Der Anbau-Düngerstreuer ZA-V ist bei Amazone das vielseitigste Modell. Der Streuer ist in verschiedensten Ausstattungsoptionen von ganz einfach mit hydraulischen Schiebern bis hin zur Isobus-Variante erhältlich.
Als „Mittelklasselösung“ bietet der Hersteller nun den ZA-V Profis Control in Verbindung mit dem AmaSpread 2-Bedienterminal. Dabei handelt es sich um eine „geschlossene Lösung“ aus Streuer und speziellem Terminal. Das AmaSpread 2 ist nur für den ZA-V in der Ausstattungsvariante Profis Control vorgesehen. Der Zusatz „Control“ beschreibt das. „Profis“ steht für die integrierte Wiegeeinrichtung, die bei diesem Modell immer dabei ist.
Die Dosierschieber wie auch der Limiter sind elektrisch betätigt, die Streuscheiben per Gelenkwelle angetrieben. Für die fahrgeschwindigkeitsabhängige Dosierung des Düngers nutzt der Hersteller das Geschwindigkeitssignal der siebenpoligen Signalsteckdose des Traktors.
Gebündelt für die Feldarbeit
Das Terminal kommt mit einem stabilen Gehäuse. In der oberen Hälfte ist mittig ein 4,3 Zoll-Farbdisplay integriert, allerdings ohne Touchfunktion. Rechts neben dem Display ordnet Amazone sämtliche Bedientasten für das Arbeiten im Feld an. Die Symbole sind eindeutig gekennzeichnet, hier findet man sich zügig zurecht. Im Gegensatz zum einfachen EasySet 2 bietet das AmaSpread 2 insgesamt sechs Teilbreiten (unabhängig von der Arbeitsbreite bzw. Wurfweite der Streuschaufeln).
Die Dosierung startet man zentral, die linken und rechten Teilbreiten lassen sich separat ein- und ausschalten. Im Display sind dazu sechs Balken dargestellt, die entweder umrandet oder flächig ausgefärbt sind. Zusätzlich zu den Teilbreiten gibt es die Möglichkeit, Streumengen in 10 %-Schritten anzupassen, entweder zusammen oder für beide Seiten unabhängig voneinander (Menge und %-Wert ebenfalls im Display zu sehen).
Außerdem ist rechts unten die Bedienung des optionalen Limiters integriert. Hierüber lässt er sich ein- bzw. ausschwenken. Drei Vorwahltasten beschreiben die Möglichkeiten des Grenzstreuens (Grenzsstreuen, Grabenstreuen, randscharf streuen), die man vom Terminal aus wechseln kann – top.
Unter dem Display gibt es sechs weitere Tasten, mit denen man z. B. direkt zum Hektarzähler oder der Einstellung des Düngers kommt. Über eine Plus- und eine Minustaste kann man Werte verändern, über einen Haken bestätigen, mit einem „X“ die Eingabe abbrechen – alles logisch und verständlich.
Auch die Übersichtsseite ist einfach gehalten, bietet aber alle wichtigen Informationen. So sieht man hier neben der Fahrgeschwindigkeit und der bearbeiteten Fläche auch den Füllstand des Streuers sowie die Ausbringmengen je Seite (kg/ha).
Einstellen, wiegen, speichern
Im AmaSpread 2 lassen sich bis zu zehn verschiedene Düngersorten kalibrieren und speichern. Dazu sind die Ausbringmenge, der Kalibrierfaktor (aus der Amazone mySpreader-App) und die Arbeitsbreite einzugeben. Der Speicher ist eine nützliche Funktion, wenn man häufiger zwischen bestimmten Düngersorten wechselt.
Neben der Wiegefunktion (Füllstand wird in kg-Wert im Hauptbildschirm angezeigt) gibt es auch ein Befüll-Management. Dort lässt sich der gewünschte Soll-Füllstand eingeben. Die Arbeitsscheinwerfer am Streuer helfen beim Einfüllen.
Optional bietet Amazone auch Leermeldesensoren sowie einen Neigungssensor, der bei Hangfahrten die Wiegefunktion unterstützt bzw. „berichtigt“. Außerdem hat der Hersteller einen Dokumentationsmodus integriert, der die Streudauer, die gestreute Menge sowie die bearbeitete Fläche mitschreibt.
Aus unserer Sicht ist das AmaSpread 2 eine nützliche Alternative zur teureren Isobus-Variante. Die Steuerung bietet zwar nicht alle Funktionen des Isobus, wie die automatische Teilbreitenschaltung und die variable Ausbringmengensteuerung, ist dafür aber einsatzsicher und leicht verständlich. Das Gesamtpaket aus ZA-V und AmaSpread 2 ist zudem 1.500 € günstiger als ein vergleichbares Modell mit Isobussteuerung. Müsste man noch ein Isobus-Terminal anschaffen, wäre der Unterschied noch deutlich größer.