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Sind Schäden durch Pilzkrankheiten eingrenzbar?

Zur 68. Braugerstenrundfahrt der Fördergemeinschaft Braugerste Rheinland-Pfalz e.V. trafen sich Erzeuger, Handel, Mälzer und Brauer in Herxheim in der Region Südpfalz. Zu dieser Veranstaltung kamen mehr als 60 Teilnehmer, um sich über die neuen Entwicklungen bei der Braugerste zu informieren und fachlich auszutauschen.

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Zur 68. Braugerstenrundfahrt der Fördergemeinschaft Braugerste Rheinland-Pfalz e.V. trafen sich Erzeuger, Handel, Mälzer und Brauer in Herxheim in der Region Südpfalz. Zu dieser Veranstaltung kamen mehr als 60 Teilnehmer, um sich über die neuen Entwicklungen bei der Braugerste zu informieren und fachlich auszutauschen.Es berichtet Karl Riedesser von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Geschäftsstelle der Fördergemeinschaft Braugerste Rheinland-Pfalz e.V.: 


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Die Sommergerste steht dieses Jahr auf knapp 10 Prozent der Ackerfläche und hat einen Anteil von 15 Prozent an der  Getreidefläche. Mit 36.900 ha wurde der Anbau zum Vorjahr weiter um 5.000 ha (-12Prozent) eingeschränkt. Der Anbau von Ackerbohnen und Erbsen habe dementsprechend weiter zugenommen, da sich der Anbau durch die Prämien für Körnerleguminosen besser rechne, erläuterte Heribert Metternich, Vorsitzender der Fördergemeinschaft  Braugerste Rheinland-Pfalz e.V. und Vizepräsident der Landwirtschaftskammer.


Preise würden sich am Markt zwischen Angebot und der Nachfrage bilden, so Metternich einleitend zur Preissituation. Am 14. Juni sei von der Marktstelle der Landwirtschaftskammer für Braugerste ein Preis von 167,80 € pro Tonne ermittelt worden. Für Futtergerste habe der Handel 132,00 €/t bezahlt; demnach sei für  Braugerste gut 35 €/t mehr bezahlt worden. Dieser Mehrerlös sei zu gering, um den derzeitige Anbauumfang zu sichern oder gar zur vergrößern.


Seit Jahren ginge der Anbau zurück, da die Erlöse im Vergleich mit anderen Kulturen zu niedrig seien, betonte Metternich. In der Spitze der 1990er Jahre hätten die Ackerbauern in Rheinland-Pfalz über 100.000 ha mit dieser Kultur bestellt, was dem 2,5-fachen von heute entspreche. Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) habe für dieses Jahr eine Versorgungslücke von 500.000 bis 600.000 t für Deutschland ermittelt. Der Verband empfehle den Braugerstenhändlern und Mälzern künftig mehr zu bezahlen, sonst würde die Eigenversorgung noch weiter sinken und die Importmengen steigen.


Bekanntlich sei bei importierter Braugerste die Herkunft der Ware und die Mittel, die beim Anbau eingesetzt werden oft nicht bekannt und entsprechen nicht unseren gesetzlichen Vorgaben; dies treffe beispielsweise bei Glyphosat zu. Auch den gesellschaftspolitischen Zielen wie regionale Herkunft und kurze Transportwege laufe diese Entwicklung entgegen.


Auch ökologische Vorteile bringe der Anbau von Sommergerste mit sich. So würde diese eher extensiv geführte Kultur mit weniger Dünger und Pflanzenschutzmittel auskommen. Außerdem lockere der Anbau die oft mit zu vielen Winterungen gefahrenen Fruchtfolgen auf. Damit könne auch dem überhand nehmenden und damit zum Problem werdenden Ackerfuchsschwanz entgegengewirkt werden.


Metternich schloss seine Rede mit dem Appell: „Liebe Landwirte, Mälzer und Brauer sie sind heute aufgerufen auf die empfohlenen Sorten zu setzen, um Biere der Premium-Klasse für das Inland aber immer auch mehr für die ausländischen Biergenießer brauen zu können. Es besteht heute wieder die Gelegenheit sich über die verbesserten Eigenschaften der Braugersten, der Ernteerwartung und der sich abzeichnenden Preise für Gerste und Malz auszutauschen.


