Der Umsatz der KWS Gruppe ging in den ersten sechs Monaten 2020/2021 aufgrund negativer Währungseffekte leicht um 1,1 % zurück (währungsbereinigtes, operatives Wachstum: +9,0 %).
Die Kennzahlen EBITDA, EBIT und der Jahresüberschuss lagen trotz Coronakrise auf Vorjahresniveau und blieben im ersten Halbjahr turnusgemäß negativ. Wesentliche Umsätze und Ergebnisbeiträge erzielt KWS mit der Frühjahrsaussaat im dritten Geschäftsquartal (Januar bis März).
Mit seinen Getreide- und Maissorten habe KWS wir im ersten Halbjahr in wichtigen Wachstumsmärkten wie Osteuropa und Brasilien punkten können, kommentierte Eva Kienle, Finanzvorstand von KWS. Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres und die anstehende Frühjahrsaussaat ist sie optimistisch und bestätigt die Jahresprognose für die KWS Gruppe.
Mais
Im Segment Mais ging der Umsatz leicht auf 131,8 (133,4) Mio. € zurück. In den südamerikanischen Hauptmärkten Brasilien und Argentinien konnte eine dynamische Geschäftsausweitung (in lokaler Währung) verzeichnet werden. Dieser Entwicklung standen deutlich negative Währungseffekte aus dem Brasilianischen Real und dem Argentinischen Peso gegenüber.
In Nordamerika entwickelte sich das Geschäft in einem herausfordernden Wettbewerbsumfeld rückläufig. Das Segmentergebnis lag mit –69,1 (–68,2) Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres. Im Segment Mais werden wesentliche Umsätze und Ergebnisbeiträge erst mit der Frühjahrsaussaat im dritten Quartal (Januar-März) erzielt.
Zuckerrüben
Der Umsatz des Segments Zuckerrüben stieg im ersten Halbjahr auf 43,1 (27,9) Mio. €. Der deutliche Anstieg ist vor allem auf einen höheren Anteil von Frühverkäufen in Deutschland und Osteuropa zurückzuführen. Im Vorjahr erfolgten die entsprechenden Auslieferungen erst nach dem Jahreswechsel. Das Segmentergebnis lag im ersten Halbjahr mit –45,6 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres (–46,3 Mio. €).
Dem gestiegenen Umsatz standen im Wesentlichen negative Währungseffekte sowie höhere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung gegenüber. Die Erlöse aus dem Verkauf von Zuckerrübensaatgut liegen im ersten Halbjahr turnusgemäß auf niedrigem Niveau, wesentliche Umsätze werden erst mit der Frühjahrsaussaat im dritten Quartal (Januar-März) erzielt.
Getreide
Die Umsatzerlöse im Segment Getreide lagen im ersten Halbjahr mit 156,1 (157,1) Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres. Während sich auch hier Währungseffekte negativ auswirkten, konnte der Absatz von Weizen-, Gersten- und Rapssaatgut spürbar gesteigert werden. Das Geschäft mit Hybridroggensaatgut entwickelte sich operativ stabil, währungsbedingt lag der Umsatz 4 % unter dem Vorjahreswert. Die mittelfristigen Wachstumsaussichten für Hybridroggen haben weiterhin Bestand. Das Segmentergebnis lag mit 52,3 (53,8) Mio. € auf Vorjahresniveau.
Gemüse
Die Umsätze im Segment Gemüse gingen aufgrund einer geringeren Nachfrage nach Spinatsaatgut in Folge der COVID-19-Pandemie deutlich auf 26,0 (44,3) Mio. € zurück. Hiervon war insbesondere das Marktsegment Foodservice betroffen. Infolge des Geschäftsverlaufs gingen das EBITDA auf 2,8 (19,1) Mio. € und das EBIT (inkl. Effekte aus der Kaufpreisallokation) auf –8,7 (2,3) Mio. € ebenfalls zurück.
Ausblick
Für die KWS Gruppe erwartet der Vorstand weiterhin einen Umsatz auf Vorjahresniveau (1.282,6 Mio. €). Die EBIT-Marge wird unter der Prämisse einer stabilen Umsatzentwicklung in einer Bandbreite zwischen 11 % und 13 % (bereinigt um nicht-zahlungswirksame Effekte im Rahmen der Kaufpreisallokation für den Erwerb von Pop Vriend Seeds) erwartet.
Aufgrund der veränderten kurzfristigen Geschäftsaussichten im Segment Gemüse geht der Vorstand nunmehr von einem Segmentumsatz in einer Bandbreite von 60 bis 65 Mio. € (vorher: leichter Rückgang ggü. Vorjahreswert von 83,5 Mio. €) aus. Die EBIT-Marge – bereinigt um Effekte im Rahmen der Kaufpreisallokation für die Akquisition von Pop Vriend Seeds – wird nunmehr bei etwa 20 % (vorher: 20 bis 25 %) erwartet.