In den letzten Jahren sind die Ladewagen immer größer geworden. Die Futterernte wurde dadurch effizienter. Doch der Fortschritt hat auch eine Schattenseite. Er führte dazu, dass in kurzer Zeit so große Futtermengen angekarrt werden, dass man mit dem Verdichten im Fahrsilo nicht mehr nachkommt. Die Folge: Zu wenig Verdichtung und somit ein hohes Nacherwärmungs-Risiko.
Um dies zu verhindern, muss darauf geachtet werden, dass die Erntemengen und die Walz-Mechanisierung aufeinander abgestimmt sind. Die Faustregel dabei: Pro Stunde soll nicht mehr Futter eingeführt werden als das vierfache Gewicht des Walztraktors. Wenn der Schlepper also 8 t wiegt, sollten pro Stunde nicht mehr als 32 t einsiliert werden.
Um die Faustregel einzuhalten, muss man sich evt. mit dem für die Ernte beauftragten Lohnunternehmer absprechen. Zum Beispiel weist man ihn an, nicht den größten Ladewagen einzusetzen oder den Wagen jeweils nicht ganz zu füllen. Wenn das nicht reicht, sollte der Betriebsleiter den Fahrer auffordern, eine Pause zu machen. Das schafft Zeit, um die Silage ausreichend zu verdichten. Natürlich verursacht eine solche Fahrerpause Mehrkosten. Doch schlecht verdichtete Silage ist bedeutend teurer.
Übrigens: Große Mengen abzuladen und sie im Nachhinein anzuwalzen ist reine Zeitverschwendung. Der Grund: Verdichtet werden immer nur die obersten 20 bis 30 cm. Und auch nur dann, wenn der Walztraktor mit einem Reifendruck von mindestens 2,5 bar und mit einer Geschwindigkeit von maximal 4 bis 6 km/h arbeitet.