Dass Luzerne eine schmackhafte Futterpflanze mit hohem Rohproteingehalt und guter Strukturwirkung ist, darüber sind sich alle einig. Im Greening lässt sie sich als Hauptkultur oder ökologische Vorrangfläche (Faktor: 0,7) anrechnen. Vor dem Anbau schrecken jedoch viele Landwirte zurück, da sich die Feinleguminose angeblich nur für günstige Standorte eignet. Zudem gilt sie als schwer silierbar.
Mehrjährige Untersuchungen des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) konnten auf Praxisschlägen im nördlichen Rheinland-Pfalz zeigen, dass die Luzerne auf wesentlich mehr Flächen gute Erträge und Qualitäten bringt als erwartet. Darunter befanden sich auch Standorte, wie z. B. der Hohe Westerwald, auf denen man bislang wegen des rauen Klimas und hoher Niederschläge eher auf Rotklee setzt, erklärte Christoph Brenner vom DLR Westerwald-Osteifel kürzlich im „Hessenbauern“.
In den vier Untersuchungsjahren ließen sich überall mindestens 110 dt TM je Hektar und 2,6 t/ha/Jahr Eiweiß (Frischluzerne) ernten. Extreme Frostperioden machten der Kultur nichts aus. Auch auf Frühsommertrockenheit reagierte sie wegen ihres tiefen Wurzelsystems nicht mit Ertragseinbußen. Entscheidend sind dafür jedoch gut durchwurzelbare Böden, keine Staunässe und pH-Werte von mindestens 6,0. Nordhänge sind zu meiden, um ein ungestörtes Wachstum abzusichern.
Die Silagequalitäten überzeugten als Wickelballen oder auch als Luzerne-Gras-Silagen. Größten Einfluss haben darauf der Schnitttermin und die Silierbedingungen. Wie der Luzerneanbau am besten funktioniert, lesen Sie im Internet unter www.topagrar.com/luzerne.