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Reform Metrac H75 Pro im Praxistest

Im steilen Gelände fällt der Reform Metrac H75 Pro mit seinem schicken Design direkt auf. Doch ist der kleine Zweiachser auch technisch so gut drauf wie optisch? Wir haben das Modell getestet.

Lesezeit: 6 Minuten

Unser Autor: Michael Labek, topagrar-Testteam, Kufstein hat den Metrac H75 Pro für top agrar Österreich getestet.

Schon beim Einsteigen bemerkt man, dass sich bei Reform so einiges getan hat. Nicht nur die beiden Bildschirme, sondern auch der Bedienhebel stechen direkt ins Auge. Auch die seitlichen Beckenstützen am Fahrersitz fallen schon beim ersten Hinsetzen positiv auf.

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Immer vertikale Sitzposition

In unserem Fall war der Sitz mit automatischem Hangausgleich ausgestattet. Dies ermöglicht immer eine vertikale Sitzposition. Aber auch ohne elektrische Sitzverstellung lässt es sich mehrere Stunden angenehm sitzen − und dies trotz der eingeschränkten Verstellmöglichkeiten des Lenkrades. Die Armlehne mit den Bedienelementen ist direkt am Sitz montiert und schwingt mit.

Die farbliche Kodierung der einzelnen Knöpfe und Schalter macht die Bedienung einfacher und übersichtlich. Je nach Anzahl der Steuergeräte muss man zwischen den einzelnen Hydraulikanschlüssen umschalten, um diese zu bedienen. Die geräumige Kabine besitzt ein kleines Fenster an der Fahrertüre und eine ausstellbare Heckscheibe.

Leider fehlte uns ein Griff an der Heckscheibe, um diese auch im Sitzen wieder schließen zu können. Dank der gut funktionierenden Klimaanlage konnten wir auf das Fahren mit offenem Fenster verzichten. Auch der geringe Geräuschpegel im Innenraum war sehr angenehm.

Angenehmes Fahrverhalten

Der Reform H75 Pro verfügt über einen hydrostatischen Allradantrieb mit zuschaltbaren Differentialsperren vorne und hinten. Die Sperren sind als Klauenkupplung ausgeführt und sollten daher nur im Stillstand bzw. nur bei minimaler Geschwindigkeit zugeschaltet werden. Trotz des kurzen Radstandes lässt sich der H75 Pro auch auf der Straße mit seinen maximal 40 km/h gut fahren und es kam nur selten zu einem Aufschaukeln des Fahrzeuges.

Mit Anbaugeräten lässt sich das Schaukeln aber durch die zuschaltbare Schwingungstilgung nahezu gänzlich vermeiden. Die Abstimmung des Fahrverhaltens in Bezug auf die Beschleunigung im Verhältnis zum Fahrpedal ist anfänglich recht ungewohnt. Doch man kommt recht bald gut damit zurecht.

Das Fahrverhalten lässt sich vom Fahrer im Bordcomputer verändern und auf den jeweiligen Arbeitseinsatz anpassen. Die Fahrtrichtung kann über einen Schalter vorgewählt werden. Leider muss der Schalter bei jedem Verlassen des Sitzes erneut auf Neutralstellung und anschließend wieder auf die gewünschte Fahrtrichtung gestellt werden. Dies fällt vor allem dann auf, wenn man versucht, am Heck ein Anbaugerät anzuhängen.

Aufstehen und Hinsetzen...

Um die tiefliegenden Unterlenker einzusehen, muss man fast aufstehen; dabei schaltet der Metrac aber wieder auf Neutral und bleibt stehen – d. h. erneut hinsetzen, Fahrtrichtung auswählen und wieder zurückfahren, bis alles passt. Hier wäre eine kurze Zeitspanne von 2 bis 3 Sekunden bis zum automatischen Stopp praktisch. Ansonsten fiel das Fahrmanagement des kleinen Zweiachsers positiv auf. Reform teilt uns hierzu mit: Die Anmerkung bezüglich der Fahrtrichtung beim rückwärts ankoppeln wurde schon an die Entwicklungsabteilung weitergeben.

Beide Anbauräume sind mit Dreipunkt-Aufnahme und Zapfwelle ausgestattet. Vorne findet man eine Kat.1-Aufnahme, hinten Kat.2-Kugelfanghaken an den Unterlenkern. Am Fronthubwerk befindet sich der Seitenverschub, welcher vor allem im Einsatz mit Mähwerk oder Mulcher seine Stärken zeigt. Die Gelenkwelle vorne muss genau angepasst sein, da sie bei voll ausgefahrenem Seitenverschub etwa 10 cm zusammengeschoben wird. Am Fronthubwerk wäre eine Aufhängung für die Gelenkwelle praktisch.

Die Hydraulikleistung der Hubwerke war überraschend hoch und kann individuell für jeden Anschluss und jedes Hubwerk eingestellt werden. Auch eine Hubwerksautomatik ist bei der lastabhängigen Hydraulik möglich.

