Nach dem erfolgreichen ersten Blattlaus-Monitoring-Jahr ist in der Kalenderwoche 17 in Nordrhein-Westfalen (NRW) das Blattlaus-Monitoring bei Zuckerrüben ins zweite Jahr gestartet, informiert der Rheinische Rübenbauer-Verband (RRV).
Ab dem Auflaufen der Zuckerrüben sei mit einem Blattlauszuflug in die Rübenbestände zu rechnen. Zur Kontrolle würden jetzt auf 51 Parzellen NRW-weit fünf Boniturstrecken mit jeweils zehn Rübenpflanzen angelegt, die ein bis zweimal wöchentlich kontrolliert werden. Der Bekämpfungs-Richtwert für die Schwarze Bohnenlaus, die überwiegend Saugschäden verursacht, wurde im Vergleich zum Vorjahr bis zum Reihenschluss auf 30 % befallener Pflanzen hochgesetzt, danach gilt ein Richtwert von 50 %. Für die den Vergilbungsvirus übertragende Grüne Pfirsichblattlaus liegt der Bekämpfungs-Richtwert weiterhin bei durchgehend 10 % befallener Pflanzen.
Durch eine Insekten-Saugfalle, die im April am Standort der Landwirtschaftskammer NRW in Köln-Auweiler in Betrieb genommen wurde, kann der Flug der Grünen Pfirsichblattlaus und der Schwarzen Bohnenlaus in 2020 noch genauer als im Vorjahr erkannt und täglich erfasst werden.
Die Landwirtschaftskammer NRW, das Zuckerunternehmen Pfeifer & Langen und der Rheinische Rübenbauer-Verband arbeiten bei Monitoring, Warndienst und Kommunikation an die Anbauer eng zusammen, so der RRV weiter. Alle drei Institutionen informieren zur aktuellen Befallslage bei virusübertragenden Blattläusen zeitnah mittels Verbreitungskarten, Tabellen und Nachrichten online, per Fax und Mail, und geben bei Bedarf geeignete Behandlungsempfehlungen.
Die termingerechte Bekämpfung virusübertragender Blattläuse ist für die Wirtschaftlichkeit des Zuckerrübenanbaus von zentraler Bedeutung. Das Blattlaus-Monitoring bzw. der Aufbau eines digitalisierten Monitoringsystems für Zuckerrübenschädlinge wird vom Landwirtschaftsministerium Nordrhein-Westfalen gefördert.