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10 Tipps zum Hallenbau auf dem Hof

Unsere Kollegen von profi haben für Sie mit Landwirt Christian Ramm und dem Hallenbauunternehmen Staha einige Fragen zusammengestellt, die Sie sich bei der Planung Ihrer Maschinenhalle stellen sollten

Lesezeit: 7 Minuten

Dieser Artikel erschien zunächst auf profi.de.

Diese 10 Fragen sollten Sie sich stellen, wenn Sie auf ihrem landwirtschaftlichen Betrieb eine Halle planen:

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1. Schon Maß genommen?

Welche Abmessungen soll die neue Halle haben? Eine ungefähre Angabe der Abmessungen müssen Sie bereits mit der notwendigen Bauvoranfrage einreichen. Natürlich sind die idealen Abmessungen sehr individuell und hängen von der Nutzung ab: Wie möchten Sie die Maschinen stellen? Sollen Schüttgüter abgekippt und gelagert werden? Wird ein Teil der Halle als Futterlager genutzt, das täglich angefahren wird? Und: Planen Sie im Zweifel etwas größer - eine zu große Halle wurde noch nicht gebaut…

2. Der richtige Standort?

Wo soll Ihre neue Halle stehen? Soll eine PV-Anlage auf dem Dach zur Stromerzeugung dienen, kann dies bei Gebäudeausrichtung und der Dachneigung bereits berücksichtig werden. Tipp: In jedem Fall sollten Sie eine spätere Montage einer PV-Anlage bei der Statik mit einplanen. Wie sind die Geländegestaltung und die Zufahrtmöglichkeiten? Der Aufwand für die nötigen Erdbewegungen wird gerne unterschätzt. Bedenken Sie die je nach Bundesland und Gebäudegröße einzuhaltenden Grenzabstände. Wie ist die Erschließungssituation mit Strom und Wasser? Und: Planen Sie auch direkt genügend Fläche für die Ausgleichspflanzung ein. Alternativ ist auch der Erwerb von Ökopunkten möglich.

3. Alle Kosten kalkuliert?

Um bei den Kosten zu bleiben: Neben den reinen Baukosten bringt der Bau einer Maschinenhalle weitere Kostenpunkte wie die Bauvoranfrage (ca. 500 Euro) und die Baugenehmigung (2.000 bis 3.000 Euro) mit sich. Den größten Posten beansprucht der Prüfstatiker, der die mit der Baugenehmigung eingereichte Statik kontrolliert — bis zu 11.000 Euro sind in unserem Beispiel dafür einzuplanen. Der Beitrag wird dabei über eine Formel nach Baukosten und umbautem Raum berechnet. Hinzu kommen, wenn notwendig, ein Baugrundgutachten (2.000 bis 4.500 Euro) und ggf. eine Kampfmittelprüfung. Die kostet zwar nur rund 100 Euro, kann aber den Prozess bis zum Baubeginn um Monate verlängern. Prüfen Sie, bei welchen der genannten Faktoren Sie selbst Angebote einholen können. Steht die Halle, muss das neue Gebäude schließlich noch durch ein Vermessungsbüro eingemessen werden (rund 1.000 Euro). Alle hier genannten Kosten beziehen sich auf eine Halle mit den Maßen 22 x 48 m und 5,50 m Traufhöhe.

4. Der richtige Vertrag?

Was tritt ein, wenn Sie die Halle bereits gekauft haben, die Baugenehmigung aber schlussendlich verweigert wird? Achten Sie darauf, dass Ihnen in diesem Fall idealerweise nur die Bearbeitungs- und Statikkosten in Rechnung gestellt werden. Prüfen Sie zudem, ob ihr Kaufvertrag eine Stahl­gleitklausel enthält .- viele Hersteller haben eine Preisanpassung bei steigenden Rohstoffpreisen in den Kaufvertrag integriert. Lassen Sie sich im Idealfall eine Preisgarantie schriftlich geben. Immer mehr Betriebe verfügen über schweres Gerät wie Teleskoplader oder Ähnliches. Trotzdem sollte der Selbstaufbau einer Halle nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Beim Selbstaufbau muss der Bau in jedem Fall bei der Berufsgenossenschaft angemeldet werden (ca. 1.000 Euro).

5. Punkt- oder Ringfundament?

Soll die Hallenkonstruktion über Punkt- oder ein Ringfundament abgestützt werden? Ein Ringfundament bietet einen sauberen Wandabschluss und eine durchgehende Frostbarriere. Wichtig ist dabei ein Leerrohr-Durchgang in das Halleninnere. Soll Ihre Halle auch zum Lagern von Getreide oder Schüttgütern genutzt werden? Zum Teil lassen sich die Schüttwände in die Grundkonstruktion integrieren, dann muss die Schüttlast aber in der Statik mit berücksichtigt werden.

