Viele Bürger werden deshalb gezwungen sein, möglichst günstig Lebensmittel einzukaufen.

Im Hause Tönnies stehe man trotz der momentanen Schwierigkeiten aber weiterhin zur Initiative Tierwohl, heißt es aus Rheda-Wiedenbrück. Deutschlands größter Fleischkonzern sieht in der ITW und 5xD den Schlüssel für eine starke Schweinefleischproduktion und will auch künftig auf feste Lieferverträge im Einkauf setzen.

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