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Case IH Vestrum 110: Stufenloser Vielseiter

Mit der Baureihe Vestrum hält bei Case IH das stufenlose Getriebe Einzug in die Klasse von 100 bis 130 PS. Der 110er kombiniert die Maße eines Vierzylinder-Traktors mit der Ausstattung der Großen.

Lesezeit: 5 Minuten

Unsere Autoren: Georg Schuller und Hans Grasser, top agrar Testteam Hartberg

Warum nennt man einen Traktor Vestrum? Laut Case IH Marketing Manager Christoph Steinmassl ist das einfach zu erklären. Das Wort kommt aus dem Lateinischen und heißt übersetzt „Der Eure“. Soll heißen, „der Allrounder soll euch Landwirte unter allen Bedingungen und bei allen Arbeiten unterstützen.“

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Ob er dazu in der Lage ist, haben wir mit dem Modell Vestrum 110 CVXDrive heuer ausgiebig in der Praxis getestet. Ob in der Grünlandernte, dem Kompost- oder Gülleausbringen, bei Transportarbeiten und im Forst.

Kompakt gebaut

Auffällig ist sofort die für diese PS-Klasse vergleichsweise kompakte Bauweise. Die Außenbreite beträgt nur 2,30 m, sein Gewicht 6.030 kg und mit dem von uns gemessenen Wendekreis innen von 6,5 m ist er sehr wendig.

Jedes Case IH Vestrum CVX Drive-Modell kann man in drei Kabinenvariationen bestellen, und zwar mit Niedrigdach, Panoramadach und Standarddach. Unsere Testmaschine war mit dem neuen Panoramadach ausgestattet. Dieses verfügt über eine hochgezogene Frontscheibe mit guter Sicht bei Frontlader-Arbeiten. Die Scheibe kann mit einem blickdichten Sonnenschutz abgedeckt werden.

Durch die Vier-Säulen-Kabine ist auch eine sehr gute Rundumsicht gegeben. Die Kabine selbst ist sehr geräumig, auch der Beifahrersitz ist bequem und bietet ausreichend Platz. Durch die Vorderachsfederung und mechanische Kabinenfederung ist sie zudem bestens gefedert. Die Kabine verfügt auch über ein Kühlfach für das Frühstück oder Getränke vor dem Lenkrad. Da darin auch der Antrieb für den Scheibenwischer untergebracht ist, passen zwar kleinere Flaschen oder einige Dosengetränke in das Fach, allerdings keine 1,5 l PET-Flasche!

Nicht ganz optimal ist der schmale, steile Aufstieg zur Kabine. Wenn man beim Treibstofftank auf ein paar Liter verzichten würde, könnte man die Stufen breiter ausführen. Leider sind die Verstaumöglichkeiten in der Kabine beschränkt. Wir würden deshalb empfehlen, den optionalen Koffer hinter dem Beifahrersitz beim Kauf mitzubestellen.

Bei unserer Testmaschine trat während des Einsatzes Wasser am Dach über das Hochfenster ein – angesichts der ansonsten sehr hochwertigen Verarbeitung war dies etwas unangenehm. Dieses Thema wurde aber bereits vom Hersteller erkannt und mit zusätzlichen Befestigungsklammern gelöst, die den nötigen Anpressdruck herstellen und somit eine einwandfreie Abdichtung gewährleisten.

Durchzugsstarker Motor

Unter der Haube arbeitet ein 4,5 l-Motor von FPT. Dieser erfüllt die EU-Abgasnorm der Stufe V. Beim Zapfwellentest konnten wir bei 1.008 U/min ein Drehmoment von 677 Nm und eine Leistung von 97 PS/71 kW ermitteln. Der Motor zeichnet sich durch seine Laufruhe und sein durchzugsstarkes Verhalten aus.

Dies stellte er des Öfteren unter Beweis, zum Beispiel bei Straßenfahrten im Bereich der Gülle-Ausbringung mit einem 10.000 l-Fass oder auch beim Schnittholztransport. Bei der Arbeit mit einer 3 m-Scheibenegge lag der von uns gemessene Durchschnittsverbrauch bei 14,5 l – das ist in Ordnung.

