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Serie Sonnenblumenanbau: Die richtigen Sorten und eine angepasste Fruchtfolge

Unser Sonnenblumenexperte Ferenc Kornis erklärt im zweiten Teil, welche Sorten es gibt und welche Sie wählen sollten. Und wie sehen die Anbaupausen aus?

Lesezeit: 4 Minuten

Ein Ratgeber von Ferenc Kornis, N.U. Agrar GmbH.[4008787]

Da Sonnenblumen nicht selbstverträglich sind, ist es wichtig, Anbaupausen von drei bis fünf Jahren einzuhalten. Steht auch Raps in der Fruchtfolge, darf der Anteil der beiden Kulturen keinesfalls 33% überschreiten. Grund dafür ist die gemeinsamen Krankheit Sclerotinia sclerotiorum.

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Gute Vorfrüchte sind Getreide und Mais, aber auch nach Rüben ist ein Anbau möglich. Ein Vorteil ist, dass man bei Mais eine späte Sorte mit höherem Ertragspotenzial wählen kann. Beispielfruchtfolgen:

In Fruchtfolgen mit Sonnenblumen und Raps können sich die Kulturen gut ersetzen. Läuft z.B. Raps wegen Trockenheit im Herbst nicht oder nur lückig auf, lassen sich ohne Weiteres im Frühjahr Sonnenblumen säen, ohne dass man die Fruchtfolge durcheinander bringt.

Tipps zur Sortenwahl

Die ursprünglich stark verzweigte Zierpflanze hat eine hohe genetische Vielfalt und profitierte sehr durch die Hybridzüchtung. In erster Linie richtet sich die Sortenwahl nach der späteren Vermarktung. Unterschieden werden folgende drei Nutzungsrichtungen:

  1. LO-Sorten: Mit über 70% Linolsäuregehalt werden die LO-Sorten vor allem in der Humanernährung für Speiseöl verwendet.
  2. HO-Sorten: Die High-Oleic-Sorten enthalten einen Ölsäuregehalt von über 80%. Das Öl daraus lässt sich wegen der sehr guten Hitze- und Oxidationsstabilität als Frittier- oder Schmieröl verwenden.
  3. Futter: Die gestreiften Kerne der Sorten finden als Vogelfutter Verwendung.

Tendenziell haben die LO-Sorten ein höheres Ertragspotenzial als die HO-Sorten, bei der Vermarktung liegen sie preislich jedoch darunter. Bei den neuesten HO-Hybriden ist der Ertragsunterschied jedoch kaum noch vorhanden.

Innerhalb der drei Nutzungsrichtungen gibt es konventionelle und herbizidtolerante Sorten. Hier wird zwischen der „Express Sun-“ und der „Clearfield“-Technologie unterschieden. In beiden Fällen sind die Sorten gegenüber normalerweise unverträglichen Herbiziden tolerant, was die Bekämpfung von Unkräutern im Nachauflauf ermöglicht. Die Express Sun-Sorten sind gegen den Sulfonylharnstoff Tribenuron und die Clearfield-Sorten gegen den Wirkstoff Imazamox tolerant.

Bei einmaligem oder Erstanbau sind konventionelle Sorten zu bevorzugen, vor allem, wenn die Sonnenblumen in Rüben- und/oder Soja-Fruchtfolgen stehen. Denn andernfalls besteht die Gefahr, dass Ausfallsonnenblumen in den Kulturen mit ALS-Hemmern (z.B. Sulfonylharnstoffe) nicht vollständig bekämpft werden können, nur mit Hilfe von Wuchsstoffen.

Steht die Vermarktung fest, ist es wichtig, die passende Reifegruppe für den Standort zu wählen. Dabei gilt grundsätzlich: Je später die Sorte, desto höher das Ertragspotenzial (ähnlich wie bei Mais und Soja). Die Kunst besteht darin, die späteste Sorte mit noch sicherer Ernte bis Ende September zu finden.

Im Oktober ist das Risiko einer Ernteverzögerung, von Fäulnis der Körbe durch Tau und von schlecht abtrocknenden Beständen zu hoch. Außerdem verzögert sich dann die Aussaat von Getreide. Beim Erstanbau ist es daher immer richtig, eine frühe Sorte zu wählen, um einen sicheren Drusch zu gewährleisten. Als frühe Sorten eignen sich z.B. ES Columbella, P63LL124, RGT Capitoll, LG53.77 oder MAS 81.K.

Überwiegend werden in Deutschland frühe bis mittelspäte Sorten angebaut. Frühe Sorten haben einen Temperatursummenanspruch (Basis 6°C) von 1450°C, gerechnet vom Auflaufen bis zur Reife. Bis zur Blüte benötigen sie 650°C. Je nach Standort beginnt die Blüte Anfang bis Mitte Juli und dauert etwa eine Woche. Mittelspäte Sorten (z.B. P64HE118) erreichen die Reife bei ca. 1.650°C, auch bis zur Blüte lassen sie sich mehr Zeit (750°C).

Sonnenblumensorten für die Kornnutzung sind in der Regel gut standfest. Geringe Sortenunterschiede gibt es aber dennoch. Tritt Lager auf, hat das meist jedoch folgende Gründe:

  • Zu hohe Pflanzendichten – bei über 7 Pflanzen/m2 treiben sich die Pflanzen gegenseitig hoch,
  • zu viel Stickstoff (die Pflanzen werden zu lang),
  • zu geringe Pflanzendichten – bei unter 4 Pflanzen/m2 werden die Körbe zu groß und zu schwer,
  • Stängelfäule durch Sklerotinia oder Phomopsis (Stängel brechen ab).

Flächiges Lager kann bei Sturm in Kombination mit wassergesättigten Böden und einer schlechten Wurzelentwicklung entstehen. Die Pflanzen finden dann keinen Halt mehr im Boden und fallen um.

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