Drohnen sollen künftig völlig autonom Mehltau bekämpfen. In Kürbis und steilen Weingärten hat sich die Technik bereits bewiesen. top agrar Österreich berichtet über dieses neue Konzept der Firma Greenhive, eines steirischen Start-ups.
Drohnen sollen künftig unsere Weingärten autonom aus der Luft bewirtschaften“, sagt Geschäftsführer Robert Kögl-Rettenbacher von Greenhive aus Ratsch a. d. Weinstraße (Österreich). Die Idee dahinter: Kögl-Rettenbacher wollte den Weinbau in steilen Lagen sicherer und effizienter gestalten.
Um die Trauben vor Pilzbefall (z.B. Mehltau) zu schützen, muss man die Pflanzen besonders nach Regenfällen mit Pflanzenschutzmitteln behandeln. Der nasse Boden und die meist steilen Hanglagen machen die Arbeit dadurch gefährlich. Beim Kürbisanbau wiederum ist derzeit gar kein zerstörungsfreier Pflanzschutz möglich.
Das steirische Start-up Greenhive hat sich zum Ziel gesetzt, die Probleme des Weinbaus von der Luft aus zu lösen. Mehrere kleine Drohnen sollen den Pflanzenschutz autonom erledigen. Die kleinen Helfer koordinieren sich selbst in der Luft, tanken Spritzmittel nach und wechseln automatisch die Akkus. Da stellt sich die Frage, wie schlagkräftig diese Flugobjekte sind: „Drei Drohnen können einen 10 ha großen Weingarten in rund 1,5 Tagen mit Pflanzenschutzmitteln spritzen“, sagt Kögl- Rettenbacher. Neben dem Einsatz in Weingärten können die Drohnen auch auf Ackerflächen fliegen. Im Sommer kämpften die Greenhive Drohnen im ersten Versuch gegen den Mehltau in Kürbis. Mit guten Resultaten laut Unternehmen. „Für einen Hektar Kürbisse benötigen drei Drohnen ca. 30 Minuten, sagt Kögl-Rettenbacher.
Innovative Technik
Das System besteht aus drei Komponenten. Herzstück ist die 1,5 x 1,5 m große Kontroll- und Basisstation. Von dort aus bekommen die Drohnen ihren Arbeitsauftrag. Die Station dient außerdem als Spritzmittellager und ist mit Tauschakkus bestückt. Die Drohne selbst wiegt vollgetankt rund 24 kg und hat sechs Rotoren (Hexacopter) und einen 10 l-Tank verbaut. Dritte Komponente ist der selbst entwickelte Sprüharm.
Die Drohnen schweben ca. 1,5 Meter über den Rebstöcken und fahren das Sprühgestänge nach unten aus. Dieses bringt gezielt das Mittel an die Pflanzen.
Ausbildung nötig?
Bei den Drohnen bedient sich Greenhive auf im Markt erhältliche Produkte. Die Basisstation sowie die Software für die künstliche Intelligenz, mit der die Drohnen sich selbst bewegen und ihre Arbeit verrichten, stammen von Greenhive. „Sind die Drohnen vollgetankt, beginnen sie mit ihrer Arbeit in der Nähe der Basisstation. Dadurch müssen sie keine weiten Wege zurücklegen und können dadurch Energie sparen. Werden die Tanks langsam leer, fliegen sie weiter entfernte Ziele an“, sagt Kögl Rettenbacher. Dadurch nutzen die kleinen Helfer ihre Akkus optimal aus und erledigen strategisch die Arbeit.
Alles schön und gut, aber kann die Drohnen jeder bedienen? Benötigt man dazu spezielle Kurse oder sogar Flugstunden? „Eine Ausbildung zum Drohnenpilot brauchen Landwirte keine. Natürlich tut man sich leichter beim manuellen Steuern, wenn man ein Gefühl für die Drohnen hat“, sagt Kögl-Rettenbacher.
Ziel des jungen Unternehmens ist, dass der Bauer auf dem Tablet das Einsatzgebiet markiert und die gewünschten Ausbringmengen definiert. Anschließend sollen die Drohnen automatisch die Arbeit verrichten. Bei Testflügen sind die Drohnen von Greenhive bereits selbständig über den Weinbergen des Weinguts Kögl im Einsatz. Im nächsten Schritt entwickeln die Tüftler das automatische Nachtanksystem der Spritzmittel und feilen an der Technik des Akkutausches. „Im Jahr 2020 soll unser Drohnen-System serienreif und am Markt erhältlich sein“, sagt Kögl-Rettenbacher.
