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"Natürlich wollen wir im Süden wachsen"

Andreas Rickmers, Vorstandsvorsitzender der Agravis Raiffeisen AG, geht fest von einer Konsolidierung des deutschen Agrarhandels aus. In der aktuellen Südplus erklärt er, warum die Nord-Genossen in diesem Zug im BayWa-Kernland weiter wachsen wollen. Hier das Interview in ganzer Länge.

Lesezeit: 4 Minuten

Andreas Rickmers, Vorstandsvorsitzender der Agravis Raiffeisen AG, geht fest von einer Konsolidierung des deutschen Agrarhandels aus. In der aktuellen Südplus erklärt er, warum die Nord-Genossen in diesem Zug im BayWa-Kernland weiter wachsen wollen. Hier das Interview in ganzer Länge.





Welchen Jahresumsatz macht die AGRAVIS mit ihren Tochter-GmbHs an den Standorten Bamberg, Altomünster und Straubing jeweils?



Rickmers: Der Jahresumsatz bewegt sich im erwarteten Umfang. Wir haben hier realistische Planungen zugrunde gelegt. Die jährlichen Zuwachsraten sind erfreulich. Das Geschäft in Süddeutschland steht auf soliden Füßen und wir arbeiten am kontinuierlichen Ausbau unserer Aktivitäten – im genossenschaftlichen Verbund.





Welche strategische Überlegung steht hinter dem Ausbau der Aktivitäten in Bayern?



Rickmers: Die Agravis sieht sich als nationaler Agrarhändler und hat den Anspruch, Konsolidierungsführer auf dem deutschen Agrarmarkt zu sein. Süddeutschland ist für uns eine Region mit großem Potenzial. Deshalb stehen wir auch dort als starker genossenschaftlicher Partner für potenzielle Handelspartner und die Landwirtschaft bereit. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit unserem Know-how, unseren Produkten und Dienstleistungen eine Alternative im Markt darstellen.





Ist ein weiterer Ausbau an den bestehenden Standorten und/oder sind weitere Zukäufe im Agrarhandel in Baden-Württemberg oder Bayern geplant?



Rickmers: Natürlich wollen wir in den südlichen Bundesländern weiter wachsen – organisch und anorganisch. Hier befinden wir uns in Gesprächen und sind offen für weitere Kooperationen und Allianzen.





Wie unterscheidet sich die Wettbewerbssituation im Agrarhandel in Süddeutschland zur Situation in anderen Bundesländern?



Rickmers: Sowohl auf der Handelsstufe als auch in der Landwirtschaft selbst gibt es in Süddeutschland im Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland relativ kleinteilige Strukturen mit einem sehr intensiven Wettbewerb. Darauf haben wir uns eingestellt, deshalb sind wir sicher, auch in diesen Strukturen eine genossenschaftliche Alternative für Landwirtschaft und Landhandel zu sein.





Ist die erzielbare Marge im Agrarhandel im Süden höher als im Norden und/oder

Osten Deutschlands?



Rickmers: Die Marge hat erst mal nichts mit der Region zu tun. Sie hängt von der Art des Geschäftes ab und dem Erfolg von Mehrwertkonzepten, die ein Unternehmen seinen Kunden zur Verfügung stellen kann. Als AGRAVIS verstehen wir uns als Full-Liner, der viele Sparten professionell bedienen kann und der neben Produkten auch Beratungsleistung und damit Zusatznutzen bietet.





Erwarten Sie für Süddeutschland einen Rückgang der Tierzahlen, bedingt durch neue Vorschriften wie die Düngeverordnung, Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration etc.? Wenn ja, welche Konsequenzen hat dies für den Agrarhandel?



Rickmers: Ja, der Rückgang der Tierzahlen ist aber ein genereller Trend in Deutschland und nicht auf den Süden begrenzt. Wir werden weiterhin versuchen, durch Kooperationen und Allianzen die Kapazitäten unserer Werke weiter und dauerhaft auf hohem Niveau auszulasten und die Prozessabläufe weiter effizient zu gestalten. In verschiedenen Regionen unseres Arbeitsgebietes gibt es hierfür schon sehr erfolgreiche

Beispiele, etwa im Münsterland und in Oldenburg, wo Genossenschaften und Agravis gemeinsam Mischfutterwerke beitreiben. Und das mit Erfolg.



Wir verstehen operative Exzellenz darüber hinaus auch so, dass wir uns nicht nur auf die Herstellung und die Lieferung von Futtermitteln beschränken, sondern auch hier Mehrwertkonzepte anbieten – in Form von digitalen Angeboten wie Delos, in Form von N+P-reduzierter Fütterung oder in Form von Empfehlungen zum Stallmanagement. Mit unserer Beratung und unserem Know-how begleiten wir die Kunden durch den laufenden Strukturwandel.





Kennzahlen, die wir auf Basis der Bilanz der AGRAVIS Raiffeisen AG errechnet haben, weisen auf eine eher knappe Liquidität hin. Welche Maßnahmen ergreift sie, um Liquiditätsprobleme zu vermeiden?



Rickmers: Zunächst einmal muss ich feststellen, dass die Agravis-Gruppe eine solide Bilanz, ein starkes Eigenkapital, eine gute und für die Branche eher hohe Eigenkapitalquote hat sowie über eine stabile Liquidität verfügt. Darüber hinaus steuern wir die Agravis-Gruppe - in einem Geschäft mit Saisonkomponenten und Preisschwankungen – eben nicht durch eher recht statische Kennzahlen,  sondern beispielsweise durch working capital- durch cash flow-Angaben. Das sind beispielsweise auch die Kennzahlen, die in unserer Banken-Berichterstattung von Interesse sind. Working capital-Kennzahlen und cash flow Statement geben deshalb meiner Meinung nach einen deutlich besseren Eindruck von der soliden Aufstellung der Agravis.



Und erlauben Sie mir bitte noch den Hinweis, dass das Geschäftsmodell der Agravis, das gerade in Erntezeiten eine hohe Liquidität benötigt, nie darauf ausgelegt war, dieses Geschäft ohne Fremdkapital zu führen. Das laufende Geschäft ist zudem über einen Konsortialkredit abgesichert – daneben verfügt die Agravis noch über genehmigtes Kapital und setzt zur Finanzierung ihres Wachstums auch auf die Ausgabe von Schuldscheinen.

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