Eine kritische Bestandsaufnahme der Kartoffelbestände hat die Versuchsstation Dethlingen empfohlen.
Die vielerorts in den letzten Wochen ausreichend gefallenen Niederschläge hätten demnach gemeinsam mit den nicht zu hohen Temperaturen ein kontinuierliches Wachstum der Kartoffelpflanzen begünstigt. Dies spiegele sich zum einen in einem verstärkten Krautwachstum wider.
Zum anderen seien auch nur geringe Reduktionen des Knollenansatzes eingetreten, so dass ein relativ gleichmäßig sortiertes Erntegut heranwächst. Die geringere Sonnenscheindauer hat laut den Fachleuten aber auch eine verzögerte Einlagerung von Stärke und weiteren qualitätsbestimmenden Inhaltsstoffen zur Folge, die vor einer geplanten Krautminderung unbedingt kontrolliert und mit in die Entscheidungsfindung einbezogen werden müssten.
Wegen dem Krautfäulerisiko müssten die Landwirte daher enge Spritzabstände einhalten, so der Rat. Dazu folgende Tipps:
- Kritische Stellen, wie Senken, Spritzspuren oder Teile von Vorgewenden, noch in der Nässephase kontrollieren
- Über längere Zeit stehendes/gestandenes Wasser lässt ein deutlich höheres Infektionsrisiko erwarten
- Auf Flächen mit vermehrten Problem-bereichen chemische Krautregulierung bevorzugen
- Bei nassfaulen Knollen in den Dämmen Wartezeit bis zur Ernte verlängern
- Problembereiche im Feld großflächig markieren, getrennt ernten und einer direkten Verwertung zuführen
- Roder, Transportfahrzeuge und evtl. Aufbereitungstechnik anschließend reinigen und desinfizieren. (ad)
Ausführliche Hinweise zur Krautabtötung gibt Burkhard Linneweber von der Landwirtschaftskammer NRW:
Kartoffeln: Das Kraut sicher abtöten (20.7.2012)