Seit 2017/18 rund 3.600 Arbeitsplätze im EU-Zuckersektor abgebaut

Strukturwandel

Seit 2017/18 rund 3.600 Arbeitsplätze im EU-Zuckersektor abgebaut

Der Verband der Europäischen Zuckerindustrie hat besorgniserregende Zahlen über den Strukturwandel des Zuckerrübenanbaus veröffentlicht. Die Zahl der Anbauer und Beschäftigten sank rapide.

Mo., 28. Februar 2022, 07:50 Uhr

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Der europäische Zuckersektor hat nach dem Ende der Zuckerquotenregelung insgesamt rund 3.580 Arbeitsplätze abgebaut. Das geht aus dem Statistischen Bericht 2020/21 des Verbandes der Europäischen Zuckerindustrie (CEFS) hervor, den dieser vorige Woche in Brüssel vorgelegt hat.

Die Zahl der auch zwischen den Kampagnen beschäftigten Mitarbeiter fiel erstmals seit 2015/16 wieder unter die Marke von 20.000; konkret belief sich diese 2020/21 auf 19.560. Die Gesamtzahl an Beschäftigten einschließlich der nur während der Kampagne Tätigen betrug 2020/21 etwa 25.100; das waren gut 1.140 weniger als im Vorjahr.

In den Wirtschaftsjahren 2015/16 bis 2017/18 hatte die EU-Zuckerindustrie ihre Gesamtzahl an Mitarbeitern von rund 26.900 auf 28.675 aufgestockt. In den Jahren zuvor waren zeitweise jedoch mehr als 29.000 Menschen in der Zuckerindustrie beschäftigt gewesen.

An Zuckerfabriken gab es im Wirtschaftsjahr 2020/21 laut Angaben der CEFS EU-weit noch 91; das waren zwölf weniger als 2017/18 und 14 weniger als während der Kampagnen 2010/11 bis 2014/15. Dabei wurden in Frankreich vier, in Griechenland alle zuvor vorhandenen drei, in Deutschland und Italien jeweils zwei sowie in Polen, Rumänien und Kroatien jeweils eine Fabrik geschlossen. Die meisten Zuckerfabriken befanden sich 2020/21 in Frankreich mit 21, gefolgt von Deutschland mit 18 und Polen mit 17.

Mit der Schließung von Zuckerfabriken nahm auch die Zahl der Rübenanbauer in der Europäischen Union deutlicher ab als zuvor. Hatten für die Kampagne 2016/17 noch insgesamt fast 131.900 Landwirte Zuckerrüben angebaut, waren es zur Ernte 2020 nur noch knapp 105.400; das bedeutete in vier Jahren ein Minus von etwa 26.500 oder einem Fünftel. In den vier Jahren zuvor hatten „nur“ 13.000 Landwirte den Zuckerrübenanbau eingestellt; das waren seinerzeit 9 % gewesen.

Die meisten Anbauer dieser Hackfrucht fanden sich 2020/21 der CEFS zufolge in Polen mit gut 29.300, Frankreich mit 23.700 und Deutschland mit gut 23.600. Zur Kampagne 2020/21 wurden noch in 17 EU-Mitgliedstaaten Zuckerrüben angebaut und verarbeitet.