Mit einem offenen Brief hat der BUND Naturschutz den bayerischen Landwirtschaftsminister Helmut Brunner aufgefordert, sich bei der Agrarministerkonferenz gegen die auf EU- Ebene beantragte Wiederzulassung des Pestizids Glyphosat einzusetzen.
Im März 2016 hatte die EU-Kommission für ihre Genehmigungsvorlage zu Glyphosat keine Mehrheit erhalten, zu viele Mitgliedstaaten waren skeptisch. Doch Deutschland hat sich bei der Probeabstimmung nur enthalten. Voraussichtlich steht Glyphosat am 18. und 19. Mai erneut auf der Agenda. Die EU-Kommission hatte den Mitgliedstaaten zuvor die Möglichkeit gegeben, Änderungsvorschläge einzureichen.
BN Landesvorsitzender Hubert Weiger fordert Minister Brunner auf, seine Einflussmöglichkeiten wahrzunehmen und Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt davon zu überzeugen, in Brüssel gegen eine Wiederzulassung von Glyphosat zu stimmen. „In der landwirtschaftlichen Fachberatung müssen die Möglichkeiten der Beikrautregulierung über pflanzenbauliche und mechanische Maßnahmen endlich Vorrang bekommen.“ so Weiger. Dass ein Verzicht auf Glyphosat möglich ist, zeige auch die aktuelle Studie des Julius-Kühne-Instituts „Folgenabschätzung für die Landwirtschaft zum teilweisen oder vollständigen Verzicht auf die Anwendung von glyphosathaltigen Herbiziden in Deutschland.“
BN-Argumente gegen die Wiederzulassung von Glyphosat:
- Der Krebsverdacht ist nicht ausgeräumt
- Glyphosat hat möglicherweise endokrine, also hormonell wirksame Eigenschaften
- Die Kollateralschäden, die Glyphosat in der Umwelt hinterlässt, sind unstrittig
- Die hohe Glyphosat-Belastung beim Menschen ist nachgewiesen
- Die chemische Unkrautbekämpfung mit Glyphosat ist durch Pflügen und Grubbern ersetzbar