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VVG Oberbayern-Schwaben wächst

Die Viehvermarktungsgenossenschaft gewinnt trotz – oder gerade wegen – der schwierigen Lage in der tierischen Erzeugung an Mitgliedern.

Lesezeit: 3 Minuten

Der VVG Oberbayern Schwaben eG schließen sich laufend viehhaltende Betriebe neu an. Im Jahr 2018 wuchs die Genossenschaft um 1,4% auf 15.104 Mitgliedsbetriebe.

Vorstandsvorsitzender Hubert Mayer freut sich auch über den Zuwachs in Niederbayern um 64 auf nun 1.575 Betriebe. "Uns das, obwohl Niederbayern in der Wahrnehmung der Leute eigentlich nicht unser Stammgebiet ist", erklärte er auf der Jahresmitgliederversammlung in Langeringen.

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Für ihre Mitglieder vermarktete die VVG in dem Jahr 110.000 Schlachtrinder, 86.000 Stück Nutzvieh (Rind), 519.000 Schlachtschweine sowie 596.000 Nutzferkel. Um Kosten zu sparen, gliedert die VVG derzeit regionale Tochter-GmbHs wieder als eigenständige Abteilungen in die Genossenschaft ein.

Das vermeide Doppelstrukturen und schreite gut voran, berichtete Mayer. Das Firmenkonstrukt um die VVG ist in den letzten Jahren durch Fusionen und Übernahmen stark gewachsen.

Handel macht die Vorschriften

Dass die Zeiten für bayerische Viehhalter hart sind, verschwieg Mayer dennoch nicht. Der harte Wettbewerb treffe auf stets neue Anforderungen beim Umwelt- und Tierschutz. Das bayerische Volksbegehren Artenschutz sei nur einer von vielen Vorgängen, der den Bauern neue Auflagen bescheren könnte.

Vor allem die Abnehmer der VVG – insbesondere der Lebensmitteleinzelhandel – hätten das Heft in die Hand genommen. "Sie schreiben uns über verschiedene Label und Programme vor, wie wir Landwirtschaft zu betreiben haben", sagte der Vorstandsvorsitzende.

Es gebe aber auch viel Positives: Man habe einen sehr kaufkräftigen Markt, der verstärkt auf bayerische Produktion setzt. Da könne man viel erreichen, wenn man geschlossen auftritt und seine Arbeit selbstbewusst darstellt.

"Mit unserer kompetenten, motivierten Mannschaft haben wir uns in den letzten Jahren bei den Abnehmern, dem LEH, aber auch bei Behörden und Verbänden eine sehr starke Position erarbeitet, warb Mayer für die Genossenschaft.

Eigenes Label als Ausweg

Geschäftsführer Sebastian Brandmaier nannte das Label "Grünlandkuh" als Beispiel, wie die VVG neuen Anforderungen durch Handel und Politik einen Schritt voraus ist. Viele VVG-Betriebe erfüllen die Kriterien ohnehin und erhalten das von der VVG selbst aufgelegte Label ohne weitere Auflagen. Der LEH sei gut darauf angesprungen.

"Ich war fast überrascht, wie viel ernsthaftes Interesse mir die Handelspartner da entgegen gebracht haben", berichtete Brandmaier. Zu den Kriterien gehören die Herkunft aus Süddeutschland, QM- oder QS-Zertifizierung, 40% Grünlandanteil auf dem Betrieb sowie GVO-freie Fütterung.

Premium wird schnell zum Standard

Dennoch machte Brandmaier keinen Hehl daraus, dass die Auflagen für die Viehhalter derzeit noch schneller wachsen als früher und daher vielen Betrieben Zukunftssorgen bereiten. Als Beispiel nannte er die Haltungsformkennzeichnung, mit der die großen Supermarktketten bald dem Tierschutzlabel des Bundes zuvorkommen werden.

Die Ketten werden beim Verkauf von Fleisch die Haltungsform künftig in vier Stufen von "Stallhaltung" über "Stallhaltung plus" und "Außenklima" bis "Premium" kennzeichnen. Für Bullenhaltung unter "Stallhaltung plus" sei z.B. ein Tier-Fressplatzverhältnis von 1:1 vorgesehen. Ein krasser Schritt.

Und die Vergangenheit habe gezeigt: "Was heute ein Zusatzkriterium ist, ist morgen oft schon der neue Standard – siehe GVO-freie Milch", argumentierte Brandmaier, und warnte: "Schritte wie dieser sind für viele Landwirte aber beim besten Willen nicht mehr zu stemmen".

Vorstandsvorsitzender Mayer folgert daraus, dass es wenigstens europaweit gleiche Haltungsbedingungen brauche, damit die Viehhalter im Wettbewerb bestehen können. Das vermisst er: "In der Tierhaltung fehlt ein klarer Kompass, wie sie in Zukunft aussehen soll", sagte er.

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