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Studie zeigt

Hohe Kosten bei der Nutzung von Doppelmessermähwerken

Mitarbeiter der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) überprüften gemeinsam mit Landwirten die Mehrkosten der Verwendung eines Doppelmessermähwerkes auf Naturschutzflächen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Mahd von Grünland trägt einerseits zur Erhaltung der vielfältigen Flora bei, verringert aber andererseits die Fauna des Grünlandes erheblich. Denn bei jedem Schnitt mit einem gängigen Rotationsmähwerk wird ein Zehntel bis ein Drittel der Tierpopulation auf der gemähten Fläche getötet, berichtet die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE).

Vergangene Untersuchungen zeigten, dass der Schaden an der Grünlandfauna bei der Nutzung von Balken- und Doppelmessermähwerken wesentlich geringer ist, als bei der Nutzung von Rotationsmähwerken. Während die Nutzung eines Doppelmessermähwerkes einerseits negative Umwelteffekte mindert, würden Praktiker andererseits von steigenden Kosten für die Mahd bei der Nutzung eines solchen Mähwerkes berichten.

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Kosten unter die Lupe genommen

In einer Praxisstudie hat die HNEE gemeinsam mit Partnerbetrieben die Mehrkosten untersucht, die bei der Verwendung eines Doppelmessermähwerkes im Vergleich zum üblichen Mähverfahren entstehen. Hierzu wurden in zwei Praxisbetrieben sämtliche Kosten im Zusammenhang mit der Nutzung des Doppelmessermähwerkes dokumentiert und ausgewertet.

Die Berechnungen zeigen laut der Hochschule, dass die Gesamtkosten beim Doppelmessermähwerk rund doppelt so hoch waren, wie bei herkömmlicher Mähtechnik. Einerseits bedingten höhere Anschaffungskosten für das Doppelmessermähwerk inklusive notwendiges Zubehör die zusätzlichen Kosten pro Hektar. Diese schlugen sowohl bei den variablen, als auch bei den festen Kosten zu Buche.

Andererseits waren die benötigten Arbeitsstunden und damit die Arbeitserledigungskosten vergleichsweise hoch. Insbesondere das häufige Wechseln und Schleifen der Messer sind hervorzuheben. Diese Wartungsarbeiten waren deutlich umfangreicher als ursprünglich erwartet, insbesondere auf Naturschutzflächen. Denn durch die Zusammensetzung der Grünlandflora auf Naturschutzflächen werden die Messer stärker beansprucht, als auf anderen Flächen.

Hinzu kommt, dass die Nutzung eines Doppelmessermähwerkes auch ein höheres Ernterisiko mit sich bringt. Denn die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Mahd für das Wechseln (und Schleifen) der Messer unterbrochen werden muss. Dies kann sich besonders bei unsicheren Wetterlagen nachteilig auf die Futterqualität auswirken.

Fazit

Auch, wenn diese Ergebnisse im Rahmen einer Praxisstudie gewonnen wurden und sich nicht vorbehaltlos auf andere Betriebe übertragen lassen, zeigen sie laut den Wissenschaftlern doch deutlich, dass ein finanzieller Ausgleich für den Einsatz von nicht-rotierender Mähtechnik notwendig ist, um Landwirte zur Nutzung eines Doppelmessermähwerkes zu motivieren und auf diese Weise Insekten und andere Wiesentiere zu schützen.

„Wir freuen uns besonders, dass in Brandenburg die Ergebnisse der Praxisstudie bereits aufgegriffen wurden. Landwirte, die für die Mahd ein Doppelmessermähwerk nutzen, sollen zukünftig im Rahmen der naturschutzorientierten Grünlandbewirtschaftung 100 €/ha und Jahr für die Flächen erhalten, die sie mit einem Doppelmessermähwerk mähen“, erklärt die Koordinatorin des Netzwerkes „Schäfer schützen“ Ann-Kristin Saurma-Jeltsch.

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