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Klimaschutz

Effektives „Carbon Farming“ erfordert noch viel Vorarbeit

Eine Analyse zeigt die Schwachstellen der bisherigen Rahmenbedingungen für die regenerative Landwirtschaft auf. Die Politik hat demnach noch einiges zu tun.

Lesezeit: 3 Minuten

Für eine effektive regenerative Landwirtschaft („Carbon Farming“) ist vor allem bei den politischen Rahmenbedingungen noch viel Vorarbeit zu leisten, heißt es in der Analyse, die das Europäische Umweltbüro (EEB) in der vergangenen Woche veröffentlichte. Demnach müsse die Politik rechtliche Vorgaben und Anreize schaffen, um zum einen den Akteuren die Richtung zu weisen und zum anderen der Dringlichkeit der Umsetzung gerecht zu werden.

Einheitlicher Rechtsrahmen fehlt

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Neben dem Klimaschutz, der den Hauptgrund des „Carbon Farming“ darstellt, könnten auch erhebliche Fortschritte beim Schutz der Biodiversität und der Wasserressourcen sowie für die wirtschaftliche Situation der Bauern bewirkt werden. Die derzeitigen Rahmenbedingungen werden allerdings als ungeeignet eingestuft, um in effizienter Form die Speicherung von CO2 als Einkommensquelle für Landnutzer zu erschließen.

Verantwortlich sind unter anderem das Fehlen eines übergeordneten Rechtsrahmens für den Boden und dessen Schutz. So gebe es vereinzelte europäische und nationale Gesetze und Richtlinien, die auf die Thematik anzuwenden sind, jedoch fehle eine gemeinsame Rechtsgrundlage.

Verantwortlich sind unter anderem das Fehlen eines übergeordneten Rechtsrahmens für den Boden und dessen Schutz." - Auszug

Vor diesem Hintergrund empfiehlt das EEB, die Rahmenbedingungen erheblich zu verändern und bindende Vorgaben zum Schutz des Bodens und seiner Funktionen einzuführen. Darauf aufbauend sollen der Analyse zufolge effektive Anreize für die Akteure geschaffen werden, um schließlich rechtlich verbindliche Zielwerte für den Klima-, Boden- und Naturschutz zu erreichen.

Emissionen bis 2030 auf netto null

Für besonders zur CO2-Speicherung geeignete Systeme wie Torfmoore und traditionelle Agroforstsysteme fordert die EEB ambitionierte Ziele zur Renaturierung. Der Sektor Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) sollte beispielsweise bis 2030 in die CO2-Neutralität überführt werden.

Von besonderer Bedeutung sind laut EEB auch auf EU-Ebene festgelegte Mindestanforderungen an die Überwachung und Erfassung des Zustands der Böden. Derzeit seien die Mitgliedstaaten nicht verpflichtet, Bedrohungen wie Erosion, Verdichtung oder Übersäuerung zu überwachen, sodass es an aussagekräftige Daten fehle.

Die Finanzierung der Anreize für Landnutzer sollten nach Einschätzung des EEB durch die öffentliche Hand und private Initiativen abseits des Marktes erfolgen. Wichtig sei dabei, bestehende klima- und umweltfreundliche Bewirtschaftungsmethoden nicht zu schwächen. Auf betrieblicher Ebene müsse sichergestellt werden, dass alle Modelle zur Entlohnung der CO2-Speicherung den gesamten Betrieb und sämtliche Emissionen berücksichtigen.

Schlechtes Zeugnis für die GAP

Als wichtiger Ansatzpunkt zur Entwicklung des „Carbon Farming“ gelten auch die nationalen Strategiepläne der Mitgliedstaaten. Durch diese böten sich zahlreiche Möglichkeiten zur Förderung, beispielsweise durch Öko-Regelungen, Agrarumweltmaßnahmen, gekoppelte Beihilfen und Investitionsförderprogramme. Die Werkzeuge sind vorhanden, doch es fehle der politische Wille, diese zur Gestaltung größerer Veränderungen einzusetzen, heißt es in der Analyse.

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