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GAP

Neun Verbände fordern: Nachbessern bei Eco-Schemes!

Das Dauergrünland sei Klima- und Biodiversitätsschützer, aber Verlierer der GAP. Daher fordern neun Verbände Nachbesserungen bei den Eco-Schemes für Grünland – mit einer eigenen Idee.

Lesezeit: 3 Minuten

Bei der Ausgestaltung der Öko-Regelungen (Eco-Schemes) der neuen Gemeinsamen EU-Agrarreform (GAP) gibt es noch immer offenen Punkte. Vor allem bei den Maßnahmen für Grünland gibt es Forderungen, nachzubessern. Nun appelliert der Deutsche Grünlandverband (DGV) zusammen mit acht weiteren Verbänden, die Maßnahme „Kohlenstoffspeicherung durch Dauergrünlandwirtschaft“ in die Eco-Schemes aufzunehmen.

Öko-Regelung: Kohlstoffspeicherung durch Dauergrünland

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Notwendig sei diese Maßnahme, da die bisher vorgesehenen Regelungen mehrheitlich nur für einen geringen betrieblichen Grünlandflächenanteil in Anspruch genommen werden könnten. Die Kohlenstoffspeicherung durch Dauergrünland sei hingegen auf ökologisch und konventionell Dauergrünland bewirtschaftende Betriebe zugeschnitten. Sie könnte einen sehr begründeten Beitrag zur wirtschaftlichen Tragfähigkeit der ökologisch wie konventionell grünlandbewirtschaftenden Betriebe leisten, so die Verbände in ihrer Pressemitteilung.

Denn grünlandbewirtschaftende Betriebe, die das noch vorhandene Dauergrünland in seiner standörtlichen und nutzungsbedingten Vielfalt nutzten und dadurch den Dauerhumus erhielten, betrieben effektiven Klimaschutz. Dabei gelten als Dauergrünland die Pflanzenbestände, die sich mindestens fünf Jahre in dauernder Nutzung aus Wiese oder Weide befinden und bei denen zwischenzeitlich kein Eingriff in den Boden durch Pflugumbruch und Neuansaat erfolgt ist.

Zu wenig Grünland in der GAP

Die Verbände bemängeln, dass das Dauergrünland bisher bei den Eco-Schemes des vom Bundestag im Juni beschlossenen Gesetzes zur Umsetzung der GAP in Deutschland (dem GAP-Direktzahlungen-Gesetzes, GAPDZG), völlig unterrepräsentiert sei – trotz seines herausragenden Stellenwertes beim Klima-, Umwelt- und Biodiversitätsschutz. Es drohe damit in der 1. Säule zum Verlierer der Reform zu werden. Die meisten der wenigen Grünlandregelungen entsprächen den bisherigen Agrarumweltmaßnahmen der 2. Säule (z.B. extensive Dauergrünlandnutzung, 4 Kennarten). „Dies sehen wir sehr kritisch, da zu befürchten steht, dass die zukünftigen AUKM sehr anspruchsvoll sein werden, gleichzeitig aber die Vergütung der Maßnahmen ohne entsprechenden finanziellen Anreiz versehen sein wird“ heißt es dazu in der Pressemitteilung. So würde sich die Einkommenssituation grünlandreicher Betriebe weiter verschlechtern, befürchten die Verbände. Gleichzeitig sei das Grünlanderhaltungsgebot der EU einzuhalten. Deshalb – so fordern der Deutsche Grünlandverband, der Bundesverband deutscher Galloway-Züchter und Co. – sollten das Bundeslandwirtschaftsminsterium und das Bundesumweltministerium weitere Eco-Schemes im Einvernehmen vereinbaren. Am besten, bevor die Verordnung zur Ausgestaltung der Regelungen erarbeitet und die jeweilige Beihilfehöhe ermittelt werden.

Dauergrünland ist Klimaschutz

Die Maßnahme begründen die Verbände wie folgt: "Das Dauergrünland ist der größte natürliche Kohlenstoffspeicher. Klimaschutz im Rahmen der Grünlandwirtschaft bedeutet zuallererst, den hohen Humusgehalt in den Mineral- wie Moorböden zu erhalten; bei Mineralböden ca. 120t/ha nach WIESMEIER et al. (2012). Die Erhaltung des Dauerhumus erfordert eine ununterbrochene, nachhaltige Grünlandwirtschaft. Humusaufbau zwingt zu einer langjährigen, über Jahrzehnte währenden humusmehrenden Wirtschaftsweise, um eine nachweisbare Erhöhung der Wurzelmasse zu erreichen. Nur so kann atmosphärischer Kohlenstoff dem Boden zugeführt werden, d.h., nur die Photosyntheseleistung des Grünlandpflanzenbestandes (ganzjährige Begrünung) und die damit korrespondierende Wurzelmassezunahme (Humusaufbau) machen den Klimaschutzeffekt aus. Diese Kohlenstoffspeicherung leistet einen sehr großen Beitrag zur Begegnung des Klimawandels. Dauergrünlandwirtschaft ist deshalb grundsätzlich „Carbon Farming“. Keine andere Landnutzungsform kann mehr Kohlenstoff aus der Atmosphäre im Boden fixieren."

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