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topplus Mähdrescher-Update

Claas Lexion mit neuer Kabine und neuen Modellen

Drei Jahre nach der Vorstellung gibt es für den Lexion eine neue Kabine. Außerdem wird die 8000er-Baureihe um ein Modell erweitert und es kommen zwei Montana-Modelle.

Lesezeit: 6 Minuten

Dieser Artikel erschien zunächst auf profi.de.

Vom Trion kommt Ihnen die Kabine sicherlich bekannt vor, die jetzt auch auf dem Lexion sitzt: geräumiger, mit schmaleren Holmen sowie zusätzlichen Ablagen. Außerdem gibt es neue Sitzoptionen — nicht mit Massage-­Funktion, aber mit Belüftung und 30° Drehwinkel.

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Claas Lexion: Lenkrad bleibt, LaserPilot geht

Diskutieren kann man hier über den Sinn einer Lenksäule, zumal der Sitz dahinter nach wie vor leicht rechts versetzt angeordnet ist. Aber eine Joy­sticklenkung ist aktuell bei Claas nicht in Sicht. Zumindest gibt es jetzt eine dynamische Lenkung, bei der eine Zweidrittel-Umdrehung für den vollen Lenk­einschlag ausreicht.

Stichwort Lenkung: Der (optionale) Field­Scanner sitzt jetzt wieder auf dem Dach — mit eigenem Wischer sowie automatischer Erkennung der Feldkante, die das Umschalten überflüssig machen soll. Damit will Claas den Laser Pilot nahezu vollständig ablösen. Er wird künftig nur noch für die neuen Montana-­Versionen Lexion 7700 (Hybrid) und 5500 (Schüttler) verfügbar sein.

Weiterer Vorteil bei der Ausstattung mit dem Field Scanner ist die Option für das Cemos Auto Header: Hier regelt das System durch Erkennung der Bestandshöhe automatisch Haspelhöhe und -horizontalposition. Gleichzeitig lässt sich die Tischlänge des Vario-Schneidwerkes automatisch regeln. Regelgröße ist dabei die Gleichmäßigkeit des Gut­flusses, der per Schichtdicken-Messung im Einzugskanal für die automatische Vorfahrtregelung Cruise Pilot gemessen wird — hier sind wir gespannt auf erste Einsatzerfahrungen.

Neue Zuführtrommel im Claas Lexion

Wo wir gerade beim Gutfluss sind: Neu ist der sogenannte Sanft-Einzug. Damit kann nach dem Reversieren durch Umschalten des Ölmotors das Material auch langsam und kontrolliert wieder eingezogen werden, bevor man Schneidwerk und Schrägförderer wieder normal startet — prima!

Geändert hat Claas die Zuführtrommel vor den Rotoren. Segmentierte Paddel lösen die durchgehenden, in der Mitte V-förmigen Leisten ab. Sie stammen aus der verschleißfesteren Premiumline und sollen den Gutstrom besser erfassen und aufteilen.

Lange bekannt und bewährt ist der 3D-Siebkasten, der Hangneigungen bis zu 20 % ausgleichen kann. Eine elektro-hydraulische Verstellung samt Sensor-­Überwachung soll hier noch mehr Funktionssicherheit bieten.

Motoren und Bunkergrößen des Mähdreschers

Kommen wir zur Motorisierung: Beim Top­modell Lexion 8900 ist nach wie vor der MAN-Motor D42 mit 16,2 l Hubraum und 790 PS installiert. Das große Aggregat bekommt jetzt auch der Lexion 8800, der zukünftig mit 700 PS statt mit 653 PS daherkommt. Außerdem ist für den 8800 zur nächsten Saison auch der 18-m3-Bunker lieferbar.

Der Lexion 8700 behält den OM473LA von Mercedes-Benz mit 15,6 l Brennraum. Seine Leistung wurde allerdings von 585 PS auf jetzt 626 Pferdestärken angehoben. Außerdem haben die Ingenieure in Harsewinkel ihm jetzt jeweils sechs Abscheidekörbe unter beiden Rotoren verpasst. Und diese können künftig mit bis zu 1200 statt jetzt 1000 U/min rotieren. So tritt der 8700 quasi die Nachfolge des Lexion 780 an — serienmäßig hat er den 13,5 m3 großen Korntank, optional ist aber auch der 15 m3 große Bunker lieferbar.

Claas Lexion 8600 mit 550 PS

Fehlt noch ein würdiger Nachfolger für den gerade in Deutschland sehr beliebten Lexion 770. Dafür kommt der Lexion 8600 neu ins Programm: Der Kleine unter den Großen hat statt eines „Stern-Kraftwerkes“ allerdings den MAN D26 mit 12,4 l Hubraum. So muss man beim 8600 mit 550 PS im Vergleich zum 770 mit 585 PS Abstriche machen.

