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Sortenwahl

Weizen: Die Sorten-Favoriten für den Süden

Wegen zunehmender Wetterextreme sind ertragsstabile Weizensorten gefragt. Achten Sie zudem neben sicheren Qualitäten auf neue Merkmale wie Stickstoffeffizienz.

Lesezeit: 12 Minuten

Wer die Sorten passend zum Standort, den Bewirtschaftungsmaßnahmen und den Erfahrungen zu lokalen Witterungsbedingungen auswählt, erhöht die Ertragssicherheit. Dass Sorten mittlerweile nicht nur hohe Erträge erbringen, sondern vor allem auch umweltstabil sein müssen, haben die letzten Jahre gezeigt. Hinzu kommt, dass politische Rahmenbedingungen (siehe „Neue Anforderungen“ auf Seite 103), Anforderungen der aufnehmenden Hand und nicht zuletzt die zunehmend unvorhersehbaren und lokal sehr unterschiedlichen Witterungsverläufe die Maßstäbe, die an eine Sorte gestellt werden, weiter erhöhen.

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Vergleicht man die Vegetations- und Erntebedingungen der Jahre 2021 und 2022, zeigt sich die enorme Spannbreite, unter denen sich die Sorten behaupten müssen. Während manche Bestände im Süden im letzten Jahr tendenziell unter staunassen Böden und geringer Sonnenscheindauer litten, waren es in diesem Jahr eher die ausbleibenden Niederschläge und sehr hohen Tag-Nacht-Temperaturunterschiede. In puncto Krankheiten traten 2021 Blattseptoria, Braunrost, Schwarzbeinigkeit, Halmbruch und Fusarium verstärkt auf, wohingegen es 2022 häufiger zu Gelbrost- und Septoriabefall sowie an manchen Standorten zu Halmbruch kam. Das zeigt, wie essenziell mehrjährige Prüfungen im Sortenwesen sind – vor allem in Zeiten des Klimawandels.

Wie wichtig ist der ­Roh­proteingehalt wirklich?

Die momentan bedeutendsten Sorten im Süden sind RGT Reform, Asory, Apostel, Patras/Porthus, Campesino und KWS Emerick. Sie machen fast 50 % der Vermehrungsfläche aus. Spitzenreiter sind nach wie vor RGT Reform und Asory (659 bzw. 586 ha). Insgesamt stellen die A-Weizen mit rund 40 % die Mehrheit der angebauten Sorten im Süden dar, gefolgt von B-Weizen mit 30 % (C-Weizen ca. 10 %, E-Weizen 10 bis 20 %).

Für die aufnehmende Hand und somit auch für die Praxis sind der Ertrag und der Rohproteingehalt noch immer die wichtigsten Faktoren bei der Sortenwahl. Allerdings: Laut dem Max Rubner-Institut (MRI), dem Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel in Detmold, erklärt der Proteingehalt bei fallzahlstabilen Weizenpartien nur 20 bis 47 % der Unterschiede im Backvolumen. Die Zunahme des Backvolumens je Prozent Protein ist sortenspezifisch und wird vom Standort und der Witterung beeinflusst. Um die Qualität abzuschätzen, wäre die Volumenausbeute (Sorten mit einer BSL-Note von mehr als 6) häufig das geeignetere Merkmal. Solange es aber keine vergleichbar einfache und zuverlässige Methode gibt, die Qualität bei der Erfassung zu bestimmen, wird der Rohproteingehalt wohl das Kriterium für die Praxis bleiben.

A-Weizen: Diese Sorten ­haben die Nase vorn

Insgesamt wurden 2022 sieben neue ­A-Weizen zugelassen – sie müssen sich nun gegen die etablierten Sorten RGT Reform, Asory, Apostel oder die im trocken-heißen Rheingraben bewährten Grannensorten Rubisko und Ambello behaupten.Ertraglich über alle Anbaugebiete hinweg erwiesen sich Asory, Apostel und LG Character als überdurchschnittlich, wobei insbesondere Apostel und LG Character an den verschiedenen Standorten nur sehr geringe Ertragsschwankungen aufwiesen. Asory zeigte sich sowohl in Höhen- als auch in Wärmelagen als überlegene Hochertragssorte.

