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Ludwigshafen

BASF zeigt Lösungen für mehr Produktivität und Biodiversität

2023 bringt BASF neue Fungizide für Kartoffeln, Raps und Zuckerrüben auf den Markt. Ein neues Herbizid gibts bei Getreide. Kein gutes Haar lässt BASF dagegen an der aktuellen Agrarpolitik.

Lesezeit: 4 Minuten

Auf ihrer Pressekonferenz stellte die BASF am Montag in Ludwigshafen Lösungen vor, wie die Landwirte in Zukunft ihre Erträge weiter steigern können und gleichzeitig auch noch etwas für mehr Biodiversität und CO2-Bindung tun können.

So zeigte sich Michael Wagner von der Sparte Agricultural Solutions überzeugt dass sich Nachhaltigkeit und Produktivität in der modernen Landwirtschaft nicht ausschließen. Vielmehr bräuchte die Landwirtschaft beides gleichzeitig.

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Damit die Transformation der Landwirtschaft gelingt, sei aber vor allem auch eine Zusammenarbeit der gesamten Wertschöpfungskette, der Politik und Interessenvertreter notwendig, so Wagner weiter. Vor allem müssten wissenschaftliche Erkenntnisse wieder Grundlage für Entscheidungen sein, mahnte er mit Blick auf die Politik der letzten Jahre.

Neues für Rübe und Kartoffel

Laut Wagner kommen 2023 zwei neue Fungizide: Diadem soll die Zuckerrübe vor der Blattfleckenkrankheit schützen. Die Krankheit kann bis zur Hälfte der Ernte vernichten. Außderdem wirkt es gegen weitere relevante Krankheiten wie Rost, Mehltau und Ramularia.

Das Fungizid verfüge dazu über ein „eingebautes“ Resistenzmanagement durch die Kombination von zwei unverbrauchten Wirkstoffen – Revysol und Xemium – aus unterschiedlichen Wirkstoffklassen.

Die beste Kontrolle der Dürrfleckenkrankheit in Kartoffeln soll Belanty liefern, ein weiteres Fungizid, das im kommenden Jahr auf den Markt kommen soll. Auch dieses Produkt enthält den Wirkstoff Revysol, der durch sein gutes regulatorisches Eigenschaftsprofil dazu beiträgt, dass weniger Pflanzenschutzmittel ausgebracht werden muss, weniger Wasser pro Anwendung benötigt wird und etwa 4 % weniger landwirtschaftliche Fläche für die gleiche Erntemenge erforderlich ist, berichtete Wagner.

Raps

Im Raps steht ab der Saison 2023 ebenfalls ein neues Fungizid zur Verfügung, was gleichzeitig als Wachstumsregulator fungiert. Architekt soll die Entwicklung des Rapses von Anfang an fördern und trage durch ein verbessertes Wurzelwachstum zu einer sehr hohen Nährstoffeffizienz bei. Das Ergebnis seien gesündere Pflanzen, die ein höheres Leistungspotential haben und stressresistenter bei extremen Wetterlagen sind, hieß es.

Getreide

Eine große Herausforderung im Getreideanbau ist der Ackerfuchsschwanz. Nicht nur sein starkes Aufkommen macht den Landwirten Probleme, sondern auch Resistenzen. BASF hat daher ein Herbizid entwickelt, mit dem schwer zu bekämpfende Ungräser sowie resistente Ackerfuchsschwanz-Biotypen kontrolliert werden können.

Luximo bestehe zu mehr als 50 % aus nachwachsenden Rohstoffen wie Baumharz oder Nebenprodukten der Papierherstellung. Die völlig neue Wirkstoffklasse sei nur aus Kohlenstoff und Wasserstoff und enthalte keine Halogen-Verbindungen. Luximo hat kürzlich die Zulassung im Vereinigten Königreich erhalten. Es ist damit das erste Graminizid seit über 20 Jahren, das in Europa eine Zulassung bekommen hat. In Deutschland wird diese für 2025 erwartet.

Millionen Hektar können durch Agrarpolitik verloren gehen

BASF stellte am Montag zudem eine Studie der HFFA Research GmbH vor. Danach könnten der Landwirtschaft in Deutschland durch die von der Politik geplanten Reformen bis zu 2,5 Mio. ha nutzbare Ackerfläche bis 2030 verloren gehen. Allein durch die verpflichtenden Standards der GAP-Reform (Gemeinsame Agrarpolitik der EU) wie Pufferstreifen und Ackerbrache werden bis zu 500.000 ha Ackerfläche im kommenden Jahr wegfallen. Das ist mehr als zwei Mal die läche des Saarlandes. Der potentielle Ertragsverlust für Landwirte ist laut der Studie enorm und vor dem Hintergrund, dass die Produktivität sogar gesteigert werden muss, nicht sinnvoll.

Checkliste Biodiversität

BASF hält es nicht für zielführend, Biodiversität in der Produktionsfläche umzusetzen, sondern in den Randstrukturen die Artenvielfalt zu fördern und dort entsprechende Nahrungs- sowie Lebenshabitate zu schaffen und diese miteinander zu vernetzen.

Auf Basis dieser Erkenntnisse habe man sich das klare Ziel gesetzt, 10 % vernetzte Biodiversitätsfläche ohne Verlust von Ertrag zu erreichen. Die fachliche Beratung der Landwirte erfolge mit Hilfe einer Checkliste Biodiversität, in welcher ökologisch wertvolle und praktikabel umsetzbare Maßnahmen mit einem finanziellen Anreiz versehen wurden. Bei zusätzlicher Umsetzung von einem Prozent mehr Biodiversitätsfläche gegenüber der bisherigen Ökologischen Vorrangfläche unterstütze BASF Landwirte finanziell. Bereits im ersten Jahr 2022 hätten 11 landwirtschaftliche Betriebe mit knapp 20.000 ha an diesem Programm teilgenommen und zusätzlich zu den geforderten Flächen noch 200 ha mehr Biodiversitätsfläche umgesetzt, hieß es.

Carbon Farming-Versuche auf Hof im Rheinland

Um eine Balance zwischen Produktivität und Nachhaltigkeit zu erreichen, sei Carbon Farming ein weiterer Baustein. Die Redner berichteten von einem gemeinsamen Projekt mit der Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG (RWZ). Gemeinsam habe man den ersten Klimabetrieb Deutschlands im BASF FarmNetzwerk Nachhaltigkeit etabliert. Auf einem landwirtschaftlichen Betrieb im Rheinland würden in diesem Jahr Streifenversuche in den Fruchtfolgen Kartoffel und Getreide etabliert, um CO2 in der landwirtschaftlichen Produktion zu senken. Dabei liege der Fokus nicht allein auf Düngung als größter Hebel zur CO2-Reduktion, sondern auf der gesamten Produktion von Aussaat bis zur Auslieferung.

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