Claas hat den Umsatz im Geschäftsjahr 2020 um 3,7 % auf 4,042 Mrd. € gesteigert (Vj. 3,898 Mrd. €). Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich auf 158 Mio. € (Vj. 136 Mio. €), der Free Cashflow drehte mit 308 Mio. € (Vj. -138 Mio. €) deutlich ins Plus.
Wie Thomas Böck, Vorsitzender der Konzernleitung, am Mittwoch mitteilte, haben sich die Umsätze in Deutschland, Frankreich und den anderen westeuropäischen Ländern in Summe stabil entwickelt. Ein deutliches Plus ergab sich dagegen in Osteuropa und insbesondere in Russland. Den stärksten Umsatzzuwachs mit rund 20 % erreichte Claas außerhalb Europas, wobei sich Nordamerika als wichtigster Treiber erwies.
Umsetzung wichtiger Investitionsprojekte läuft nach Plan
Trotz der Corona-Beeinträchtigungen gelang es laut Böck, die wichtigen Investitionsprojekte planmäßig umzusetzen. Im Traktorenwerk Le Mans habe das Unternehmen die Flexibilität und Effizienz mit modernsten Fertigungstechnologien deutlich erhöhen können. In Harsewinkel wurde die erste Phase des umfassenden Modernisierungsprojekts in der Mähdreschermontage abgeschlossen.
Die neuen Vertriebszentralen in Frankreich und in Großbritannien gingen mit zusätzlichen Möglichkeiten im Service- und Ersatzteilgeschäft an den Start. Dabei würden sie vom neuen Hochregallager in Hamm optimal unterstützt, hieß es. Neben den gestiegenen Sachinvestitionen von insgesamt 131 Mio. € (Vj. 125 Mio. €) blieben die Ausgaben für Forschung und Entwicklung mit 237 (Vj. 244 Mio. €) erneut auf sehr hohem Niveau.
Krisenfeste Produktions- und Vertriebsprozesse
Die positive Geschäftsentwicklung sei laut Böck so zunächst nicht zu erwarten gewesen. Mit kurzen Entscheidungswegen habe sich der Konzern aber in der Anfangsphase der Corona-Krise schnell auf die neuen Herausforderungen einstellen können, erklärte der Vorstand weiter. Während eines mehrwöchigen Fertigungsstopps an nahezu allen Produktionsstandorten habe man umfassende Vorbereitungen für einen frühestmöglichen Neustart getroffen. Die Versorgung der Kunden konnte durch großen Mitarbeitereinsatz und ein engmaschiges Logistiknetzwerk bestmöglich aufrechterhalten werden.
Weltweite Mitarbeiterzahl entwickelt sich stabil
Die Zahl der Mitarbeiter entwickelte sich im Jahresverlauf insgesamt stabil und lag zum Geschäftsjahresende 2020 weltweit bei 11.395 (Vj: 11.448). In Deutschland wuchs die Zahl der Mitarbeiter um 1,7 % auf 5.596 (Vj. 5.503), in Frankreich ging sie um 1,0 % auf 2.279 (Vj. 2.301) zurück. Die Zahl der Auszubildenden lag gruppenweit bei 714 (Vj. 735), davon 430 in Deutschland (Vj. 414).
Ausblick
Angesichts der Corona-Pandemie und der nach wie vor schwelenden internationalen Handelskonflikte schließt Claas negative Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis nicht aus.
Weitere Risiken könnten sich aus volatilen Erzeugerpreisen und einer Veränderung der politischen Rahmenbedingungen für Landwirte in den Kernmärkten ergeben. Für das aktuelle Geschäftsjahr 2021 geht der Hersteller trotz dieser Unsicherheiten von einem Umsatz und Ergebnis auf dem Vorjahresniveau aus.