Im mehrjährigen Vergleich fällt der ährenbetonte und früh ährenschiebende SU Aventinus auf, der sich über die Standorte homogen zeigte und überdurchschnittliche Kornerträge erreicht (siehe Übersicht 1). Durchweg hohe Erträge auf Standorten aller Anbaugebiete lieferten auch die beiden Hybriden Hymalaya und SU Habanero mit tendenzieller Überlegenheit von Hymalaya. Die älteren Sorten RGT Reform und Rubisko punkten zwar noch mit konstanten Erträgen, fallen aber gegenüber den neueren Sorten ertraglich ab (mittlerweile unter den Durchschnitt).

Ein Grannenweizen mit Potenzial ist Foxx. In der intensiv geführten Variante (Stufe 2) bringt er hohe Erträge, in der reduzierten Variante platziert er sich im Mittelfeld. Pep ist ein mittelfrüh abreifender Qualitätsweizen mit einem ausgezeichneten Ertragsniveau. Langjährig ist er in der intensiven Stufe stärker einzuschätzen. Hinsichtlich des  Toxins DON  (Deoxynivalenol) korrelieren Fusariumbefall und Toxingehalt bekanntlich nicht immer. Allerdings zeigen die nach BSL ≤ 3 eingestuften Sorten Viki, Akzent, Ambello und Rubisko, dass eine niedrige Einstufung durchaus geringere Toxingehalte und geringere Schwankungen über die Standorte zur Folge hat. Diese Sorten fielen zusammen mit Asory, Foxx, Lemmy, SU Aventinus (sowie bedingt auch RGT Reform und SU Habanero) im Fusariumjahr 2021 durch niedrigere DON-Gehalte auf. Wie andere Sorten zu bewerten sind, entnehmen Sie der Übersicht 2.

Hinsichtlich  Pilz- und Virusbefall  ist zu beobachten, dass Sorten über die Jahre in ihrer Toleranz oder Resistenz verglichen mit neueren Sorten nachlassen. Ein Abwägen zwischen Ertrag, den standorttypischen Krankheiten und den Resistenzeigenschaften einer Sorte ist erforderlich – auch im Hinblick auf die GAP-Einsparziele bei chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln. Mithilfe der Sortenwahl kann man durchaus eine Fungizidmaßnahme einsparen. Dass z. B. Asory je nach Standort mit einer Fungizidgabe gleiche bis höhere Erträge als RGT Reform mit zwei Fungizideinsätzen erzielen kann, haben die Praxiserfahrungen in den letzten beiden Jahren gezeigt. Tendenziell kommen neben Asory auch SU Habanero, SU Aventinus und Ambello sowie teilweise auch Apostel relativ gut mit einem reduzierten Pflanzenschutz klar – Pep und Foxx dagegen nicht.

Welche B-Weizen haben sich bewährt?

Im B-Weizen-Segment gibt es eine Reihe ertragsstarker Sorten, die auch im mehrjährigen Vergleich ihr hohes Niveau und eine hohe Umweltstabilität bestätigen. Campesino, Chevignon, Filon und Wasmond zeigen sowohl in der reduzierten als auch in der intensiven Stufe eine konstante  Ertragsstabilität  bei überdurchschnittlichen Erträgen, gefolgt von Complice (siehe Übersicht 1). SU Mangold kombiniert hohe Kornerträge mit sicheren und guten Eiweißgehalten. Die Sorte Gentleman erreicht langjährig in beiden Stufen ein gutes bis mittleres Ertragsniveau. LG Informer präsentiert sich meist sehr homogen und kommt in beiden Stufen auf durchschnittliche Erträge – mehrjährig überzeugt die Sorte aber tendenziell mehr in der intensiveren Variante. Dagegen zeigt der Grannenweizen RGT Sacramento Ertragsvorteile in der reduzierten Stufe.

Die 2016 und 2017 zugelassenen Sorten Porthus und Boss zeigen im mehrjährigen Vergleich allmählich Schwächen im Ertrag. Porthus gilt jedoch als typischer Maisweizen und bestätigt seine BSL-Einstufung mit niedrigen DON-Werten. Boss, der sich als Back- oder Brauweizen eignet, ist sehr standfest und weist eine gute Blatt- und Ährengesundheit auf. Die Ertragsleistungen von RGT Volupto hängen stark vom Standort ab. Sein Ertragspotenzial schöpft er nicht unter allen Umweltbedingungen aus.

