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Anhaltender Regen: Steigen jetzt die Strohpreise?

Das Stroh auf dem Acker lassen oder doch verkaufen? Wir haben zwei Berater gefragt, welchen Einfluss der andauernde Niederschlag auf den Preis und die Qualität hat.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Situation auf vielen Feldern sieht trist aus: Die ersten Getreidekörner keimen aus und das Stroh wird immer dunkler, der Regen lässt nicht locker. Renke Harms von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und Philipp Heimel vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) ordnen die derzeitige Situation zu Strohpreis und -qualität ein.

Wie beeinflusst das wechselhafte, feuchte Wetter die Qualität und den Preis?

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Viele Landwirte entscheiden sich aufgrund der aktuellen Wetterlage für das Häckseln des Strohs, es sei denn jemand bietet ihnen mehr Geld. Renke Harms erklärt: „Häckseln mehr Landwirte ihr Stroh, ist das Angebot niedriger und der Preis wird steigen. Zumindest, wenn die Qualität ausreichend gut ist.“

Zeigt sich eine stabilere Wetterlage, kann der Preis auch wieder in die andere Richtung ausscheren. Dann werden viele Landwirte die zusätzlichen Einnahmen aus dem Strohverkauf nutzen. Ist es jedoch anhaltend zu nass, können Landwirte die Flächen nur schlecht befahren. Und das ist derzeit in vielen deutschen Regionen der Fall.

Welche Risiken bestehen dadurch für Strohverkäufer?

Für den Bewirtschafter der Flächen besteht die Gefahr, dass der Käufer die Fläche nicht zeitnah räumt. Dann wird der Landwirt die Boden- oder Stoppelbearbeitung nicht im gewünschten Zeitraum vornehmen können. Auch die Qualität des Strohs sinkt mit der anhaltenden Feuchte. Laut Philipp Heimel vom LLH müssen die Verkäufer hier abwägen: „Rechnet sich der Verkauf und die damit verbundene Nähstoffabfuhr, wenn ich für die schlechte Qualität nur einen niedrigen Preis ansetzen kann?“ Er rät: „Das Pressen lohnt sich erst ab einer bestimmten Qualität.“

Auf der anderen Seite stehen z.B. Milchviehbetriebe, die auf das Stroh angewiesen sind. „In der Praxis ist es oft so, dass Dünger gegen Stroh nachbarschaftlich getauscht wird. Die Landwirte müssen dann einfach das nehmen, was in der Nähe ist.“

Die Landwirtschaftskammern haben Strohpreisrechner für Landwirte entwickelt. Sind die Daten der Rechner auch bei dieser Wetterlage aktuell?

Der Rechner ist keine Preisnotierung, sondern dient der Orientierung für Landwirte. Daher ist er auch jetzt noch gültig“, erklärt Harms. Das Ergebnis des Strohrechnersist der Wert, den die Abgeber mindestens einnehmen sollten, um den Nährstoffwert des Strohs ersetzt zu bekommen. Der Rechner der LWK Niedersachsen wurde auf Basis der Düngemittelpreise aus Juni 2023 erstellt. Er ist also lediglich abhängig von den Schwankungen der Düngemittelpreise.

Harms stellt klar: „Die weitere Preisbildung regelt der Markt. Viele Faktoren, wie die Tierzahl am Standort, das Heuangebot oder eben das Wetter nehmen hier Einfluss.“ Betriebe, die ihr Stroh in Ballen verkaufen, müssen zusätzlich das Pressen, den Transport und die Lagerung einbeziehen.

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