Gemeinsam mit dem Institut für Zuckerrübenforschung (IfZ) hat SESVanderHave in dem Forschungsprojekt "PoleroRes" eine kleine Sensation geschafft.

Die Fachleute hatten Resistenzen gegenüber Poleroviren in Zuckerrüben untersucht, die die Viröse Vergilbung auslösen. Sie haben dabei ein Gen in der Zuckerrübe identifiziert, welches das Polerovirus (BChV - Beet chlorosis virus) erkennt und damit den Krankheitsbefall auslöst. Diese Entdeckung eröffnet nun Möglichkeiten, eine resistente Zuckerrübe zu züchten, teilt das Saatgutunternehmen mit.

Züchtung resistenter Sorten

Mit Hochdruck arbeitet SESVanderHave jetzt weiter an der Sortenentwicklung. Man rechnet mit einer Anmeldung beim Bundessortenamt in etwa 4-5 Jahren. Das wäre schnell und gut um dem Zuckerrübenanbau eine Lösung für die Viröse Vergilbung bereitzustellen.

Einen ähnlichen Erfolg und mit vergleichbarem Drive haben die Saatgut-Spezialisten erst mit der Einführung der sehr erfolgreichen Sorten Fitis und Brabanter (SBR-resistenten Sorten) hingelegt.

Weitere Projekte und massive Investitionen

Trockentolerante Sorten stehen bei SESVanderHave ebenfalls ganz oben auf der Liste, aber auch weitere Forschungsarbeiten bei Vergilbungsviren werden durchgeführt.

Das Unternehmen stellt in dem Zuge klar, dass man Patente auf biologisches Material, welches in der Natur vorkommen und entstehen könnte, ablehnt. Die Firma unterstützt somit die Position des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) zum Zugang zu pflanzengenetischem Material. Wissenschaftliche Erkenntnisse sollten weiterhin frei zugänglich sein. Die gesamte züchterische und wissenschaftliche Gemeinschaft soll davon profitieren können, heißt es.

Um die Entwicklung neuer Zuckerrübensorten frühzeitig auf kommende Herausforderungen auszurichten, verfolgt SESVanderHave weltweit das Geschehen auf den Rübenfeldern. Zukünftig zunehmende Probleme wie Trockenstress, SBR, Viröse Vergilbung oder Blattkrankheiten würden daher schon mehrere Jahre züchterisch bearbeitet.

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Was ist Viröse Vergilbung?

Die Krankheit Viröse Vergilbung ist ein Komplex aus drei Viren: Beet Mild Yellowing Virus (BMYV), Beet Chlorosis Virus (BChV) und Beet Yellows Virus (BYV). Diese Viren werden übertragen, wenn Blattläuse, die diese Viren in sich tragen, an Zuckerrüben saugen. Die Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus Persicae) ist der Hauptüberträger.

Die Infektion von Zuckerrübenpflanzen mit den Gelbfärbungsviren verursacht eine Chlorose der Blätter, bei der sich, aufgrund von Störungen lebenswichtiger Stoffwechselprozesse sowie des Assimilattransports, die Blätter gelb verfärben.

Der Befall von Viröser Vergilbung verändert die Stoffwechselaktivitäten in den Pflanzen und führt zu einem erhöhten Gehalt an Aminostickstoff, Natrium und Kalium in den Wurzeln. Dies wiederum wirkt sich negativ auf die Zuckerextraktionsfähigkeit bei der Verarbeitung in der Fabrik aus. Außerdem werden die vergilbten Blätter anfälliger für sekundären Pilzbefall, der die Blätter weiter schädigen und die Ertragseinbußen vergrößern kann.

Wenn eine Zuckerrübenernte mit Viröser Vergilbung infiziert ist, kann der Landwirt erhebliche Ertragseinbußen erleiden, die bis zu 50 % oder sogar noch mehr betragen können, wenn die Ernte auch von anderen Krankheiten wie Cercospora befallen is