Rund 30 000 € sollen drei Drohnen kosten. Vielleicht sind 2020 schon die ersten Drohnen bei der Arbeit zu sehen.
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Drohnen sollen künftig unsere Weingärten autonom aus der Luft bewirtschaften“, sagt Geschäftsführer Robert Kögl-Rettenbacher von Greenhive aus Ratsch a. d. Weinstraße (Österreich). Die Idee dahinter: Kögl-Rettenbacher wollte den Weinbau in steilen Lagen sicherer und effizienter gestalten.
Um die Trauben vor Pilzbefall (z.B. Mehltau) zu schützen, muss man die Pflanzen besonders nach Regenfällen mit Pflanzenschutzmitteln behandeln. Der nasse Boden und die meist steilen Hanglagen machen die Arbeit dadurch gefährlich. Beim Kürbisanbau wiederum ist derzeit gar kein zerstörungsfreier Pflanzschutz möglich.
Das steirische Start-up Greenhive hat sich zum Ziel gesetzt, die Probleme des Weinbaus von der Luft aus zu lösen. Mehrere kleine Drohnen sollen den Pflanzenschutz autonom erledigen. Die kleinen Helfer koordinieren sich selbst in der Luft, tanken Spritzmittel nach und wechseln automatisch die Akkus. Da stellt sich die Frage, wie schlagkräftig diese Flugobjekte sind: „Drei Drohnen können einen 10 ha großen Weingarten in rund 1,5 Tagen mit Pflanzenschutzmitteln spritzen“, sagt Kögl- Rettenbacher. Neben dem Einsatz in Weingärten können die Drohnen auch auf Ackerflächen fliegen. Im Sommer kämpften die Greenhive Drohnen im ersten Versuch gegen den Mehltau in Kürbis. Mit guten Resultaten laut Unternehmen. „Für einen Hektar Kürbisse benötigen drei Drohnen ca. 30 Minuten, sagt Kögl-Rettenbacher.
Innovative Technik
Das System besteht aus drei Komponenten. Herzstück ist die 1,5 x 1,5 m große Kontroll- und Basisstation. Von dort aus bekommen die Drohnen ihren Arbeitsauftrag. Die Station dient außerdem als Spritzmittellager und ist mit Tauschakkus bestückt. Die Drohne selbst wiegt vollgetankt rund 24 kg und hat sechs Rotoren (Hexacopter) und einen 10 l-Tank verbaut. Dritte Komponente ist der selbst entwickelte Sprüharm.
Die Drohnen schweben ca. 1,5 Meter über den Rebstöcken und fahren das Sprühgestänge nach unten aus. Dieses bringt gezielt das Mittel an die Pflanzen.
Ausbildung nötig?
Bei den Drohnen bedient sich Greenhive auf im Markt erhältliche Produkte. Die Basisstation sowie die Software für die künstliche Intelligenz, mit der die Drohnen sich selbst bewegen und ihre Arbeit verrichten, stammen von Greenhive. „Sind die Drohnen vollgetankt, beginnen sie mit ihrer Arbeit in der Nähe der Basisstation. Dadurch müssen sie keine weiten Wege zurücklegen und können dadurch Energie sparen. Werden die Tanks langsam leer, fliegen sie weiter entfernte Ziele an“, sagt Kögl Rettenbacher. Dadurch nutzen die kleinen Helfer ihre Akkus optimal aus und erledigen strategisch die Arbeit.
Alles schön und gut, aber kann die Drohnen jeder bedienen? Benötigt man dazu spezielle Kurse oder sogar Flugstunden? „Eine Ausbildung zum Drohnenpilot brauchen Landwirte keine. Natürlich tut man sich leichter beim manuellen Steuern, wenn man ein Gefühl für die Drohnen hat“, sagt Kögl-Rettenbacher.
Ziel des jungen Unternehmens ist, dass der Bauer auf dem Tablet das Einsatzgebiet markiert und die gewünschten Ausbringmengen definiert. Anschließend sollen die Drohnen automatisch die Arbeit verrichten. Bei Testflügen sind die Drohnen von Greenhive bereits selbständig über den Weinbergen des Weinguts Kögl im Einsatz. Im nächsten Schritt entwickeln die Tüftler das automatische Nachtanksystem der Spritzmittel und feilen an der Technik des Akkutausches. „Im Jahr 2020 soll unser Drohnen-System serienreif und am Markt erhältlich sein“, sagt Kögl-Rettenbacher.
Rund 30 000 € sollen drei Drohnen kosten. Vielleicht sind 2020 schon die ersten Drohnen bei der Arbeit zu sehen.