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topplus Getreide und Raps

Wann passt welcher Wachstumsregler?

Die Wirkung von Wachstumsreglern unterscheiden sich je nach Temperatur und Sonneneinstrahlung. Richtig eingesetzt und evtl. gemischt, kürzen die Mittel weder zu stark, noch zu schwach.

Lesezeit: 3 Minuten

Unsere Autoren: Ute Kropf, Fachhochschule Kiel und Hansgeorg Schönberger, N.U. Agrar GmbH, Schackenthal

CCC, Mepiquat (und Azole) hemmen die frühe Synthese von Gibberellinen. Die Synthese der Gibberelline erfolgt in den Halmknoten bzw. Ansatzknospen der Rapsstängel. Den stärksten Einflussauf das Längenwachstum der nachfolgenden zwei bis drei Internodien hat CCC, wenn der Wirkstoff vor Beginn der Streckung appliziert wird. Befindet sich ein Internodium zum Zeitpunkt der Maßnahme bereits in der Streckung, hat CCC ohne Partner (z. B. Trinexapac-ethyl) keine volle Wirkung auf dessen Länge.

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Durch die gehemmte Gibberellin-Synthese steigt die Aktivität der Cytokinine, was die Nebentriebe fördert. Wird CCC während der Bestockungsphase eingesetzt, wird die Ausbildung der Ährchenanlage in den Nebentrieben gefördert. Während der Bestockung des Wintergetreides bzw. im Rosettenstadium des Raps fördern GA-Synthesehemmer die Wurzelverzweigung. Zu Beginn der Schossphase verzögert CCC (Triazole, gräserwirksame ALS-Hemmer) die Reduktion von Nebentrieben.

Tankmischungen von Wachstumtsreglern können Wirkung verstärken

Die Tankmischung aus CCC oder der Kombination Mepiquat + Triazol zusammen mit gräserwirksamen ALS-Hemmern verstärkt die Einkürzungswirkung. Um Schäden zu vermeiden, muss man bei Tankmischungen mit ALS-Hemmern die CCC-Menge auf maximal 250 g/ha reduzieren.

Trinexapac-ethyl und Prohexadion-Calcium greifen in den letzten Schritt der Gibberellin-Synthese ein. Beide Wirkstoffe wirken auch dann noch halmverstärkend, wenn sich der da­runtersitzende Halmabschnitt bereits streckt. Sie können deshalb später als CCC oder Mepiquat (ohne Partner) eingesetzt werden. Beide Wirkstoffe werden ausschließlich über das Blatt, nicht mit der Wurzel über den Boden aufgenommen. Deshalb ist ein direkter, hemmender Einfluss auf das Wurzellängenwachstum – wie beim CCC – nicht zu erwarten.

Analog zur Internodien-Streckung wird auch das Wurzellängenwachstum durch Gibberelline gesteuert. Der Einsatz von GA-Synthesehemmern verlangsamt kurzfristig auch die Streckung der Wurzeln. Daher sollten diese bei der Anwendung in feuchtem Boden wachsen. Die Kombination CCC + Trinexapac oder CCC + Prohexadion-Calcium wirkt synergistisch und erfasst Internodien, deren Knoten sich gerade erst lösen und Internodien, die bereits in der Streckung sind. So kann man z. B. in BBCH 32 drei Internodien mit einer Maßnahme stabilisieren.

SSA zumischen für eine bessere Wirkung?

Das Prohexadion ist als Prohexadion-Calcium formuliert, damit der Wirkstoff stabil bleibt und nicht vorzeitig abgebaut wird. Durch Zumischung von SSA (= Turbo) wird das Calcium weggefangen und der reine Wirkstoff freigesetzt. Bei kalkhartem Wasser ist es angebracht, SSA der Spritzbrühe zuzumischen, um zu vermeiden, dass auch das Trinexapac-ethyl mit Ca-Ionen eine Bindung eingeht und dann schlechter wirkt.

Ethephon hemmt direkt die Aktivität der Gibberelline während der Streckung der Internodien und wirkt am stärksten bei wüchsiger, warmer Witterung. Das Abbauprodukt des Ethephons – das Ethylen – wirkt als Phytohormon direkt wachstumshemmend und lässt Pflanzen schneller altern. Im Gegensatz zu CCC wirkt Ethephon auch auf Internodien, die sich bereits in der Streckung befinden.

Diese Meldung stammt aus einem Beitrag der Serie "Fachwissen Pflanzenbau". Die Autoren der Serie stellen Zusammenhänge im Pflanzenbau kurz und ­knackig (wieder) her. Themen sind „­Boden“, „Bodeneingriff“, „Pflanzenphysiologie“, „Fruchtfolge, ­Zwischenfrüchte und Kulturen“ sowie „Pflanzenschutz und Wachstums­regler“. Alle ­Beiträge sammeln wir für unsere Leserinnen und Leser ­online hier.

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