Um bei den Außenwänden zu bleiben - auch hier lohnt sich genaues Hinsehen: Sind Blechstärken (0,6 oder 0,75 mm), Beschichtungen und Lackierung vergleichbar? Das gleiche gilt für die Dachein­deckung: Bei einem reinen Blechdach (mindestens 0,75 mm) sollte in jedem Fall eine mit einem Tropfschutzfließ beschichtete Variante gewählt werden, um tropfendes Kondenswasser zu verhindern.

6. Holz, Beton oder Stahl?

Ob die Halle in Holz-, Stahl-, Beton-, oder gemischter Bauweise ausgeführt werden soll, hängt von vielen Faktoren ab und ist häufig nicht zuletzt auch eine optische Entscheidung. Betonpfeiler lassen sich gut in Schüttwände integrieren. Holzkonstruktionen bieten wenig Sitzmöglichkeiten für Vögel und mindern so die Verschmutzung, Stahlhallen können besonders schlank konstruiert werden. Holzbinder mit großen Spannweiten werden sehr mächtig, was zulasten der Innenhöhe geht.

Bei Stahlhallen spielt die Art der Ausführung eine Rolle: Lackiert oder ver­zinkt? Für Hallen, in denen auch Tiere gehalten oder Materialien wie Mist oder Dünger gelagert werden, ist in jedem Fall eine Vollverzinkung zu wählen. Achten Sie auch auf die Stützdreiecke zwischen Stützpfeiler und Binder - je größer dieses ausfällt, desto mehr Abstand muss bei hohen Maschinen gehalten werden.

Haben Sie schon Ideen für zusätzliche Einbauten, Zwischenwände oder Ähnliches? Insbesondere bei Stahl- und Betonhallen ist es sinnvoll, bereits bei der Bestellung integrierte Anschraublaschen mit zu ordern.

7. Der richtige Boden?

Beim Hallenboden haben Sie die Wahl. Beton, Pflaster oder nur geschottert? Was sinnvoll ist, hängt von der Nutzung ab: Ein geglätteter Betonboden lässt sich prima sauber halten, und Werkzeuge wie ein Palettenhubwagen rollen gut, es ist allerdings auch die teuerste Variante. Pflaster bietet eine feste Oberfläche und ist bei nachträglichen Baumaßnahmen flexibel. Schotter oder Sand ist am günstigsten, aber verformbar und schlecht zu reinigen.

8. Tür und Tor?

Schiebe-, Roll-, oder Sektionaltor? Die günstigste Variante sind Schiebetore, die allerdings auch den geringsten Komfort bieten und nur schwer wind- und vogeldicht zu bekommen sind. Sektionaltore sind weit verbreitet, bedingen aber viele bewegliche Teile und teils einen hohen Wartungsaufwand. Wie auch Sektionaltore sind Rolltore vogel- und nagerdicht, allerdings weniger verschleißanfällig. Wählen Sie die Tore im Zweifel lieber etwas breiter und höher. Entscheidend sind hier die Binderabstände sowie die Traufhöhe: Für den Einbau eines Sektionaltores werden oberhalb schnell 70 cm bis 100 cm Raum bis zur Traufe benötigt. Am besten werden diese der Dachneigung folgend montiert.

Zudem müssen Schlupftüren vorgesehen werden — zum Teil wird deren Anzahl und Position durch das Brandschutzgutachten der Baugenehmigung als Flucht- und Rettungs­weg vorgeschrieben. Achten Sie darauf, dass die Halle möglichst vogel- und nagerdicht konstruiert ist. Neben sauber schließenden Toren gehören auch Traufenkämme, Sickenfüller und Tropfbleche dazu.

9. Wohin mit dem Wasser?

Vergleichen Sie auch hier die Angebote: Ist die Zahl der Fallrohre identisch? Welche Rinnengröße wird geliefert? Planen Sie lieber ein Fallrohr mehr ein. Zudem kann es sich lohnen, auf die Größe der Rinne zu achten: Im Zweifel kommt hier eine 40er Rinne besser mit den Wassermengen zurecht als eine 33er (sechsteilig).

Werfen sie auch einen Blick auf die Anzahl der Haken, bei hohen Schneelasten kann außerdem eine Ausstattung mit Rinnenbrieden die Dachrinne stabilisieren. Apropos Wasser: Wenn möglich sollte vor den Toren ein leichtes Gefälle nach außen angelegt werden, um zu verhindern, dass der Wind Regenwasser unter den Tordichtungen hindurch drückt.

10. Ausreichend Licht?

Wie viel Licht benötigen Sie in der geplanten Halle? Achten Sie beispielsweise auf das Material der Lichtbänder — je nach PVC-Art vergilben diese unterschiedlich schnell. ­Sollen ein Lichtfirst und Lichtplatten im Dach eingeplant werden, und wie verhält es sich dabei im Falle einer PV-Ausstattung? Auf welcher Höhe sollen etwaige Lichtbänder integriert werden? Soll ein Blick in die Halle möglich sein, oder lieber nicht?

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