Ob das im Einsatz zum Problem wird, liegt an den Bedingungen. Unser Probeeinsatz fand zwar in hügeligem Gelände süd-westlich von Erfurt statt, allerdings waren die Weizenerträge hier mit 6 bis 7 t/ha eher unterdurchschnittlich. Trotz Häckslereinsatz konnten wir mit dem knapp 10,80 m breiten Draper-Schneidwerk Convio auch hangaufwärts locker 6 km/h schnell arbeiten, ohne dass der Motor zu murren begann. Und dank seiner Elastizität ließ sich das Aggregat in den ertragsstärkeren Senken sehr gut an der Leistungsgrenze fahren.

In Sachen Korntank bietet der 8600 serienmäßig 12,5, optional 13,5 m³. Hier sei noch bemerkt, dass Claas jetzt auch den 18-m³-Bunker (8800/8900) ohne separat aufgestellten Rand realisiert hat. Von den Fahrern sehnlichst erwartet wurde die elektrisch schwenkbare Auslauftülle, die bequem über das Favoritenmenü bedient wird. Beein­druckend ist das optionale Auslaufrohr mit 42 statt 30 cm Durchmesser und 180 l/s Entladeleistung, die durch Stopp einer Querschnecke im Tank per Knopfdruck auf 90 l/s reduziert werden kann — super!

Neue Verlustkalibrierung

Auch wenn es nach wie vor ab Werk keine Verlustschalten mit Ab­wurf­system gibt, soll Cemos Dialog den Fahrer künftig zumindest Schritt für Schritt durch die Kalibrierung der Sensoren führen: angefangen bei der Größe der Schale, über die Möglichkeit, die Verluste als Körnerzahl, Gewicht oder Volumen einzugeben, bis hin zu einer Speichertaste, die sich die aktuellen Sensorwerte, den Durchsatz usw. beim Abwurf der Schalen merkt. So kann sich die Empfindlichkeit nach Eingabe der gemessenen Verluste tatsächlich automatisch justieren.

Der Clou: Der Fahrer wählt nur das Verlustniveau (z. B. 0,5 %), der Rest geht automatisch — auch, wenn am Abend ein Gewitter droht und man z. B. einfach auf 1 % hochgeht. Wir sind gespannt auf die ersten Erfahrungen mit dieser Entwicklung — zumal es aufgrund ungleichmäßiger Verlustverteilung hinter der Maschine mit dem Abwurf einer Schale nicht getan ist.

Womit wir beim Spreu- und Radialverteiler sind, wo tatsächlich auch Detailverbesserungen warten. So gibt es einen verbesserten Mittenkeil und ein neues Übergangsblech. Außerdem schwenken die Spreuverteiler jetzt weiter nach hinten, damit der Siebkasten-Abgang vom Radialverteiler gleichmäßig über die Arbeitsbreite verteilt wird.

Alles Weitere in Kürze

  • Die Dreifachspiegel haben eine schlanke, vibrationsarme Befestigung, können aber nicht elektrisch teleskopiert werden.
  • Der Scheibenwischer hat mehr Anpressdruck und wechselt — wie beim Jaguar-­Häcksler — regelmäßig die Drehrichtung.
  • Neben den verbesserten Taschenfiltern wird es künftig noch einen selbstreinigenden Vorfilter für die Kabine geben.
  • Im neu designten Heck sitzen die vier Arbeitsleuchten jetzt waagerecht, um die Breite besser auszuleuchten.
  • Alle TerraTrac-Laufrollen sind jetzt mit Schau­gläsern für die Ölstandskontrolle ausgestattet. Leider gibt es ab Werk aber noch immer keine Räumer, um die Laufräder innen sauber zu halten.
  • Der Standard-Werkzeugkasten hat jetzt eine Premium-Werkzeugbestückung.

Wir fassen zusammen

Auch wenn der neuen Kabine des Lexion vielleicht Komfort-­Features wie ein Massagesitz, ein elektrisches Türschloss oder ein Entertainment mit Smartphone-­­Einbindung (noch) fehlen, liegen Geräuschdämmung, Luftqualität und Übersicht auf Top-­Niveau. Und wenn es um den universellen Einsatz unter allen Bedingungen geht, macht dem Lexion ohnehin keiner etwas vor.

Hinzu kommen die Schneid­werksregelung Auto Header oder die neue Verlustkalibrierung, die in Sachen Fahrerentlastung künftig sicher Maßstäbe setzen. Deshalb ist auch der Lexion 8600 jetzt als „der Kleinste unter den Großen“ sicher ein guter Einstieg für flächenstarke Betriebe, die nicht so viele Tonnen pro Hektar ernten.

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