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Mechanische Unkrautregulierung

Hacke und Striegel gehören mit in den Pflanzenschutz-Werkzeugkasten

Die Brücke zum ökologischen Pflanzenbau war auf den Hack- und Striegeltagen in Barndenburg schnell geschlagen. In Vorführungen und Vorträgen erkannten die Teilnehmer, wie effektiv Striegel sind.

Lesezeit: 3 Minuten

Hack- und Striegeltechnik erweitert sinnvoll den Werkzeugkasten für den bedarfsgerechten und gleichzeitig wirtschaftlich vertretbaren Pflanzenschutz im konventionellen Pflanzenbau. So das Fazit der etwa 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 3. Hack- und Striegeltags des Landesbauernverbandes, der am Mittwoch auf dem Ökohof Kuhhorst „Die Kuhhorster“ im Landkreis Ostprignitz-Ruppin stattfand.

Erstmals wanderte das beliebte Feldseminar auf einen nördlich gelegenen Standort, um unter den dort herrschenden Bodenbedingungen die Wirksamkeit der Feldtechnik gegen hohen Unkrautdruck in der Feldkultur zu erproben, schreibt der Landesbauernverband Brandenburg in einer Zusammenfassung.

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Striegeln ist echte Alternative

Besonders das so genannte Blindstriegeln – der Einsatz des Striegels noch vor dem Auflaufen der der Kulturpflanzen – dränge erfolgreich stark invasive Ungräser wie den Ackerfuchsschwanz oder die Trespe im Fädchenstadium zurück und stelle eine echte Alternative zum Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel dar, erläuterte Gastgeber Hannes-Peter Dietrich, Landwirt und Betriebsleiter des Ökohof Kuhhorst, zum Auftakt der Veranstaltung.

Mit variablem Zinkendruck und indirekter Federung halten die heute erhältlichen Hacken und Striegel dem Anspruch flexibler Einsetzbarkeit je nach Entwicklungsstadium der Pflanzen stand, so der LVB weiter. So demonstrierten es eindrucksvoll die anwesenden sechs Hersteller in ihren Felddemonstrationen des Blindstriegelns im Mais, in Ackerbohnen und im Hafer.

Mechanische Unkrautregulierung ist dennoch deutlich anspruchsvoller als der Einsatz der Pflanzenschutzspritze, da das Zeitfenster für den Einsatz von Hacke oder Striegel enger und die Abhängigkeit von Witterung und Pflanzentwicklung größer ist, so der Tenor in den Fachvorträgen.

Viele Feldversuche liefern handfeste Empfehlungen

Ergebnisse aus vielen wissenschaftlichen Feldversuchen im Land sowie digitale Werkzeuge zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit der eigenen Pflanzenschutzstrategie können Landwirte bei der Neuausrichtung des Pflanzenschutzes unterstützen, erläuterte hierzu Maxie Grüter von der Koordinierungsstelle am ILU.

So wird am JKI in Dahnsdorf seit über 20 Jahren an der nationalen Pflanzenschutzstrategie geforscht. Erste Ergebnisse weisen darauf hin, dass eine Reduktion des PSM-Einsatzes um 25 % keine ertragsmindernde Wirkung gegenüber dem integrierten Pflanzenschutzmitteleinsatz hat.

An der HNEE werden Untersuchungen zum Einfluss der Striegelhäufigkeit auf die Biodiversität und die Nutzung von Untersaaten zum Unterdrücken der Unkräuter durchgeführt, aber auch autonome Technik im Zuckerrübenanbau entwickelt und erprobt. Die Webanwendungen des KTBL machen einen Vergleich der Wirtschaftlichkeit der Pflanzenschutzstrategien für den eigenen Betrieb möglich. In einer Beispielrechnung wurde deutlich, dass gerade bei großer Mechanisierung und großen Schlägen die mechanische Unkrautregulierung kostengünstiger sein kann als der Herbizideinsatz.

Auch für Grünlandpflege und Stoppelbearbeitung brauchbar

„Die Brücke zum ökologischen Pflanzenbau ist auf unseren Hack- und Striegeltagen schnell geschlagen“, erklärt Fabian Blöchl, Fachreferent Ackerbau beim LBV Brandenburg. „Striegeltechnik kann in ostdeutschen Großbetrieben auch in der Grünlandpflege oder in der Stoppelbearbeitung eingesetzt werden."

Die undifferenzierten Pläne der EU zur Halbierung des Einsatzes chemischer Pflanzenschutzmittel bis zum Jahr 2030 liegen laut Blöchl jedoch auf dem Tisch und es sei erkennbar, dass Zielkonflikte zu lösen sind. "Wir müssen in der Diskussion dazu zum einen sachlich bleiben und gleichzeitig unseren Landwirten die ganze Bandbreite der Alternativen näher bringen, die uns die moderne Landtechnik heute ermöglicht. Dies gilt insbesondere für den Standort Brandenburg, an dem wir ohnehin einen geringen chemischen Pflanzenschutzmitteleinsatz verzeichnen und der sparsame Einsatz die tägliche Feldarbeit bestimmt. Das Interesse am Hack- und Striegeltag verdeutlicht dies noch einmal mehr.“

Der Landesbauernverband lädt herzlich zum nächsten Praxistag am 8. Juni 2023 erneut auf dem Ökohof Kuhhorst ein, um die Hacktechnik auf dem Acker vorzuführen.

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