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Schossen: So strecken sich Getreidehalme im Wachstum

Wächst Getreide, streckt es sich nach einem bestimmten Schema. Das Wissen darum ist wichtig, um Wachstumsregler gezielt einsetzen zu können.

Lesezeit: 3 Minuten

Unsere Autoren: Ute Kropf, Fachhochschule Kiel und Hansgeorg Schönberger, N.U. Agrar GmbH, Schackenthal

Für das Lagerrisiko eines Getreide- oder Rapsbestandes spielt vor allem eine Rolle, wie lang und fest die unteren Internodien (Abschnitte zwischen den Knoten) sind. Die Länge des obersten Halmschnittes, des Pedunkels, beeinflusst das Ährenknicken der Gerste.

Wie sind Getreidehalme aufgebaut?

Wie viele Internodien eine Pflanze bildet, bestimmt der Saattermin: In Frühsaaten werden fünf bis sechs gebildet, in Spätsaaten vier bis fünf Internodien. Dabei gilt: Der Getreidehalm ist teleskopartig aufgebaut. Der erste (unterste) Halmknoten löst sich aus dem Bestockungsknoten, der zweite Halmknoten aus dem ersten usw., bis sich die Ähre vom obersten Knoten abhebt. Noch bevor sich ein Internodium völlig gestreckt hat, bildet sich das nächste.

Die Anzahl der Zellen und damit die potenzielle Länge der unteren drei Internodien wird bereits im Herbst festgelegt. Bei mildfeuchter Herbstwitterung mit geringer Sonneneinstrahlung bilden sich lange, vergeilte untere Internodien. Umso wichtiger ist es, vor allem bei Frühsaaten im Frühjahr rechtzeitig Einfluss auf die Streckung der unteren Internodien zu nehmen.

Die Streckung erfolgt durch ­Phytohormone

Ausschlaggebend für das Wachstum aller Pflanzen sind Phytohormone, sie steuern die Prozesse der Zellteilung, -streckung usw. (siehe auch Fachwissenbeitrag „Hormone regulieren die Pflanzen“). Wichtig für das Internodienwachstum sind Menge und Aktivität der Streckungshormone sowie deren Gegenspieler.

Zu den wachstumsfördernden Hormonen zählen Gibberelline und Auxine, die für das Längenwachstum und die apikale Dominanz verantwortlich sind. Zudem wirken Cytokinine, die vorwiegend die Anlage und Ausbildung von Nebentrieben und ­Ährchen beeinflussen. Cytokinine und Gibberelline (+ Auxine) beeinflussen sich gegenseitig. Werden Gibberelline gehemmt, fördert dies indirekt die ­Cytokinin-Aktivität. Gegenspieler der wachstumsfördernden Hormone sind Abscissinsäure und Ethylen als wachstumshemmende Hormone.

Wachstumsregler greifen in den Phytohormon-Haushalt der Pflanze ein, insbesondere in die Synthese der an der Streckung beteiligten Gibberelline und in die Bildung des Ethylens. Dadurch wirken Wachstumsregler nicht nur auf die Länge und Festigkeit der Halme, sondern insgesamt auf das Wachstum der Pflanzen (z. B. Triebhierarchie, Ährenentwicklung, Abreifeverhalten). Da Wachstumsregler die vollständige Streckung der Internodienzellen verhindern, bleiben die Halmabschnitte kürzer und stabiler.

Dieser Text stammt aus einem Beitrag der Serie „Fachwissen Pflanzenbau“. Die Autoren der Serie stellen Zusammenhänge im Pflanzenbau kurz und ­knackig (wieder) her. Themen sind „­Boden“, „Bodeneingriff“, „Pflanzenphysiologie“, „Fruchtfolge, ­Zwischenfrüchte und Kulturen“ sowie „Pflanzenschutz und Wachstums­regler“. Alle ­Beiträge sammeln wir für unsere Leserinnen und Leser ­online unter ­ www.topagrar.com/wissen-­pflanzenbau

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