Die EU-Kommission will den Anbau von Gentechnik-Mais für die Anbausaison im Jahr 2017 erlauben. Drei Varianten von Insektengift produzierendem Mais stehen zur Zulassung an, sie sind als MON810, Mais 1507 und Bt 11 registriert. Es handelt sich um Saatgut der Konzerne Monsanto, DuPont und Syngenta, berichtet der gentechnikkritische Verein Testbiotech.
Eine Abstimmung der EUMitgliedsländer wird für den 9. Dezember erwartet. Nach Ansicht von Testbiotech sind aber viele Risiken des Anbaus dieser Pflanzen bislang nie im Detail untersucht worden, ebenso wenig wie deren mögliche Wechselwirkungen. Zudem könne der Gentechnik-Mais seine Gene mit einer anderen Pflanzenart austauschen, die als Teosinte bekannt ist und sich seit einigen Jahren in Spanien ausbreitet.
Der Nutzen dieser gentechnisch veränderten Pflanzen für die Landwirte werde inzwischen zunehmend infrage gestellt, heißt es in einer Pressemitteilung weiter. Mit einer Analyse will Testbiotech beweisen, dass die Konzerne mit ihren Anträgen gegen EU-Vorschriften verstoßen: Über mehrere Jahre hinweg hätten sie das Auftreten von Teosinte in Spanien verschwiegen. Diese Pflanzen könnten mit dem Gentechnik-Mais Nachkommen produzieren, die sich dann weiter in der Umwelt ausbreiten.
Obwohl den Konzernen das Problem bekannt war, habe es keine Untersuchungen gegeben, um das Risiko und die Folgen eines Gentransfers abschätzen zu können. „Es liegt eindeutig in der Verantwortung der Konzerne, verlässliche Daten zu beschaffen, um die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von transgener Teosinte und der möglichen Schäden für Landwirte und die Umwelt besser beurteilen zu können. Solange solche Daten nicht vorliegen, muss der Anbau von Gentechnik-Mais verboten werden“, Christoph Then für Testbiotech.