Der Schweizer Saatgut- und Pflanzenschutzmittelhersteller Syngenta ist in erster Instanz zu einer Schadenersatzzahlung in Höhe von 217,7 Mio $ (194,8 Mio Euro) an rund 7 000 US-Landwirte verurteilt worden.
Die Bauern aus dem US-Bundesstaat Kansas waren in einer Sammelklage vor Gericht gezogen, um Schadenersatz für Umsatzeinbußen zu erhalten, die ihnen ihrer Ansicht nach durch die Einführung des genetisch veränderten Maissaatguts „Viptera“ entstanden sind. Das Produkt war auf dem US-Markt eingeführt worden, bevor China seine Importerlaubnis dazu gegeben hatte.
Nachdem das Land die Einfuhrgenehmigung entgegen anderslautender Ankündigungen von Syngenta später zeitweise ausgesetzt hatte, fühlten sich die Landwirte getäuscht und warfen dem Saatguthersteller unter anderem Marktschädigung vor.
Nach dem Urteil kündigte Syngenta an, in Berufung zu gehen. Unterdessen halten die Anwälte der Kläger das Urteil erst für den Anfang einer größeren, landesweiten Klagewelle, an der sich etwa 60 000 Kläger beteiligen werden. Das jetzige Verfahren sei ein Testlauf gewesen, hieß es. Insgesamt schätzen die Vertreter der Kläger den durch die Importsperre entstandenen Schaden auf mehr als 5,5 Mrd $ (4,9 Mrd Euro).