Komfortables Getriebe

Der Traktor verfügt über das stufenlose Getriebe CVX Drive, das auch in den größeren Modellen verbaut wird. Die Maximalgeschwindigkeit von 40 km/h wird bereits bei 1.700 Motor-Umdrehungen erreicht, das spart Treibstoff. Überzeugt hat uns die aktive Stillstandsregelung. Diese macht das Fahren im steilen Gelände sowie auch auf der Straße sehr komfortabel. Damit wird der Traktor im Stillstand gehalten, ohne dass man die Fußbremse betätigen muss.

Zusätzlich verfügt sie über eine automatische Parkbremse, die auch automatisch anzieht, wenn man sich vom Fahrersitz erhebt. Somit kann der Traktor nicht ins Rollen kommen, wenn sich niemand darauf befindet!

Das Getriebe kann man in drei Fahrstufen (sanft, mittel, aggressiv) schalten, das hat uns sehr gut gefallen. Im Gelände fuhren wir in der sanften Stufe. Damit ist immer ein sehr sanftes Anfahren möglich, was im Grünland hilft, die Grasnarbe zu schonen. Beim Silowalzen wählten wir hingegen die Stufe aggressiv. Dadurch war auch der Schaltvorgang zwischen vorwärts und rückwärts deutlich schneller.

Die Bedienung des Traktors erfolgt vorwiegend über die Multicontroller-Armlehne. Diese ist übersichtlich und einfach zu bedienen. Am Multicontroller kann man Fahrtrichtung, Geschwindigkeitsbereich, Hubwerk, Steuergerät etc. bedienen – somit hat man alles in einem Griff.

Streckbremse für Steilflächen

Der Traktor verfügt über drei Zapfwellenstufen: 540, 750 und 1.000 Umdrehungen, diese sind manuell zu schalten. Das funktioniert aber problemlos. Der Traktor verfügt auch über eine Streckbremse, die durch Halten des Fahrtrichtungskopfes am Multicontroller aktiviert wir. Besonders im steilen Gelände kommt einem diese Funktion zugute.

Das Hubwerk arbeitet sehr fein und genau und stemmt laut Hersteller 5.600 kg, das Fronthubwerk 2300 kg.Im Heck kann an beiden Kotflügel Hydraulik, ein Steuergerät und die Zapfwelle bedient werden. Möglich ist dies auch im Frontbereich auf der linken Seite, das fanden wir beim Ankoppeln der Frontgeräte sehr praktisch.

Die elektronischen Hydraulik-Steuergeräte kann man individuell auf den Multicontroller oder auch auf den Kreuzhebel verschieben – wo man sie beim Arbeiten am besten braucht. Die Vorderachse kann auch von der Kabine aus manuell angehoben und abgesenkt werden, auch das fanden wir praktisch. Am Testtraktor hatten wir das Spurführungssystem AFS AccuGuide verbaut. Dieses konnten wir im Ackerbaubereich beim Einsatz mit einer Scheibenegge kurz testen. Die Bedienung erfolgt über den AFS Pro 700 Monitor in der Kabine.

Bequeme Wartung

Die Zugänglichkeit zur Kontrolle der Flüssigkeiten ist aus unsere Sicht gut gelöst. Die Kühler werden durch das feine Sieb der Motorhaube sehr gut geschützt. Zum Ausblasen der Kühler lassen sie sich aufklappen bzw. einer seitlich ausziehen.

Als einziger Kritikpunkt ist uns hier Folgendes aufgefallen: Die Luftfilter der Klimaanlage am Dach des Heckfensters sind mit Schrauben gesichert. Diese können per Hand aufgedreht werden. Allerdings stehen sie am Rahmen der Halterung des Filters an. Dadurch lassen sie sich daher nur sehr mühsam auf- bzw. wieder zudrehen. Wenn die Schrauben um 1 cm länger wären, wäre das Problem bereits behoben.

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