Nach der Vorstellung des Ladewagens Jumbo 7000 im Juni 2021 bringt der österreichische Hersteller Pöttinger nun das Modell 8000 auf den Markt. Besonderheit ist der Kurzschnitt.
So seien beim heutigen Stand der Technik theoretische Schnittlängen von minimal 34 mm möglich. Durch das neue Antriebskonzept, den Rotor und das Schneidwerk mit 65 Messern und einer theoretischen Schnittlänge von 25 mm, sei mit dem Jumbo 8000 eine um fast 30 % kürzere Schnittlänge als bisher möglich. Der Neue benötige dabei nur 15 % mehr Kraft.
Die Messer sind einzeln abgesichert und können Fremdkörpern einfach ausweichen. Die Ladeautomatik verarbeitet nun die Informationen eines zusätzlichen optionalen Sensors am Abstreiferträger. So wird mit bis zu vier Sensoren (Drehmoment am Rotor, Hydraulikdrücke, Materialbeanspruchung etc.) der Ladeprozess optimiert. Die neue Sensorik ermittelt die Vorverdichtung des Futters direkt oberhalb des Rotors und aktiviert den Kratzboden, bevor es zu einer Strukturschädigung kommen kann. So kann der Jumbo 8000 unabhängig vom Erntegut immer den Laderaum optimal ausnutzen, heißt es.
Mit einer Drehmomentabsicherung von 3.500 NM seien Durchsatzleistungen oberhalb eines selbstfahrenden Feldhäckslers möglich. Erhältlich ist der neue Jumbo ab 1.8.2022.
Kurzschnitt für mehr Ertrag
Als weiteren Vorteil der kurzen Schnittlänge nennt Pöttinger eine um 10 % höhere Ladedichte gegenüber einem Ladewagen mit einer Schnittlänger von 34 mm. Höhere Wirtschaftlichkeit werde dann durch die mögliche höhere Zuladung erzielt. Das kürzer geschnittene Material wirke sich auch positiv auf die Verdichtungsfähigkeit im Silo aus. Hier könne der Maschinen- und Personalaufwand zum Verdichten und Verteilen des Grases auf dem Silostock reduziert werden.
Trotz des relativ geringen Messerabstands von 25 mm ist der Einsatz der automatischen Messerschleifeinrichtung Autocut möglich. Dadurch kann der Leistungsbedarf und der Kraftstoffverbrauch um bis zu 20 % gesenkt werden, wirbt die Firma.
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Pöttinger und FarmDok optimieren Silage-Erntekette
Pöttinger weist außerdem auf Harvest Assist hin. Dies ist eine neue, innovative App, die Pöttinger, gemeinsam mit FarmDok entwickelt hat. Die App unterstützt dabei, die Logistik in der Silage-Ernte zu vereinfachen und zu optimieren. Die App ist ab Frühjahr 2022 in deutscher Sprache verfügbar, weitere Sprachversionen werden ab Saison 2023 freigeschaltet.
Mit Harvest Assist wird die Silage-Ernte unter Berücksichtigung der Erntemengen, Entfernung vom Feld zum Silo und die Verdichtungsleistung am Silo optimiert. Darüber hinaus wird die Echtzeit-Kommunikation mit vorhandener Hardware ermöglicht. Als iOS- und Android-Version kann jedes Mitglied der Erntekette die Basisversion der App kostenlos auf seinem Smartphone installieren. Damit seien eine übersichtliche Überwachung und einfache Steuerung der Grassilage-Ernte möglich, sagt Pöttinger.
In nur wenigen Schritten könnten die Flächen angelegt und den einzelnen Fahrzeugen zugeteilt werden. Die abzuerntenden Felder und deren Status würden dabei sehr übersichtlich dargestellt. So ist dann beispielsweise für den Ladewagen-Fahrer sofort ersichtlich, welche Felder bereits geschwadet sind. Abgeerntete Flächen werden gekennzeichnet und zeigen so die verbleibende Erntemenge an.
Besonders innovativ ist der Algorithmus, durch welchen die optimale Erntereihenfolge errechnet wird. Dabei werden die Erntemengen, die Distanzen zwischen Feld und Silo und die Verdichtungsleistung am Silo übereinandergelegt. Die Ladewagen-Fahrer erhalten so die Information über die optimierte Ernte-Reihenfolge, damit der Silo gleichmäßig beliefert werden kann und so Anlieferungsspitzen geglättet werden. Durch die übersichtliche Darstellung der einzelnen Felder in der App, soll es auch betriebsfremden Fahrern leicht möglich sein, diese zu finden und durch die integrierte Navigation schnell zurück zum Silo zu kommen.