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DLG-Wintertagung: Wie kommen Ökoackerbauern an Stickstoff?

Kleegras mulchen ist zwar schnell und billig, allerdings verschenkt man wertvollen Stickstoff, so das Fazit einer Veranstaltung auf der DLG-Wintertagung 2022.

Lesezeit: 3 Minuten

Auch im Ökolandbau ist Stickstoff hochertragsbildend und deshalb gesucht. Viehlose Ökoackerbauern müssen aber genau überlegen, wie sie ihr Kleegras optimiert nutzen. Wie teuer Zukaufsdünger im Ökolandbau sind, erläuterte Prof. Dr. Detlev Möller von der Universität Kassel in seinem Vortrag.

Für beispielsweise Vinasse (5 N/0,3 P2O5/5 K2O) gelte als Faustzahl 8,70 €/kg N, bei anderen Zukaufsdüngern wie Biosol (7N/1 P2O5/1K2O) liege das Kilo N bei 10,64 €. Es lohne sich daher, das Kleegras zu mähen und auf andere Flächen auszustreuen (Cut and Carry) oder zu silieren und später als Dünger zu nutzen. Besonders vorteilhaft sei die Nutzung in einer Biogasanlage.

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Je Hektar ließen sich je nach Betrieb 12 bis 40 t FM Kleegras erzielen, mit N2-Erträgen bis zu rund 400 kg N2/ha Kleegras. Je höher die Fixierungsleistung, desto niedriger sind dann die N-Kosten für den Betriebe, die in Möllers Berechnungen einen Veredlungswert von Stickstoff von durchschnittlich rund 6-7 € pro kg N erreichten. Allerdings wie Prof. Möller eindringlich auf die einzelbetrieblich sehr unterschiedlichen Werte hin.

Stickstoff aus Kleegrassilage für rund 6 €/kg

Zu den Kosten der verschiedenen Verfahren erläuterte Prof. Detlev Möller: Mulchen ist zwar billig, aber auch wenig effizient, was den Stickstoff angeht. Bei Kosten von 220 €/ha entsteht 151 kg N/ha, aber natürlich nur direkt auf der Anbaufläche.

Wer Kleegras mäht und den Schnitt abfährt, regt die Knöllchenbakterien zu deutlich mehr Leistung an. Bei Cut&Carry per Feldhäcksler, also dem Frischtransport und direkter Ausbringung auf ein anderes Feld liegen die Kosten bei 615 €/ha, dafür gewinnt man 279 kg/ha Stickstoff für eine andere Kultur zu Kosten von 2,20 €/ha. Bei der Silierung entstehen hohe Kosten bei Ballen von 1.257 €/ha und im Fahrsilo von 1.366 €/ha.

Geht man von einem Stickstoffoutput von 221 kg/ha aus, liegen die N-bezogenen Kosten liegen dann bei 5,69 €/kg bzw. 6,18 €/kg. Deutlich günstiger liegt hier die Biogasanlage, die Stickstoff für 4,50 €/kgN produzieren könne, so Prof. Möller.

„Die Biogasanlage ist meine Düngerfabrik“

Auf die Biogasanlage als Lieferant für flüssigen Stickstoff setzt auch Landwirt Anton Neudecker aus Hohenpolding, 70 km nordöstlich von München. Er bewirtschaftet seinen Betrieb bereits seit 1994 als Naturlandbetrieb. „Als die Erträge absanken, brauchte ich neue Nährstoffquellen,“ so der Landwirt und berichtet von seiner flexiblen Ökogasanlage mit 800 kW und ca. 380 kW im Durchschnitt. Gefüttert wird die Anlage mit 55 % Kleegras, 35 % Mist, 5 % Maisstroh und 5 % CCM. Etwa 50 % des Kleegrases kommt dabei von Kooperationspartnern.

Klar ist für den Landwirt, dass der wertvolle Gärrest mit 10 - 15 cbm ausschließlich im Frühjahr zum Einsatz kommt und zwar so effizient wie möglich. Er setzt auf Scheibeninjektoren beim Getreide und Hackgeräten mit Gülleeinspritzung im Mais. Wichtig ist, dass der Boden bei der Injektionsdüngung gut abgetrocknet ist. Deshalb sät Neudecker Dinkel und Weizen erst spät ab dem 20. - 25. Oktober. Im Mais lässt er passende 90 cm Abstände, um den Bestand auch bei 75 cm Pflanzenhöhe befahren zu können. Unterwegs ist dann ein selbstgebauter Güllletrac mit 650/85R38 Bereifung.

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