Um den Gülleexport möglichst gering zu halten, ist es unerlässlich, die eingesetzte Mineraldüngermenge zu reduzieren. Beim Mais liegt das größte Einsparpotenzial in der Unterfußdüngung. Um das Risiko von Ertrags- und Qualitätsverlusten durch einen vollständigen Verzicht von Unterfußdüngern zu gering zu halten, können folgende zwei Lösungsansätze helfen, die Düngeeffizienz der Unterfußdüngung zu verbessern.
1. Mit dem Verfahren Gülle-Strip Till lassen sich die flüssigen Wirtschaftsdünger direkt in den Wurzelbereich des Maises einbringen. Das reduziert die Ausgasungsverluste auf ein Minimum.
Viele Versuche der Landwirtschaftskammern in Nordwestdeutschland belegen eindeutig die Ertrags- und Bilanzvorteile dieses Verfahrens gegenüber einer flächigen organischen Düngung plus mineralischer Unterfußdüngung mit 20 kg/ha P2O5 (NP 20/20). Eine P-Unterfußdüngung soll den Ertrag bei ungünstigen Witterungsbedingungen während der Jugendentwicklung absichern. Dieses Ziel erreichen auch organische Flüssigdünger, wenn sie richtig platziert sind.
Ein zusätzlicher Effekt dieses Systems ist eine deutliche Erhöhung der Stickstoffeffizienz aus der organischen Düngung (bei Zusatz von Nitrifikationshemmer wie Piadin, N-Lock oder Vizura). Bisherige Versuche zeigen hier eine annähernd vergleichbare Wirksamkeit wie bei einer rein mineralischen Düngung. Ist der Boden leicht genug und funktioniert das System Gülle-Strip Till technisch einwandfrei, eignet es sich gut, um in den roten Gebieten trotz Einschränkungen durch die DüV den Ertrag und Qualität des Maises abzusichern.
2. Ein anderer Ansatz ist die Applikation von Mikrogranulatdüngern. Mit etwa 6 bis 12 kg P2O5/ha und 2 bis 3 kg N/ha, abgelegt in der Saatreihe, soll durch eine bessere Nährstoffausnutzung ein vergleichbares Ertragsniveau wie bei einer herkömmlichen Unterfußdüngung mit etwa 20 kg P2O5/ha zu erreichen sein. Dafür benötigt das Maislegegerät allerdings eine Mikrogranulateinheit. Ältere Geräte lassen sich damit in der Regel nachrüsten.
Als Ersatz für eine Unterfußdüngung sind Mikrogranulate jedoch verhältnismäßig teuer und nicht selten verdrängen sie in der Düngeplanung trotzdem organische Dünger mit der Folge einer Gülleabgabe.
In Betrieben mit relativ geringem Wirtschaftsdüngereinsatz wird es in der Regel weiterhin möglich sein, eine mineralische Unterfußdüngung zu geben. Diese sollte aus wasserlöslichem Phosphat und einem Ammoniumdünger bestehen (z.B. Diammonphosphat).