Obwohl die beiden Sorten Campesino und Filon 2021 einen deutlichen Ährenfusariumbefall aufwiesen, fiel insbesondere Filon durch geringe  DON-Gehalte  auf (genauso wie Porthus). Bei Campesino, SU Mangold und Boss lagen die DON-Werte auf fast allen erfassten Standorten in der unbehandelten Stufe 1 unterhalb der zugelassenen EU-Grenze von 1,25 mg/kg für unverarbeitetes Getreide. Complice, Chevignon und Macaron liegen auf einem vergleichbaren Level – allerdings mit Ausreißern nach oben auf Standorten mit hohem Befallsdruck.

Ähnlich wie bei der Ertragsleistung schwanken bei RGT Volupto die DON-Gehalte abhängig vom Standort. Seine niedrige BSL-Einstufung (Note 3) lässt sich damit nicht unbedingt bestätigen. Weitere Ergebnisse zu den DON-Gehalten früher Sorten finden Sie unter  www.topagrar.com/ww-sued2022  Stellt man die Ertragsleistungen und die BSL-Einstufungen für  Krankheiten  wie Halmbruch, Mehltau, Blattseptoria, DTR, Gelbrost, Braunrost und Ährenfusarium gegenüber, liefern Campesino, LG Informer und Gentleman das ausgewogenste Paket. Es folgen Chevignon, Wasmond und Complice.

Bei der  Standfestigkeit  überzeugen Campesino, Filon, RGT Sacramento, RGT Volupto, Boss, LG Informer, SU Mangold und Wasmond. Dagegen sind Chevignon, Complice und Porthus eher lageranfällig.

Für die Vermarktung von B-Weizen ist in der Regel ein  Rohproteingehalt  von über 11,5 % wichtig. Weil aber nicht nur der Proteingehalt u. a. das Gebäckvolumen und die Teigausbeute fördern, sondern auch Faktoren wie Volumenausbeute, Fallzahl und Fallzahlstabilität, ist es erforderlich, auch diese Parameter zu betrachten. Hier liefern Wasmond, SU Mangold, LG Informer und Gentleman eine gute Kombination (siehe Übersicht 3). Sie sichern Qualitäten nicht nur über den Rohproteingehalt ab, sondern auch über die Fallzahlstabilität und Volumenausbeute. Einige Mühlen mit getrennter Erfassung beschäftigen sich bereits mit diesen ­Qualitätsparametern. Insgesamt zeigen Porthus und Boss in dieser Hinsicht noch ein ausgewogenes Bild.

RGT Sacramento, der mit geringerer Volumenausbeute und Fallzahlstabilität bewertet wird, und Campesino, dem es zuweilen am Rohproteingehalt mangelt, zeigen bezüglich der Qualität dagegen Mängel auf. Hinweis: Bei EU-Sorten wird die Fallzahlstabilität nicht bonitiert.

Das leisten die E-Weizen

Bei E-Weizensorten geht die Proteinbildung häufig zulasten des Ertrags. Das gilt auch für die Sorte  SY Koniko , deren Stärken weniger im Ertrag, der Standfestigkeit und der Krankheitstoleranzen liegen, sondern vielmehr in der Qualität. Hohe Proteinerträge bei gutem Hektolitergewicht, hervorragende und stabile Fallzahlen sowie eine mit der Note 8 bewertete Volumen- und Mehlausbeute werden SY Koniko zugeschrieben. Allerdings zeigt sie immer wieder Halmbasisprobleme und ist lageranfällig.

