Seit Wochen stehen Flächen in Norddeutschland aufgrund des Regen unter Wasser, der Boden ist gesättigt. Gegenüber dem NDR riet der schleswig-holsteinische Vize-Präsident des Landesbauernverbandes, Peter Lüschow, den Landwirten nun, im Sommer regelmäßig die Regenwasserdrainagen auf den Feldern auszuspülen und zu warten. Aktuell seien sie vollgelaufen und könnten kein Wasser mehr aufnehmen, sagte Lüschow. "Gegen so viel Regen sind die Bauern letztlich machtlos."
Und Matthias Reimers vom Deich- und Hauptsielverband Dithmarschen nennt weitere Gründe, die aus Sicht seines Verbandes für das Land unter verantwortlich sind: Durch das Hochwasser der zurückliegenden Herbststürme konnte demnach nur wenig Wasser aus den Speicherkögen in die Nordsee geleitet werden. Außerdem kämen die Pumpen der Schöpfwerke nicht gegen so viel Regenwasser an, so Reimers. Künftig will der Deich - und Hauptsielverband deshalb mehr und leistungsstärkere Pumpanlagen bauen.
Die Rekordniederschläge der vergangenen Monate haben vielerorts in Schleswig-Holstein den Getreideanbau zerstört. Auf den Äckern liegt das Saatgut unter Wasser, die Pflanzen können sich nicht entwickeln, berichtet der NDR weiter.
Anmerkung: In einer früheren Version hatte der NDR die Aussagen Lüschows als Vorwurf an die Bauern formuliert. Tatsächlich wurde der Bauernvertreter aber lediglich nach Maßnahmen gefragt und nannte das Spülen der Drainagen als Möglichkeit, das Wasser künftig schneller von den Flächen zu bekommen.