Bereits über 70 Landwirte in Brandenburg legen freiwillig artenreiche Blühstreifen an und verzichten damit auf Einnahmen aus der Bewirtschaftung dieser Flächen. Damit diese flächendeckend angelegt werden können, müssen sie als Agrarumweltmaßnahme endlich förderfähig werden, fordert der LBV in diesem Zusammenhang. Denn das Land Brandenburg verfüge derzeit als einziges Bundesland über kein Programm zur Förderung der Biodiversität auf dem Acker. „Das muss sich ändern. Natur- und Artenschutz kann es nicht mehr zum Nulltarif geben“, erklärt LBV-Präsident Henrik Wendorff.
Blühflächen am Feldrand sind Lebensraum für viele wild lebende Tiere. Die bunte Farbenpracht ist nicht nur schön anzusehen, sondern bietet auch Nektar und Pollen für Bienen und andere Insekten. Die Pflanzensamen bilden die Nahrungsgrundlage für zahlreiche Vögel. Reptilien und kleine Säuger nutzen Blühstreifen als Unterschlupf. Feldhase, Wachtel und Rebhuhn finden hier Nahrung und Deckung vor Greifvögeln. Indem Blühflächen vielen Tierarten als „Straßen“ dienen, vernetzen sie Lebensräume und Biotope.
Auch im Bereich der Nutztierhaltung stehen die Brandenburger Landwirte für eine große Vielfalt. Hierzu zählt die Haltung von Kühen, Hausschweinen, Schafen, Ziegen, Kaninchen, Hühnern, Enten und Gänsen. Unter ihnen auch vom Aussterben bedrohte Rassen, wie beispielsweise das Deutsche Schwarzbunte Niederungsrind, das Deutsche Edelschwein, Skudden sowie das Merinofleischschaf. Alte Nutztierrassen sind Teil unseres Erbes, aber auch eine wichtige genetische Reserve, die es zu bewahren gilt.