 Komponist  ist ein kurzstrohiger, standfester und frühreifer Eliteweizen mit ebenfalls hoher Fallzahlstabilität. Auch der Sedimentationswert (8) und die Volumenausbeute (8) sind laut BSL sehr hoch. Beim Proteingehalt lag die Sorte 2021 mit an der Spitze. Komponist ist blattgesund und resistent gegenüber der Orangeroten Weizengallmücke. Trotz eines starken Befalls mit Ährenfusarium an manchen Standorten in 2021 und der BSL-Einstufung von 5 gilt die Sorte als weitgehend fusariumtolerant, was verschiedene DON-Untersuchungen belegen. Die Kornerträge sind unterdurchschnittlich. Mehrjährig ist die Sorte vor allem in der reduzierten Stufe 1 als leistungsstärker einzuschätzen.

 KWS Emerick  ist auf einem ertraglich gleichen Niveau wie Komponist. Die Sorte erreicht stabil hohe Proteinwerte. Die Ährengesundheit ist solide, Schwächen zeigt sie bei Blattseptoria und Spelzenbräune. KWS Emerick wird als sehr winterhart eingestuft.

 Moschus  als ältester E-Weizen im Sortiment ist nach wie vor ein qualitativ hervorragender Eliteweizen, der in der BSL bei Fallzahl, Protein und Sedimentationswert mit der Höchstnote 9 bewertet ist. Die Blattgesundheit und die damit verbundenen Krankheitstoleranzen und -resistenzen sind gut. Das gilt insbesondere für Mehltau und Gelbrost. Dank der hohen Toleranz gegenüber Ährenfusarium eignet sich der Anbau von Moschus gut nach Mais. Die Sorte liefert ein- und mehrjährige Relativerträge von 93 bis 95 %.

 Viki  zeichnet sich vor allem durch ihre Toleranz gegenüber Ährenfusarium bei konstant niedrigen DON-Gehalten aus. Sie ist blattgesund und mit guten Resistenzen und Toleranzen gegenüber Gelbrost, Blattseptoria und Mehltau ausgestattet. Die langstrohige Sorte ist stark lageranfällig und bildet den Ertrag über die Bestandesdichte. Die Ertragsstabilität über die Standorte ist zwar nicht immer gegeben – auf geeigneten Standorten kann sie aber ein- und mehrjährig A-Weizenniveau erreichen.

C-Weizen – ertragsstark, aber auf dem Rückzug

Generell spielen C-Weizen im Süden nur eine untergeordnete Rolle. Das liegt auch daran, dass die Düngeverordnung (DüV) für C-Weizen einen um 20 kg/ha geringeren N-Bedarf vorsieht als für die anderen Qualitätsgruppen. Somit sollten C-Sorten einen deutlichen Ertragsvorsprung vor A- oder B-Weizen haben.

 KWS Keitum  erfüllt dieses Kriterium. Der massebetonte Weizen spielt ertraglich in einer anderen Liga. Die Einstufung in der BSL (9/9) wird durch die sehr hohen Kornerträge mehrjährig über alle Standorte und Anbaugebiete hinweg bestätigt. Der Einzelährentyp mit großem Korn kommt etwas später zur Reife und neigt zu Lager. Bei der Blattgesundheit zeigt die Sorte kaum Schwächen – mit Ausnahme bei Braunrost und Ährenfusarium. Gegen die Orangerote Weizengallmücke ist sie resistent. Die Fallzahlen sind tendenziell niedrig und instabil. Auch die Proteingehalte sind niedrig.

Die folgende Übersicht 3 zeigt zusammenfassend, welche Erträge gängige Weizensorten im Süden in den LSV mehrjährig erreicht haben (differenziert nach Anbaugebiet).

Neuzulassungen auf dem Prüfstand

Die Sorten KWS Imperium, Revolver, Knut, SU Jonte (2021) und KWS Donovan (2020) standen erstmals in den baden-württembergischen LSV.  KWS Imperium  zeigt eine hohe Fallzahl und Fallzahlstabilität bei allerdings begrenzten Proteingehalten. Der qualitativ hochwertige A-Weizen verspricht ein gutes Toleranz- und Resistenzpotenzial. Er eignet sich auch für den Anbau nach Mais oder für eine Spätsaat (wegen seiner zügigen Jugendentwicklung).Revolver  als C-Weizen verspricht Höchsterträge und kann im Vergleich zu KWS Keitum höhere Fallzahlen und Proteingehalte erreichen. Er gilt als winterhart, standfest und gesund mit guten Toleranzen und Resistenzen gegenüber Gelb-/Braunrost, Mehltau und Septoria. Die RGT Reform-Kreuzung  Knut  war im Zulassungsjahr 2021 der ertragsstärkste B-Weizen mit guten bis durchschnittlichen Qualitätsbonituren und sehr hoher Mehlausbeute. Seine ausgeglichene Blattgesundheit hilft, den Fungizideinsatz zu reduzieren. Gegenüber der Orangeroten Weizengallmücke ist die Sorte resistent.