Ackerbauer Thomas Knecht hatte in diesem Jahr seinen Acker für die neuen Zuchtsorten zur Verfügung gestellt und die Züchterhäuser lieferten das Saatgut. Durch diesen Anbau lassen sich die Fortschritte bei den Eigenschaften direkt vergleichen. Knecht stellte zunächst die wichtigsten natürlichen Standortgegebenheiten vor. Am 12.02.16 wurde im Mittel ein N-min Wert von 32 kg/ha ermittelt. Vor der Saat wurden 70 kg/ha Stickstoff gedüngt. Die Aussaat erfolgte am 17.03.16. Die Bodenfeuchte und anschließendem Regen führten zu einem raschen Auflauf der Saat. Knecht betonte: „Bei Düngung und Pflanzenschutz wurden alle Sorten gleich behandelt“. Die Sommergersten standen sehr massig entwickelt da. Wiederholte Regenfälle und wüchsiges Wetter hatten dazu geführt. „Bis Ende Mai waren in diesem Jahr mehr Niederschläge zu verzeichnen, als im ganzen letzten Jahr“, betonte Knecht.


Allerdings konnten sich bei diesen Bedingungen auch pilzliche Krankheiten gut entwickeln, wie den Beständen anzusehen war. Ein solches Bild gibt keine Information über die "inneren Werte" einer Sorte. Diese brautechnischen Parameter werden über das sogenannte "Berliner Programm" (www.braugerstengemeinschaft.de) ermittelt. Durch „halbtechnische Versuche“ werden diejenigen Sorten selektiert, die in ihrer Gesamterscheinung einen Fortschritt gegenüber dem bisherigen Sortenspektrum darstellen könnten. Durch Großversuchsanbau und Praxisverarbeitung werden die Eigenschaften  weiter geprüft und führen bei positivem Ergebnis zu einer Anbauempfehlung durch eine Gruppe von Experten der Fördergemeinschaft Braugerste Rheinland-Pfalz e.V..


Dann hatten die Vertreter der Züchterhäuser die Gelegenheit den Besuchern die Merkmale ihrer neuen Sorten vorzustellen. Christian Kuczera, Syngenta Agro ging auf die neue Sorte Laureate ein. „Im Herbst können wir mit einer Zulassung rechnen“, betonte er. Diese Sorte überzeugt mit einem guten Vollgerstenanteil und soll sich für alle Standorte eignen.


Fantex kommt aus dem Hause KWS. Sie wird bereits in Frankreich und Dänemark angebaut.

Mit den Sorten Accordine und Afra konnte die Saaten Union zwei neue Sorten vorstellen. Afra ist hierbei die etwas frühreifere Sorte. Achim Schneider bemerkte, dass die Braueigenschaften derzeit im Hause getestet würden. Limagrain hat die Sorten Ventina und Cervinia in Herxhiem vorgestellt. Ventina, die etwas frühere Sorte, hat die Empfehlung für das „Berliner Programm“. Cervinia wurde ins „Berliner Programm“ aufgenommen und ist auch für Höhenlagen geeignet, so das Züchterhaus. Sie wird als Zukunftssorte diskutiert.


Avalon aus dem Hause Hauptsaaten wird Standfestigkeit und gute Sortierung zugesprochen. Insbesondere für trockenere Lagen sei sie geeignet und habe in diesem Jahr die Anbauempfehlung erhalten, so Lothar Erkens. Als neues Produkt stellte die IG Pflanzenzucht  die Sorte Hunter vor. Sie befindet sich in der Wertprüfung. Diese Sorte verspricht hohe Erträge, Gesundheit und Standfestigkeit. Züchterhaus R.A.G.T präsentierte die neue Sorte RGT Planet. Sie befindet sich derzeit im „Großtechnischen Versuchsanbau“ und soll hohe Korn- und Vollgerstenerträge bringen. 

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