Getreidebau

Neuer Wirkmechanismus hilft im Anti-Resistenz-Management

Wie wertvoll eine neue Wirkstoffgruppe bei der Krankheitskontrolle im Getreide ist, verdeutlichte kürzlich Stephan Weigand von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft.

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Beim Ende März stattfindenden Media Club von Corteva drehte sich alles rund um den Fungizideinsatz in Getreide. Einen Überblick über die aktuelle Resistenzsituation der wichtigen Getreidepathogene gab Stephan Weigand von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Hinsichtlich des Vorkommens und des Ertragseffektes ist laut dem Pflanzenschutzexperten in Süddeutschland Septoria nodorum die wichtigste Krankheit in Weizen, in der Gerste ist es Ramularia.

Sowohl Septoria als auch Ramularia gelten als Schaderreger mit einem hohen Resistenzrisiko. „Durch Azol-Shifting, SDHI-Resistenz und weitgehend oder gänzlich fehlende Multi-Site-Wirkstoffe ist die Situation bei Septoria angespannt und bei Ramularia sogar sehr angespannt“, so Weigand.

Ein völlig neuer Wirkmechanismus im Getreide, wie der von Quinone-inside-Inhibitoren (QiI), ohne Kreuzresistenz zu den bestehenden, teils sehr strapazierten fungiziden Wirkstoffklassen, ist laut Weigand ein wichtiger zusätzlicher Baustein für effektive Anti-Resistenz-Strategien im Getreidebau.

Der neue Wirkstoff Fenpicoxamid

Ein Wirkstoff aus der Wirkstoffgruppe der QiI ist das Fenpicoxamid (Inatreq active). Für Anwender ist es seit kurzem in den Produkten Univoq und Questar verfügbar. Der Wirkstoff wird laut Dr. Frank Schnieder, Fungizidentwicklung DACH bei Corteva Agriscience, aus einem Bodenbakterium (Streptomyces-Stamm) fermentiert. „Obwohl der Wirkstoff natürlichen Ursprungs ist, ist er nicht für den ökologischen Anbau geeignet. Wir mussten ihn chemisch modifizieren, um die Wirkung auf die Pflanze zu bekommen“, erklärt Schnieder. Eine Besonderheit sei laut dem Experten, dass der Wirkstoff äußerst schnell im Boden degradiert.

Daniel Dabbelt Daniel Dabbelt

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