 SU Jonte  wurde 2022 auf rund 190 ha im Süden vermehrt und schob sich damit gleich im ersten Zulassungsjahr auf Platz 8 der süddeutschen Vermehrungsflächen. Fallzahl, Proteingehalt und Volumenausbeute lassen auf sichere Qualitäten schließen bei gleichzeitig hohen und stabilen Erträgen. Der A-Weizen wird als Kompensationstyp beschrieben.

Weil  KWS Donovan  als B-Weizen sehr hohe Rohproteingehalte bei gleichzeitig hoher Volumenausbeute und Fallzahlstabilität bildet, wurde er 2022 vom Bundessortenamt in die Qualitätsstufe A hochgestuft. Die Sorte verbindet zwar Ertrag mit Qualität, ist aber stark anfällig für Braunrost. Wegen der geringen Anfälligkeit für Halmbruch eignet sich ein Anbau auch als Stoppelweizen. Die Sorte ist gegen die Orangerote Weizengallmücke resistent. Vom Bundessortenamt wurden 2022 insgesamt sieben A-Weizen und mit Debian ein B-Weizen neu zugelassen. Debian verspricht hohe Erträge bei durchschnittlichen Qualitäten aber guter Gesundheit. Die Sorte ist gegenüber der Orangeroten Weizengallmücke resistent. Die A-Weizen LG Atelier, KWS Mitchum, SU Willem, Cayenne, Absint, Absolut und Polarkap bekamen gute Noten hinsichtlich der Volumenausbeute. Durchweg besitzen sie hohe Toleranzen gegenüber Gelbrost. KWS Mitchum, Absint und Cayenne sind mit sehr hohen Fallzahlen eingestuft. SU Willem schwächelt im Rohproteingehalt, punktet aber im Ertrag.

Neue Anforderungen

Mit der Sortenwahl ­Zielkonflikte lösen

Durch den Krieg in der Ukraine rückt das Thema Versorgungssicherheit wieder in den Fokus. Gleichzeitig will man im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) z. B. den Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel um 50 % senken. Dies birgt Zielkonflikte. Um ihnen zu begegnen, ist es wichtig, alle Maßnahmen des integrierten Pflanzenbaus zu nutzen und zu kombinieren.

Richtige Sortenwahl spart Pflanzenschutzmittel

Oft ist es möglich, mit einer an den Standort angepassten Sorte eine Fungizidmaßnahme einzusparen. Sorten wie Asory, Campesino, Chevignon, LG Informer, Filon, Wasmond, SU Aventinus, Porthus oder KWS Keitum erreichen bei reduziertem Fungizideinsatz im Durchschnitt noch über 90 % ihres Ertragspotenzials im Vergleich zu einer intensiven Behandlung. Auffallend ist, dass insbesondere die E-Weizen ihr Ertragspotenzial unter reduzierten Bedingungen zumeist ausschöpfen können.

N-Effizienz immer wichtiger

Auch die N-Effizienz von Sorten gewinnt wegen der DüV an Bedeutung. Heutige Sorten verfügen oft über eine gute N-Effizienz, die je nach Standort und N-Mengen aber enorm schwankt.

Generell sinkt in Höhenlagen und bei hohen Düngergaben von über 200 kg N je ha die N-Effizienz über alle Sorten. Berechnungen über acht LSV-Standorte in 2021 ergaben im Mittel eine Effizienz von 90 bis 108 %, wobei die durchschnittliche Abweichung innerhalb der Sorten bei 18 % und zwischen den Sorten bei 24 % lag. Zu den zehn N-effizientesten Sorten zählen z. B. Lemmy, Foxx, Chevignon, Filon, Pep, Ambello und SY Koniko.

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