Wenn sich in diesem Jahr die Universität Hohenheim auf dem Landwirtschaftlichen Hauptfest (LWH) präsentiert, hat es damit eine ganz besondere Bewandtnis: Zwei Jubilare kommen zusammen, die auf denselben Ursprung zurückblicken. Entstanden in Notzeiten mit Hunger, Krieg und Missernten nach einer Naturkatastrophe sollten beide - Hauptfest und Universität - der Landwirtschaft wieder auf die Beine helfen.
Heute lehrt und forscht die Universität Hohenheim in Stuttgart weit über den Agrarbereich hinaus. An einem Gemeinschaftsstand mit der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) und an weiteren Ständen zeigt die Universität Hohenheim auf dem LWH ihre Vielseitigkeit.
Bienen bei der Arbeit zuschauen, probesitzen auf einem Mähdreschersimulator, innovative Stallmodelle bewundern oder sich über Ausbildungsmöglichkeiten informieren: An den Ständen der Universität Hohenheim auf dem Landwirtschaftlichen Hauptfest (LWH) gibt es vom 29. September bis zum 7. Oktober 2018 für jeden etwas zu entdecken.
Gegründet im Jahr 1818 als „Landwirtschaftliche Unterrichts-, Versuchs- und Musteranstalt“ beheimatet die heutige Universität Hohenheim drei Fakultäten – Agrarwissenschaften, Naturwissenschaften sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften – die gut vernetzt sind und eng kooperieren.
Universität Hohenheim beim historischen Volksfest und beim Volksfestumzug
Die historische Seite des Doppel-Jubiläums können Interessierte in diesem Jahr auch bei zwei weiteren Veranstaltungen über das LWH hinaus vertiefen: Das Deutsche Landwirtschaftsmuseum an der Universität Hohenheim zeigt vom 26.9. bis 3.10.2018 in einer Sonderausstellung auf dem Stuttgarter Schlossplatz, wie sich die Landwirtschaft in den vergangenen 200 Jahren entwickelt hat.
Eine Augenweide wird zudem der historische Festumzug am 30.9.2018 sein: Das Deutsche Landwirtschaftsmuseum (Wagennummer 31) baut speziell für diesen Zweck den Wagen der Landwirtschaftlichen Schule Hohenheim von 1841 nach.
HINTERGRUND: 200 Jahre Universität Hohenheim
Mit einer Sprengkraft von 170.000 Hiroshima-Bomben brach der Vulkan Tambora am 10. April 1815 in Indonesien aus. Tonnen von Asche- und Staubpartikel verdunkelten weltweit den Himmel. So sehr, dass der Sommer 1816 ausfiel, Ernten verdarben und Hungersnöte grassierten. Als Schlüssel zum Überleben investierten König Wilhelm von Württemberg und Königin Katharina in Bildung und Forschung: Sie gründeten am 20. November 1818 in Hohenheim die „Landwirtschaftliche Unterrichts-, Versuchs- und Musteranstalt“ – die Vorläuferin der heutigen Universität.
200 Jahre später folgt die Universität Hohenheim ihrem Gründungsauftrag, durch Forschung und Lehre Beiträge zur Lösung globaler Herausforderungen zu liefern. Im Jubiläumsjahr 2018 feiert sie das mit 180 Veranstaltungen. Themen wie Ernährung und Gesundheit, Klima, Wasser und Ökosysteme, soziale Ungleichheit oder Bioökonomie spielen dabei ebenso eine Rolle wie die kulturellen Aspekte des Campuslebens.