Ausreichend Leistung

Die 75 PS des Metrac waren für unseren Test ausreichend. Nur beim 3 m breiten Scheibenmähwerk spürten wir den hohen Leistungsbedarf deutlich. Ein etwas schmaleres Mähwerk wäre vermutlich besser für diese Leistungsklasse. Die Zapfwellen lassen sich vorne als auch hinten mit 540 bzw. 1.000 U/min. betreiben. Die Zapfwellenkupplungsbetätigung erfolgt elektronisch.

Den Metrac gibt es als H75 mit 75 PS und als H95 mit 95 PS, wobei die 75 PS-Version noch ohne AdBlue auskommt. Die beiden Varianten sind jeweils mit 2.150 cm oder mit 2.350 cm Radstand und jeweils auch als Por-Variante erhältlich. Bei der Pro-Ausführung ist ein weiteres Steuergerät und die Klimaautomatik serienmäßig verbaut.

Beim kurzen Radstand können die Vorderräder leider nicht direkt eingesehen werden. Das macht vor allem im Gelände einen erhöhten Schlupf oder gar ein Durchdrehen der Räder nicht sofort erkennbar. Laut Hersteller ist dies beim 20 cm längeren Bruder nicht der Fall – hier sind die Räder vom Fahrersitz aus einzusehen.

Neben der Allradlenkung lassen sich noch weitere Varianten schalten. So hat man die Auswahl zwischen Front- und Hecklenkung sowie zwischen Allrad- und Hundeganglenkung. Gut gefallen hat uns die Spiegelfunktion. Mit dieser kann auf Knopfdruck der Hundegang für die entgegenliegende Fahrtrichtung gespiegelt werden.

Wer nicht gerne Verkleidungen abnimmt oder mehrere Kühler auseinanderklappen will, um diese zu reinigen, der hat mit dem H75 Pro garantiert seine Freude. Der Reform besitzt nämlich nur einen großen Kühler, welcher äußerst wartungsfreundlich ausgeklappt werden kann. Eine Reinigung und Wartung ist so problemlos möglich und ist schnell erledigt.

Nur wenig Kritik

Nach unserem Test füllten nur wenige Punkte unsere Kritikliste: So ist z. B. der Haltegriff an der Seitenscheibe zwar sehr ergonomisch positioniert. Aber er ist aus unserer Sicht ca. 2 cm zu nahe an der Scheibe montiert. So liegt man mit den Knöcheln an der Scheibe auf. Das kann bei längerer Fahrt unangenehm werden. Im Motorraum fehlt noch eine Bohrung – hier kann sich neben dem Batteriekasten Wasser aufstauen.

Die Sonnenblende hat nicht nur wegen den zwei Rastungen (halb oder ganz ausgeklappt), sondern vor allem wegen der geringen Größe nicht überzeugt. Bei niedrigem Sonnenstand konnte die Blende ihren Dienst nicht erfüllen. Hier hätte uns eine größere Blende oder ein Rollo besser gefallen.

Als letzter Punkt ist noch die Luftklappe im Fußraum links neben der Kupplung als ungünstig positioniert zu bewerten. Beim Bergabfahren stützt man sich mit dem linken Fuß automatisch am Rahmen ab und kommt unweigerlich mit dem Schuh auf das Lüftungselement.

Besonders überzeugen konnte

Neben den leicht zugänglichen Wartungspunkten und der äußerst leisen Kabine hat das Fahrverhalten gut gefallen. Vor allem die automatische Handbremse will man nicht mehr missen. Diese schaltet sich beim Anhalten voll automatisch zu und beim Losfahren wieder selbsttätig weg. Eine manuelle Bedienung ist zwar möglich, aber nicht nötig.

Die gesamten Bedienelemente liegen gut erreichbar und sind farblich kodiert. Der Fahrersitz bietet einen auffallend guten Seitenhalt, auch im steilen Gelände. Praktisch ist auch das sogenannte Kupplungspedal, welches als Inchpedal ausgeführt ist und man so unabhängig zur Motordrehzahl und Fahrpedalstellung die Geschwindigkeit bis zum Stillstand drosseln kann.

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Datenkompass

Reform Metrac H75

    • Motor: 4 Zylinder Perkins-Motor der Abgasstufe 5 mit 75 PS und 2 799 ccm Hubraum
    • zul. Gesamtgewicht: 4.200 kg
    • zul. Achslast: vorn 2 300, hinten 2.600 kg
    • Radstände: kurz 2 150 mm, lang 2.350 mm
    • Hubkraft Heckhubwerk: 1.500 kg
    • Bereifung: 33 x 15.50 - 15 Terra
    • Listenpreis inkl. 20 % MwSt. (Österreich):

    • Grundausstattung 107:200 €

    • Testmaschine 130.000 €

    • Zusatzoptionen u.a.: Pro Variante (11.100 €) mit Klimaautomatik, 7 Zoll Zusatzdisplay mit integrierten Funktionen wie z. B Hubwerksautomatik, Zeitsteuerung, Heckhubwerk (4.600 €),

  • Volle Hydraulikausstattung (2.000 €) mit Front u. Heckhubwerk, Seitenverschub, drei zusätzliche doppelwirkende Hydraulikkreise, Zapfwelle vorne und hinten 540 und 1.000 U/min (3.200 €)

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