Der Bauernverband Sachsen-Anhalt hat Landwirtschaftsministerin Prof. Claudia Dalbert für ihre ablehnende Haltung in der Frage der Wiederzulassung von Glyphosat kritisiert.
Der Referent für Erneuerbare Energien und Nachwachsende Rohstoffe beim Bauernverband, Thorsten Breitschuh, äußerte am vergangenen Freitag sein Unverständnis, dass Dalbert als Wissenschaftlerin die Wiederzulassung des Totalherbizids rundheraus ablehne und dabei die medial suggerierte Volksmeinung über sachliche Erkenntnisse stelle.
Dabei sei belegt, dass die Stoppelbehandlung mit Glyphosat deutlich weniger Treibhausgase frei werden lasse als alternative Verfahren wie Stoppelbruch mit dem Grubber oder dem Pflug. Auch könne man kaum die Unterbrechung der Nahrungskette durch Glyphosat beklagen, wie es das Umweltbundesamt (UBA) tue, da auch die anderen Methoden denselben Einschnitt in den natürlichen Kreislauf mit sich brächten, betonte Breitschuh.
Nach seiner Überzeugung gehen die Landwirte in Sachsen-Anhalt größtenteils verantwortungsvoll mit Glyphosat um. Der Wirkstoff werde mengenmäßig erst an dritter Stelle eingesetzt; zudem sei die Sikkation von erntereifen Beständen die Ausnahme. Nach Auffassung des Verbandsreferenten wäre es daher angebracht, wenn die Landwirtschaftsministerin diese gute fachliche Praxis der Glyphosatanwendung akzeptieren und nicht gegen den Willen der überwiegenden Mehrheit der Landwirte pauschal ablehnen würde.